Sehenswürdigkeiten in der Fränkischen Schweiz

Burgen & Schlösser in der Fränkischen Schweiz

Susanne Anker

Erstellt | Geändert

Burgen und Schlösser in der Fränkischen Schweiz

Burg Rabenstein

Die Fränkische Schweiz ist das Land der Burgen. Auf einem Gebiet von etwa 40 mal 40 Kilometern finden Sie rund 170 davon, leider zum Teil als Ruinen. Seit der Zeit der Romantik üben Burgen und Ruinen einen besonderen Reiz auf den Besucher aus. Ihr altersgraues Gemäuer regt die Gemüter zur Erforschung der Vergangenheit an. Ein Hauch von prickelndem Geheimnis umweht diese steinernen Zeugen einer bewegten Geschichte. Sagen von wilden Gestalten und verborgenen Schätzen geistern seit Generationen durch die warmen Winterstuben. Sie verstärken den Schauer, der den Betrachter der alten Mauern umfängt. Lassen auch Sie sich verzaubern!

Die Burgenstraße in der Fränkischen Schweiz

Burg Pottenstein mit Burgmuseum

Genießen Sie bei einem Besuch der Burgenstraße die reizvolle, abwechslungsreiche Landschaft der Fränkischen Schweiz wie auch geschichtsträchtige Städte und tauchen Sie ein in die romantische Atmosphäre mittelalterlicher Burgen und Festungen oder barocker Schlösser.
Die Burgenstraße zählt zu den traditionsreichsten Ferienstraßen Deutschlands.
Unter rund 100 Touristikrouten ist sie zudem die einzige, die in West-Ost-Richtung verläuft.
1954 gegründet, wurde sie 1994 nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs bis nach Prag erweitert und umfasst heute eine Strecke von fast 1000 Kilometern.
Mit über 70 Burgen und Schlössern lädt die Burgenstraße am Weg von Mannheim nach Prag zu abschnittsweisem Erleben und Genießen ein.
Sie führt durch abwechslungsreiche Landschaften, wie etwa das Neckartal, das Hohenloher Land, die Frankenhöhe, die Fränkische Schweiz, das Fichtelgebirge und den Kaiserwald.
Auf den verschiedenen Etappen bieten sich immer wieder Möglichkeiten zu kleinen Ausflügen oder Wanderungen.
Neben den Burgen und Schlössern (teils mit Burgkapelle oder Schlosskapelle) zeugen auch mittelalterliche Stadtbilder und historische Bauten von vergangener Geschichte.
Kleine romantische Orte säumen ebenso den Weg der Burgenstraße wie auch bekannte Touristikzentren, darunter z. B. Heidelberg, Rothenburg ob der Tauber, Nürnberg, Bayreuth, Karlsbad, Marienbad oder Prag.
Die Angebotsvielfalt der Burgenstraße zeigt sich ebenso in den verschiedenen Veranstaltungen, wie Freilichtaufführung, Burgfest und Schlossfest, Ausstellung usw., wie auch in den kulinarischen Besonderheiten der verschiedenen Regionen u. a. Rittermahl, Ritteressen.

Burg Rabenstein im Ahorntal

Die Burg Rabenstein, malerisch mitten in herrlichen Wäldern und bizarren Felsformationen des Ailsbachtales gelegen, präsentiert sich mit sieben historischen Sälen auf drei Burgetagen mit 22 Hotelzimmern als ideales Tagungs- und Erlebnishotel. Die renovierte Burg Rabenstein beherbergt eine Waffensammlung. Die Burg steht Interessenten als Event- und Tagungshotel, auch für Familienfeiern, für Veranstaltungen aller Art zur Verfügung.

Geschichte
Wer noch vor einigen Jahrzehnten auf der Straße von Behringersmühle nach Bayreuth fuhr, gewahrte drei Kilometer nach Oberailsfeld bei einer Talwindung plötzlich vor sich die malerische Burg Rabenstein, die Perle des Ailsbachtales. Der älteste, ruinöse Bau - ganz vorne auf der Felsenspitze - ist im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts entstanden. Dieser kleine Ansitz gehörte zur Herrschaft Waischenfeld und kam nach dem Erlöschen der dortigen Dynastien an deren Erben, die Schlüsselberger. In diese Zeit - wohl kurz nach 1219 - fällt der Ausbau der Vorburg. Der alte Brückenbogen, der beide Wehrbauten verband, ist noch heute aus den Bauelementen zu erkennen.
Nach 1188 tritt ein Ministerialengeschlecht urkundlich hervor, das sich nach der Burg nannte. Es führte den Raben im Wappen. Doch im Laufe des 13.Jahrhunderts hatte es den Sitz Rabenstein aufgegeben und sich ins Ahorntal zurückgezogen. In der Folge saßen die Groß auf der Burg; sie nannten sich nach ihr Groß von Rabenstein. Als die Schlüsselberger 1347 erloschen, gelangte das Felsenschloss an die Burggrafen von Nürnberg, die es an verschiedene Adelige verliehen. 1400 übernahm Konrad von Aufseß die Burg. Dabei musste er sich dem Burggrafen gegenüber verpflichten, innerhalb von drei Jahren 900 Pfund Heller in sie zu verbauen. Dieser Passus lässt den Schluss zu, dass Rabenstein im Verlauf des Städtekrieges 1388 in Mitleidenschaft gezogen wurde, zumal das nur drei Kilometer entfernte Rabeneck ja tatsächlich eingenommen wurde. Im Hussitenkrieg scheint das Schloss verschont geblieben zu sein. Doch der Fürstenkrieg zwischen dem Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg und Herzog Ludwig von Bayern-Landshut brachte 1460 die Zerstörung Rabensteins. Als nämlich 1489 Konz von Wirsberg von den Markgrafen Friedrich und Siegmund mit dem Burgstall und Wale (= Stelle einer ehemaligen Burg) Rabenstein belehnt wurde, war dies an die Bedingung eines Wiederaufbaues innerhalb von acht Jahren geknüpft. Wörtlich bekannte der Wirsberger: das ich oder mein erben das vermelt wale Rabenstein in acht jaren den nebsten mit purcklichen paw zurichten und bezymern sollen.
Der Neubau umfasste Vor- und Hauptburg; hinzu kamen die beiden Zwinger und die Halbrundtürme im Westzwinger sowie der heute noch stehende runde Wartturm auf überhöhtem Fels östlich des inneren Tortraktes. Nach dem Chronogramm 1495 am äußeren Tor war der Bau bereits nach sechs Jahren wieder aufgeführt.
Von den Wirsberg ging das Lehen kurz an die Stiebar und schließlich 1557 an die Rabenstein über, die damit nach etwa drei Jahrhunderten ihren alten, namengebenden Stammsitz zurück erworben hatten. Daniel von Rabenstein ließ 1570 die Burg entscheidend umbauen. In der Vorburg entstand eine dreiflügelige Renaissance-Anlage, deren Haupttrakt im Westen stand, von dem zwei Seitenflügel nach Osten vorsprangen und die dabei einen nach Osten offenen Innenhof bildeten. In ihm befand sich der runde Wartturm aus der Wirsberg-Periode und nun neu ein ebenfalls runder Treppenturm, dessen Ruinen bis 1829 standen. Seine gerundeten Fundamente waren noch 1974 im Keller unter dem Schlossgärtchen zu erkennen. Weiter fasste Daniel von Rabenstein die beiden Burgteile baulich zusammen. Graben und Felsspalt, die bisher Haupt- und Vorburg getrennt hatten, wurden zugemauert; der einstige Brückenbogen ist noch immer im Mauerwerk sichtbar. Ein weiterer Treppenturm führte zu den Räumen des sog. Rittersaales, dem Bau auf der äußersten Südspitze. Die Wappen Daniels von Rabenstein und seiner Gemahlin Margarete von Kerppen zieren noch heute das Schlossportal, das nun - ebenfalls im Jahre 1570 - nach Einwölbung des ursprünglichen Vorhofes mit dem neuen Renaissance-Gebäude baulich verbunden und überdacht wurde. Über den breiten Graben führte eine Stein- mit anschließender Zugbrücke. Letztere ist inzwischen verschwunden, dafür die Brücke bis an das Schloss geführt. Es ist anzunehmen, dass der Wirtschaftshof damals schon ummauert wurde, obwohl die Ringmauer erst 1656 erwähnt ist.
Leider ging die schöne Burganlage im Dreißigjährigen Krieg zugrunde. Hans Christoph von Rabenstein hielt es mit den Schweden. Nach deren Abzug fiel das erbitterte katholische Landvolk um Waischenfeld, das vorher schwer zu leiden hatte, über die Burg her und brannte sie nieder. Der größte Teil des Schlosses blieb als Ruine liegen. Die Rabensteiner stellten lediglich einige Gebäude im Westen der ehemaligen Vorburg wieder her; sie selbst verlegten ihren Wohnsitz nach Kirchahorn und Weiher. Der Wirtschaftshof vor dem Graben mit seiner Ringmauer wurde jedoch völlig instandgesetzt; er musste ja die Einkünfte des Geschlechts gewährleisten. Weitere Baumaßnahmen sind aus den Jahren 1648 und 1656, ferner 1686 bis 1692 sowie 1728 nachgewiesen.
Mit Peter Johann Albrecht von Rabenstein starb 1742 das Geschlecht aus. Die Grafen von Schönborn-Wiesentheid empfingen Rabenstein vom Markgrafen als Rittermannlehen. Anlässlich eines angekündigten Königsbesuches ließ Graf Franz-Erwein 1829/30 die Halbruine umgestalten. Dabei mussten leider Ruinenteile eingelegt werden, darunter der 1570 errichtete Treppenturm im Innenhof. Dieser ehemalige Burghof wurde jetzt mit Erdreich aufgefüllt und damit ein reizender Burggarten geschaffen. Er war bis 1975 eine vielbesuchte Attraktion der Fränkischen Schweiz. Ganz einmalig war die malerische Verbindung von Ziergarten und Ruinenteilen - ein unvergessener Anblick für jeden Besucher. Eine Radierung von Felix Grünewald aus dem Jahre 1829 sowie Zeichnungen von Ostertag und Lebschee veranschaulichen den Zustand der Ruine vor dem Umbau 1829/30. Gleichzeitig ließ der Graf zwischen der Ailsbachtalbrücke im Südwesten der Burg und der Schweinzmühle einen Landschaftsgarten anlegen, der die Ludwigshöhle und das Schneiderloch sowie die 1833 entdeckte Sophienhöhle mit einbezog. Letztere zählt zu den schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Hoch über ihr thront auf steilem Fels die romantische Kapelle Klausstein, deren Lage schon Ludwig Richter 1837 begeisterte.
(Aus: Gustav Voit, Brigitte Kaulich, Walter Rüfer: Vom Land im Gebürg zur Fränkischen Schweiz - Eine Landschaft wird entdeckt. Verlag Palm & Enke Erlangen 1992)

Hier finden Sie einige Bilder des Mittelaltermarktes vom 07.-10. Juni 2012

Öffnungszeiten:
April - Oktober
Führungen
Montag Ruhetag (außer Feiertage)
Führungen für Gruppen nach Absprache möglich!
Dienstag - Freitag 11:00 / 14:00 / 16:30 Uhr
Samstag, Sonntag+ Feiertage von 11:00 Uhr zu jeder halben Stunde bis 16:30 Uhr
Dauer ca. 25 Minuten

November - März
Führungen an allen Wochenenden von 11.00 - 16.00 Uhr
Heiligabend geschlossen

Eintritt einfach:
Erwachsener 3,50 € / Kind (6 - 16) 2,50 €
Eintritt Gruppen ab 20 Personen:
Erwachsener 3,00 € / Kind (6 - 16) 2,00 €

Hinweis:
Bei geschlossenen Veranstaltungen in der Burg kann es zu Veränderungen der Führungszeiten kommen.

Impressionen Mittelaltermarkt Burg Rabenstein

Hier finden Sie zahlreiche Impressionen des Mittelaltermarktes auf Burg Rabenstein vom 07.-10. Juni 2012.

Sehenswertes in Aufseß

Die Gemeinde Aufseß in der Nördlichen Fränkischen Schweiz hat seinen Besuchern einiges zu bieten:

 

Schloss Oberaufseß

Das Schloss Oberaufseß befindet sich am westlichen Rand des Aufseßtales oberhalb der gleichnamigen Ortschaft.

Das Schloss, welches sich noch heute im Eigentum der Herren von Aufseß befindet, liegt inmitten einer von starken Außenmauern umgeben Anlage. Es dient seinen Eigentümern noch heute als Wohnsitz.
 
Im der Schlossanlage befinden sich ein Wohngebäude und mehrere Wirtschaftsgebäude.
Die Ansicht der Anlage wird von fünf Türmen geprägt. Neben vier Rundtürmen an den Ecken der Anlage wurde an der Südseite noch ein weiterer Turm errichtet.
Gegenüber liegt das Torhaus.

Erbaut wurde das Schloss Oberaufseß von Karl Heinrich von Aufseß ab 1690 nach einem Streit mit seinem Bruder Friedrich.
1692 versuchten Bamberger Truppen, das Schloss zu erobern, scheiterten aber an der starkt befestigten Anlage.

Schloss Unteraufseß

Der Name Aufseß (früher Ufsaze) kommt von -auf dem Felsen sitzen- und beschreibt damit die Lage der Burg.
Die 850-jährige Burg im Aufseßtal war vor 150 Jahren Stammsitz des Gründers des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, Hans Freiherr von Aufseß.
Burgkapelle mit Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert, Schloßkirche aus dem 18. Jahrhundert, Rabenturm als ältestes Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert, Meingozsteinhaus mit Studierstube des Hans von Aufseß.

Öffnungszeiten:
April bis 31. Oktober
Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag: 11.00 Uhr, 14.00 Uhr und 16.00 Uhr
Sonntag: 11.00 Uhr, 14.00 Uhr, 15.00 Uhr und 16.00 Uhr

Gruppen (ab 10 Personen) können auch außerhalb der offiziellen Führungszeiten Termine vereinbaren unter Telefon: 09198/1556

November - 1. April geschlossen

Burg Betzenstein - und die Burgen um Betzenstein - in der Fränkischen Schweiz

In und um Betzenstein erheben sich mehrere Burgen und Burgruinen

 

Burg Betzenstein

Burg Betzenstein – Nord- und Südteil

Burg, ehemals reichsstädtisches Pflegschloss, Burgweg 7 - 9
Betzenstein scheint erstmals 1187 im Namen des Ministerialen Friedrich von Betzenstein auf, der offenbar dort seinen Dienstsitz innehatte. Die immer wieder einmal von Autoren angeführte Identität mit der 1108/1112 genannten Burg Albewinistein ist abzulehnen [vgl. Albewinistein]. Die Burg Betzenstein selbst wird erst am 11. August 1311 genannt, als der Bamberger Bischof Wulfing von Stubenberg den Konrad von Schlüsselberg mit ihr belehnte. Dabei wurden ausdrücklich die Verdienste des Edelfreien um das Hochstift Bamberg erwähnt. Einen Teil der Burg verlor das Hochstift bald an die Landgrafen von Leuchtenberg, möglicherweise durch die Fehde des Bischofs Wernto Schenk von Reicheneck mit Ulrich von Leuchtenberg. Am 30. Mai 1327 trug der Landgraf Ulrich seine neu gewonnene Hälfte an der Burg Betzenstein der Krone Böhmen zu Lehen auf. Der Nürnberger Burgenforscher Hellmut Kunstmann vermutete schon für diese Zeit eine Doppelanlage, wobei der nördliche Felsen mit der bischöflichen, der südliche dagegen mit der nun leuchtenbergischen Burg bebaut gewesen sein soll. Für diese Annahme spricht, dass im 16. Jahrhundert neben einer noch erhaltenen Feste ein zweiter, mittlerweile wüster Burgteil bezeugt wird.

Nach dem Krieg gegen Konrad von Schlüsselberg 1347 einigten sich die Sieger, die Bischöfe von Würzburg und Bamberg sowie die Burggrafen von Nürnberg, auf eine Überlassung des Schlüsselbergschen Teils, des Bamberger Lehens, an die Burggrafen. Offenbar veräußerten die Hohenzollern diese Hälfte bald darauf an die Landgrafen, denn die Leuchtenberger waren 1359 im Besitz der gesamten Burganlage. Damals gewährte ihnen Kaiser Karl IV. das Marktrecht und das Recht, den Markt Betzenstein zu befestigen.

1399 rückte die Burg in den Mittelpunkt einer weiteren Fehde, diesmal zwischen dem Bamberger Bischof Albrecht von Wertheim und den Landgrafen von Leuchtenberg, die mit einem Überfall und der Gefangennahme des Bischofs bei Hals (Passau) ihren Höhepunkt erreichte. Als sich die Landgrafen der seit 1402 von König Ruprecht I. eingeleiteten Schlichtung widersetzten, wurde die Burg Betzenstein eingenommen und besetzt. Die Rückgabe sollte erst nach einer Wiedergutmachung der von den Landgrafen verursachten Schäden erfolgen, die Lehnsherrschaft des Hochstifts wenigstens über einen Teil der Feste konnte jedoch nicht zurückgewonnen werden. Die Wiedergutmachung und andere Fehdekosten hatten die Landgrafen von Leuchtenberg hoch verschuldet. Schließlich war Betzenstein mit 2.000 ungarischen Gulden belastet, die Herzog Ludwig von Bayern-Ingolstadt fordern durfte. Landgraf Leopold veräußerte daher am 13. Februar 1418 die Feste und die Stadt Betzenstein dem Pfalzgrafen Johann von Neumarkt-Neunburg.

Kurz darauf wurde die Burg, die vom Ingolstädter Herzog nicht an seinen Neumarkter Vetter übergeben worden war, im Bayerischen Krieg von 1420/21 zerstört, und zwar ausgerechnet von den Truppen des Käufers [vgl. Lichtenstein]. Um dieses Ereignis rankt sich eine Anekdote, nach der die in Abwesenheit ihres Gemahls handelnde Pfalzgräfin von Neumarkt-Neunburg, Katharina von Pommern-Stolp, die Zerstörung auf den vorsätzlich falschen Ratschlag ihres Hofbeamten Siegmund von Egloffstein hin angeordnet habe. Der Egloffsteiner besaß viele Güter in der Nähe Betzensteins und wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, eine unbequeme Nachbarschaft aus der Welt zu schaffen.

Als die Reichsstadt Nürnberg mit dem Ausgang des Landshuter Erbfolgekriegs 1505 auch das mittlerweile pfälzische Betzenstein übernahm, fand sie daher höchstens Ruinen vor. Eine auf der Burgstelle eilig errichtete Bastei war im Zuge von Kampfhandlungen 1504 zerstört worden. Der Pfleger des Amtes wurde – wie schon zu pfälzischen Zeiten – auf die Burg Stierberg gesetzt. Erst 1528 entschloss sich die Reichsstadt zum Bau eines Schlosses, um hier wenigstens einen Vogt unterbringen zu können. Dem Nürnberger Werk- und Steinmetzmeister Simon Rösner wurden in den Jahren ab 1528 die Planungs- und Baumeisterarbeiten anvertraut. Nachdem sukzessive bis 1550 mit viel Geld am Ausbau der neuen Burganlage gearbeitet worden war, ging das Ergebnis der reichsstädtischen Bemühungen im Zweiten Markgrafenkrieg in Flammen auf. Truppen des Markgrafen Albrecht Alcibiades besetzten Betzenstein am 20. Mai 1553 kampflos und steckten das neue Pflegschloss in Brand. 1555 wurden wenigstens die äußeren Mauern repariert, die neuerliche Instandset¬-zung der Burg begann jedoch erst 1557 und wurde über viele Jahre hinweg bis ins frühe 17. Jahrhundert betrieben. Weitere Baumaßnahmen, u.a. der Bau der Bastion auf der südlichen Burg während des 30-jährigen Krieges, dienten vor allem der Verbesserung von Verteidigungsanlagen. Diverse Renovierungen wurden nach 1673 und auch im 18. Jahrhundert vorgenommen.

Die reichsstädtische Burg hat nur kurz als Amtssitz des Pflegers gedient. Nach dem Untergang der Burg Stierberg war das Pflegamt zwar nach Betzenstein verlegt worden [vgl. Stierberg], die Burg wurde aber weitgehend nur während des 30-jährigen Krieges vom Pfleger bewohnt. Das Pflegamt logierte zunächst am Marktplatz, während auf der Burg nur ein Schlosswart und ein Nachtwächter hausten [vgl. Betzenstein II].

Mit der Eingliederung Nürnbergs in das Königreich Bayern wurde die reichsstädtische Feste von den bayerischen Rentbeamten als reparaturbedürftig und kostenintensiv eingeschätzt. Um den staatlichen Bauunterhalt zu entlasten, wurde die Anlage der Stadt Betzenstein überlassen.

Bald darauf wurden baufällige Bereiche eingelegt. Nach Hellmut Kunstmann sollen jedoch erste Teile der Burg schon im 18. Jahrhundert abgebrochen worden sein, u.a. 1709 ein Turm in der nördlichen Oberburg. Erhalten hat sich hier ein eingeschossiges, auf hohem Sockel ruhendes Gebäude mit T-förmigem Grundriss. Der mit einem Walmdach überspannte Bau soll im Kern auf den Wiederaufbau von 1528 zurückgehen. Auf der Südburg existiert noch ein zweigeschossiger Rundturm mit Zeltdach, der durch Umbau des um 1630 errichteten Rondells entstand. Ihm ist nordöstlich ein zweigeschossiges Gebäude des 17./18. Jahrhunderts angebaut, das im 20. Jahrhundert erheblich verändert wurde. Die Burganlage ist heute in privaten Händen.

 
Quellen - Stadt Betzenstein
StAAm Kloster Michelfeld Urk. Nr 13. 

StAN Rst. Nbg., Landpflegamt, Pflegamt Betzenstein, S I, L 338, Nr. 2. Rst. Nbg., Salbücher Nr. 29.

Gelegenhait, Nr. 80.

Mon. Boica Bd. 25, S. 107.


Literatur - Stadt Betzenstein
KDM Pegnitz, S. 82-85.

Kolbmann, Georg: Betzensteiner Geschichtsbilder (= Schriftenreihe der ANL Bd. 19). Nürnberg 1973.

Kunstmann, Östliche Fränkische Schweiz, S. 434-455, mit Federzeichnungen kurz vor 1670.

Looshorn, Johann: Die Geschichte des Bistums Bamberg. Bd. II. München 1888, S. 561.

Rühl, Pegnitz, S. 53 f, 195-198.

Seitz, Reinhard H.: Das Betzensteiner Stadtprivileg von 1359. In: MANL 24 (1975), Heft 3, S. 49-59.

Stadtlexikon Nürnberg, S. 141 f, mit Kupferstich von C.M. Roth von etwa 1759.

Voit, Gustav et al.: Vom Land im Gebirg zur Fränkischen Schweiz. Eine Landschaft wird entdeckt (= Schriftenreihe des Fränkische-Schweiz-Vereins Bd. 8). Erlangen 1982, S. 78, mit Stahlstich von Alexander Marx, ca. 1844.

Das Pflegamtsschloß Betzenstein

Betzenstein, mit dem ehemaligen Pflegamtsschloss im Hintergrund

Ehemaliges Pflegamtshaus, „Pflegschloss“, Schlossstraße 13

Bis 1553 waren die Nürnberger Ämter Stierberg und Betzenstein vereint und wurden, da die Burg Betzenstein 1420/21 ruiniert worden war, von Stierberg aus verwaltet. Nach der Zerstörung Stierbergs logierte die Reichsstadt ihren Pfleger in einem angekauften Bürgerhaus am Betzensteiner Marktplatz ein. Dieses Haus wurde 1572 der Stadt als Rathaus geschenkt, während der Pfleger in das Anwesen des Hans Völkl zog. Erst 1668 wurde der Bau eines Pflegamtshauses geplant. Die Reichsstadt erwarb hierzu das in der nordwestlichen Stadt gelegene Anwesen eines Bernhard Schaumberger. Hier wurde 1669/70 dann das neue Pflegschloss gebaut, dessen Baugeschichte im Detail noch nicht erforscht ist. Bei Umbauten um 1905 erhielt das zweigeschossige Gebäude einen Südgiebel mit Stilelementen der Neorenaissance. Im 20. Jahrhundert befand sich das Pflegschloss einige Zeit im Besitz der Kommune, die es auch als Schulhaus nutzte. Heute befindet sich das Pflegamtsschloß in privaten Händen und wird fachmännisch und stilgerecht restauriert.

Quellen - Stadt Betzenstein
StAN Rst. Nbg., Landpflegamt, Pflegamt Betzenstein, Rep. 30b, fol. 126r, Nr. 6.


Literatur - Stadt Betzenstein
KDM Pegnitz, S. 85 f.

Dannenbauer, S. 220-222.

Schloß Spies - Abgegangene Burg

Burgstall Spies – Ansicht des Felsens, der die Hauptburg trug - Copyright Wikipedia


Abgegangene Burg
Stadt Betzenstein, Ortsteil Spies
Oberhalb der Ortschaft Spies, einem Gemeindeteil der Stadt Betzenstein, ragen die eindrucksvollen Spieser Felsen in die Höhe, seit Jahrzehnten ein beliebtes Ausflugsziel der Frankenalb. Auf ihnen finden sich die Spuren der abgegangenen Burg Spies. Ein mit Perthold um 1187 und Heinrich 1189 erscheinendes Ministerialengeschlecht der Herzöge von Andechs-Meranien und der Grafen von Abenberg nannte sich bereits „Spiez“. Ulrich I. Spies zählte offenbar zur engeren Gefolgschaft des 1248 verstorbenen Herzogs Otto VIII., des letzten Meraniers. Im späten 13. und frühen 14. Jahrhundert gehörten mehrere Spies zu den Ministerialen der Schenken von Reicheneck.

Ein Hinweis auf die Besitzrechte des Geschlechts an der gleichnamigen Burg Spies lässt sich jedoch nicht ausmachen. Die von Hellmut Kunstmann und Gustav Voit angeführte Bauherrenschaft der Spies schon im 12. Jahrhundert muss entschieden in Frage gestellt werden, denn Mitglieder des Geschlechts werden allenfalls als Dienstleute hier gesessen sein. Doch nicht einmal dies ist belegt. Als die Burg Spies 1346 erstmals in der Überlieferung aufscheint, ist sie Besitz des Hartmann von Waizmannsdorf, der Nürnberger Bürger wurde und der Reichsstadt für vier Jahre das militärische Öffnungsrecht über die Feste einräumte. Nach 1350 wurde die Burg Spies an Heinrich von Berg, Nachfahren eines bedeutenden Nürnberger Reichsministerialengeschlechts, verkauft. Schon 1354 musste der Käufer die Feste jedoch der Krone Böhmen zu Lehen auftragen. 

Heinrich von Bergs Söhne Eberhard und Heinrich waren im ausgehenden 14. Jahrhundert in anhaltende Fehden mit der Reichsstadt Nürnberg verwickelt, ein Kleinkrieg, der wohl im Zusammenhang mit den machtpolitischen Spannungen zwischen den Reichsstädten und dem Adel stand. Während sich die Herren von Berg auf das Fehderecht beriefen, warf die Reichsstadt den Brüdern Straßenraub vor und drängte König Wenzel 1397 zu einer Reichsexekution. Der schnelle Verkauf eines Drittels der Burg mit der Kemenate (Wohngebäude) an den Nürnberger Burggrafen konnte nicht mehr verhindern, dass der König am 17. September 1397 mit den Truppen fränkischer Reichsstädte vor die Burg zog und sie immerhin acht Tage lang belagerte. Unmittelbar vor der Einnahme konnten nachts jedoch 22 Mann der 24-köpfigen Besatzung fliehen. 

Die Burg wurde unmittelbar nach der Eroberung zerstört. Mit der Beurkundung der Urfehde verzichteten die Gebrüder von Berg am 14. Oktober 1397 darauf, sich wegen der gebrochenen Burgen Spies und Weisendorf (bei Höchstadt) an ihren Feinden zu rächen. Wenig später verbot König Wenzel, der mit dem städtischen Kontingent 1397 noch weitere Festen zerstört hatte, den Wiederaufbau der Raubnester, darunter auch Spies. Die Reichsstadt Nürnberg setzte 1401 durch, dass auch Wenzels Gegner und Nachfolger, König Ruprecht I., das Verbot erneuerte. 1404 veräußerte Heinrich von Berg die Burgstelle, abgesehen von dem burggräflichen Drittel, worauf einst die Kemenate gestanden hatte, an den Nürnberger Bürger Heinrich Harsdorfer.

Spies sorgte gleichwohl weiterhin für Unruhe. Der Burggraf, mittlerweile zum Markgrafen von Brandenburg avanciert, belehnte nämlich 1421 Konrad von Aufseß mit seinem Teil an der Burg, woraufhin der Belehnte das königliche Verbot ignorierte und wahrscheinlich in Absprache mit den Hohenzollern an den Wiederaufbau ging. 1426 konnte Nürnberg König Sigmund dazu bewegen, die Reichsacht über Konrad von Aufseß zu verhängen. Schließlich schritt Markgraf Friedrich ein und übernahm 1427 Spies gegen Auszahlung eines Leibgedings an den Aufsesser. Wenig später verpfändete der Markgraf die wiederhergestellte Burg zunächst an Georg von Wildenstein, dann 1431 an Kunz Stör zu Neuhaus. 1464 soll dieser heimlich weitere Gebäude errichtet haben. 1482 heißt es schließlich, dass die Burg Spies mittlerweile durch Blitzschlag abgebrannt war. Die Pfandsumme wurde in diesem Jahr erhöht, um Fritz Stör die Instandsetzung des Brandschadens zu erleichtern. Wenig später machte sich Stör jedoch nicht näher genannter Verbrechen schuldig, woraufhin der Markgraf die Burg 1491 gewaltsam einnehmen ließ.

Das an die Stör verpfändete Amt Spies-Hetzendorf wurde seit dem Einschreiten des Fürsten von markgräflichen Amtleuten verwaltet. 1492 saß Thomas von Kühedorf als Amtmann auf der Burg. Im frühen 16. Jahrhundert wurde die Burg als markgräfliches Schloss und Sitz einer Vogtei bezeichnet. Im Zweiten Markgrafenkrieg fand die wechselvolle Burggeschichte ein zweites kriegerisches Ende: Am 26. Mai 1553 nahmen Nürnberger Truppen die Burg ein und brannten sie nieder. Um 1562 wurde die Feste als „alt zerfallenes schloß“ bezeichnet. Hellmut Kunstmann nahm an, dass zumindest das „Vogthaus“ vor 1580 wieder aufgebaut worden sei, die übrigen Ruinen blieben sich selbst überlassen. Vermutlich befand sich das Vogthaus im Dorf, denn in den Annalen des Nürnberger Ratsschreibers Johannes Müllner von 1623 wurde das Schloss bereits als bloßer Steinhaufen beschrieben.

Die Burg erstreckte sich einst auf einem 120 Meter langen und bis zu 15 Meter breiten Dolomitfelsriff auf einer Höhe bis zu 616,5 Metern. Nach den Beobachtungen von Hellmut Kunstmann, der um 1964 noch einen 1,5 Meter langen und 1 Meter hohen Mauerrest vorfand, erstreckte sich die Burganlage über die gesamte Felslänge. Die einzige bislang bekannte Darstellung der Burg auf einer Karte aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, auf die sich Kunstmann vor allem gestützt hat, dürfte leider wie die meisten anderen Ortsbilder dieser Karte mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben und erlaubt daher keine zuverlässige Rekonstruktion. Die untergegangene Burg dürfte im Wesentlichen über zwei wohnturmartige Hauptgebäude, die so genannten Kemenaten der oberen Burg, verfügt haben, die auf dem nördlichen und östlichen Felsriff standen. Der Zugang erfolgte von Süden, wo die Burg durch einen Halsgraben geschützt worden war. Unmittelbar nördlich des Grabens sind noch die Fundamente eines Torbaus zu erkennen. Der Torweg führt zur unteren Burg, einer Terrasse unterhalb der östlich ansteigenden, die Hauptburg tragenden Felsen, wo sich noch ein fast verfüllter Rest der ehemaligen Zisterne erkennen lässt. Der weitgehend aufgefüllte Graben und das eingeebnete Gelände davor lassen annehmen, dass die Burg viele Jahre lang als Steinbruch genutzt worden ist. Dies dürfte auch den fast völligen Verlust aufgehenden Mauerwerks erklären.
Durch die Felsfreilegung 2009 am ehemaligen Standort des Schlosses ist ein imposanter Aussichtspunkt entstanden. Hier findet man auch eine botanische Besonderheit: die fränkische Mehlbeere, die weltweit nur in dieser Region beheimatet ist.

Quellen - Stadt Betzenstein
StAN Rst. Nbg., Rechnungen des markgräflichen Krieges Nr. 95, 96.

Gelegenhait, Nr. 850.

Lehnbuch von 1331, S. XXXVII, LXIII, 14 f, 26, 28, 71, 76 , 132, 150, 153, 174, 199 (Spieser als Lehnsleute der Schenk von Reicheneck).

Müllner II, S. 252; III, S. 145, 174, 243.


Literatur - Stadt Betzenstein
KDM Pegnitz, S. 513 f.

Kunstmann, Östliche fränkische Schweiz, S. 493-503, mit idealisierter Abbildung von etwa 1530 und Lageplan der Burgstelle. 

Rühl, Pegnitz, S. 89.

Voit, Pegnitz, S. 234-237.

Leupoldstein - abgegangene Burg

Burgstall Leupoldstein - Ansicht des Burgfelsens aus südöstlicher Richtung - Copyright Wikipedia


Stadt Betzenstein, Ortsteil Leupoldstein

Auf einem Dolomitfelsriff südlich des Ortes Leupoldstein finden sich noch geringe Spuren einer abgegangenen Burg. Sie war bereits im 16. Jahrhundert, als das Amt Betzenstein nürnbergisch wurde, demoliert. Die Burg Leupoldstein soll nach der Vita des 1139 verstorbenen Bischofs Otto I. von Bamberg zu den sechs Burgen gezählt haben, die er zu seinen Lebzeiten erworben hatte. Er übergab die Burg und ihre grundherrschaftlichen Rechte und Einkünfte dem von ihm 1119 gegründeten Kloster Michelfeld. Die von Hellmut Kunstmann vorgestellte Geschichte von der Gründung eines bayerischen Edelfreien Leupold, der bei einem Kreuzzug ums Leben kam und dessen Vermächtnis die Burg dem Hochstift zuführte, stammt aus einem Michelfelder Kopialbuch des 15. Jahrhunderts und sollte eher kritisch betrachtet werden. 

1194 nannten sich zwei Bamberger Ministeriale „Ebermarus et Egilolfus de Luipoltstein“ nach der Burg. Im ältesten bischöflichen Urbar von 1323/27 findet sich das „castrum Leupoltstein“. Wenige Jahre später wurde das Ministerialengeschlecht von Wiesenthau mit der Burg belehnt. 1370 mussten sich die Brüder Eyring, Cunrad, Heinrich und Seybrecht von Wiesenthau dem Hochstift gegenüber mit einem Öffnungsrecht im Kriegsfall und einem Vorkaufsrecht für Bamberger Vasallen verpflichten. 1375 kamen die Wiesenthau untereinander in Streit, und bischöfliche Truppen mussten vor das Schloss ziehen, um einem Teil der Burgbesitzer wieder zu seinem Recht zu verhelfen. 1386 wurden Besitzteile an die Egloffsteiner verkauft.

Bald darauf folgte das Ende der Burg: Dietrich von Wiesenthau zählte zu den Landadeligen, die sich besonders mit Straßenraub hervortaten, sodass bei der von den Reichsstädten initiierten Strafaktion König Wenzels 1397 auch die Burg Leupoldstein eingenommen und zerstört wurde. Der König verbot auch den Wiederaufbau der Burg. Da andere Mitglieder der Familie von Wiesenthau noch bis 1422 mit ihren ererbten Teilen der Burg belehnt wurden, nahm Hellmut Kunstmann an, dass König Wenzel nur einen Teil der Burg gebrochen hatte. Der Nürnberger Burgenforscher vermutete den völligen Untergang der Burg im Hussitenkrieg um 1430. 

1498 und mehrmals im 16. Jahrhundert wurde der Leupoldstein als „Burgstall“ im Lehnsbesitz der Herren von Egloffstein bezeichnet. Bei der bekannten Erkundung der Landschaft, vom Nürnberger Rat vor dem Ausbruch des Landshuter Erbfolgekrieges 1504 in Auftrag gegeben, wurde in Leupoldstein nicht einmal mehr die Stelle der abgegangenen Burg bemerkt. 

Während auf Nürnberger Landkarten des frühen 17. Jahrhunderts die Burgruine zumindest schematisch dargestellt wurde, war nach einer Beschreibung von 1728 die Burgstelle weitgehend abgeräumt. Joseph Heller beobachtete 1842 noch geringe Mauerreste, die vermutlich beim bedauerlichen Bau des Leupoldsteiner Wasserwerks im Burgareal im 20. Jahrhundert beseitigt wurden.


Quellen - Stadt Betzenstein
StAAm Kloster Michelfeld Urk. Nr. 12.

StAN Reg. v. Mfr., Lehenurkunden I Nr. 20.

Gelegenhait, Nr. 802.

Mon. Boica Bd. 25, S. 108.

Müllner II, S. 145 und 174.


Literatur - Stadt Betzenstein
Kunstmann, Östliche Fränkische Schweiz, S. 428-433, mit Ansicht der Ruine als Ausschnitt aus der Karte von 1607.

Albewinistein - Nicht eindeutig lokalisierte Burg

Sowohl Gustav Voit als auch Hellmut Kunstmann haben die urkundlich zwischen 1108 und 1122 bezeugte Reichsburg Albewinistein in der unmittelbaren Nähe Betzensteins vermutet. Demnach soll die noch im 12. Jahrhundert abgegangene Burg – wofür kein Beleg existiert – auf dem Westteil des so genannten Klauskirchenberges bei Betzenstein gestanden haben. An dieser Stelle ließen sich jedoch bislang keine Siedlungsspuren finden. Beide Forscher stützten ihre Annahme auf Lagehinweise in den Urkunden des frühen 12. Jahrhunderts. Darin wird deutlich, dass die Reichsburg Albewinistein samt Zubehör, darunter Mühlen, gelegen in der Nordgaugrafschaft des Grafen Otto (von Habsberg), 1108/1112 für 800 Pfund Silber und 17 Talente Gold von König Heinrich V. an Bischof Otto I. von Bamberg  verkauft worden ist. 1122 wurde festgehalten, dass der Bischof in einer nicht weit von der Burg gelegenen Siedlung eine dem St. Nikolaus geweihte Basilika gebaut hatte. Außerdem lag die Burg nahe eines zweiten, „Hovestad“ genannten Ortes.

Diese und noch andere Hinweise aus den genannten Urkunden sprechen jedoch eher gegen die Lokalisierung bei Betzenstein: Weder handelte es sich bei der abgegangenen „Klausenkirche“, der Überlieferung nach eine Kapelle, um eine „basilica“ noch überzeugt die Zuordnung des Weilers Höchstädt bei Betzenstein – von den Mühlen, die 1108/1112 mitverkauft wurden, ganz zu schweigen. Kunstmann und Voit vernachlässig¬ten auch die Beobachtung, dass die Urkundenzeugen, u. a. mehrere Edelfreie von Ebermannsdorf, Hartnit von Theuern und der Vogt Richwin zu Lintach, weitgehend aus dem Raum Amberg stammten. Der genannte Graf Otto, aus dem Haus Habsberg-Kastl, zählte im Übrigen zu den entschiedenen Unterstützern Heinrichs V. Schon eher könnte Albewinistein daher südlich von Amberg in der Nähe des an Mühlen reichen Vilstals zu suchen sein, das in der Grafschaft des mit den Schweinfurter Grafen verwandten Otto lag. In Theuern lässt sich zudem eine schon für das Hochmittelalter bezeugte Pfarrkirche St. Nikolaus und der nahe Weiler Hof-stetten finden. Unmittelbar benachbart liegt oberhalb des Vilstals bei Ebermannsdorf eine der besterhaltenen salischen Turmburgen Deutschlands: Sollte die Ruine bei Ebermannsdorf, deren opus spicatum (Fischgrätverband) im Füllmauerwerk auf vorstaufische Herkunft weist, mit Albewinistein identisch sein?

Quellen - Stadt Betzenstein
Mon. Boica Bd. 29a, S. 230, Nr. 440.

Literatur - Stadt Betzenstein
Dendorfer, Jürgen: Adelige Gruppenbildung und Königsherrschaft. Die Grafen von Sulzbach und ihr Beziehungsgeflecht im 12. Jahrhundert. München 2004.

Giersch, Robert: Quellenzusammenstellung zur Geschichte der Burgruine Ebermannsdorf. Unveröff. Manuskript für das BLfD 2003.

Kunstmann, Östliche Fränkische Schweiz, S. 434 f.

Looshorn, Johann: Die Geschichte des Bistums Bamberg. Bd. 2 München 1888, S. 47.

Schloss Buttenheim

 

In Buttenheim standen einst zwei Schlösser: das Obere Schloss, auch Deichselburg genannt, und das Untere Schloss. Das Obere Schloss wurde im Bauern­krieg im Jahr 1525 zerstört und anschließend nicht mehr aufgebaut. Das Untere Schloss wurde über die Jahrhunderte mehrfach schwer beschädigt. Erbaut von den Herren von Lichtenstein, ging das Schloss 1438 in den Besitz der Herren von Stiebar über. Im Jahr 1492 fand eine blutige Fehde zwischen Albrecht Stiebar dem Jüngeren und dem Fürstbischof Hein­rich III. von Bamberg statt. In diesem Streit wurde das Schloss erstmals niedergebrannt. Im Jahr 1525 folgte die zweite Zerstörung. 1561 vergaß wohl ein Bediensteter das Licht zu löschen, sodass das Schloss erneut niederbrannte. Trotz dieser Zerstö­rungen wurde Schloss Buttenheim immer wieder aufgebaut. Im 18. Jahrhundert verfiel das Schloss so sehr, dass sich der neue Besitzer Wilhelm Christian Friedrich von Seefried 1774 zum Neubau im Barock­stil entschied. Das Schloss wird bis heute von der Familie von Seefried bewohnt, die auf dem Schlossareal ein Landhotel und eine Weinhandlung betreibt.

 

Burg Feuerstein in Ebermannstadt

Burg Feuerstein ist das Jugendhaus der Erzdiözese Bamberg und als Jugendbildungsstätte seit 1979 vom Bayerischen Jugendring anerkannt.
Seit dem 1. Januar 2000 ist die Burg Feuerstein eine Stiftung der Erzdiözese Bamberg.
Das pädagogisch-theologische Team und rund 40 ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bieten u. a. an Wochenenden und während der Schulferien ein interessantes und abwechslungsreiches Programm für Kinder und Jugendliche an:
- Kreativ-spielerische Freizeitangebote
- persönlichkeitsfördernde Kurse
- Tage der Orientierung
- Kultur pur

Die Fränkische Fliegerschule Feuerstein bietet Ausbildung, Charter und Rundflüge in den Sparten Motorflug, Motorsegler, Segelflug und Ultraleicht an. Flugbetrieb ist täglich von März bis Oktober. In allen Sparten gibt es die Möglichkeit von Schnupperflügen mit Fluglehrer.

Rundflüge von 15 bis 60 Minuten kosten ab 29,- Euro pro Person.

Sonstige Preise:
Motorflugausbildung ab 4.194,- Euro
Motorseglerausbildung 4941,- Euro (JAR-FCL) Ultraleichtausbildung 2.970,- Euro Segelflug ab 990,- Euro (Anfängerlehrgang)

Daneben kann Burg Feuerstein von Gruppen als Beleghaus (insgesamt 190 Betten und drei Zeltplätze) für eigene Bildungsangebote genutzt werden. Zur Verfügung stehen Gruppenräume, ein Saal für 200 Personen, Medien (Videokameras, -beamer, Fotolabor), ein Werk-Raum, eine Tischtennishalle, eine Kegelbahn und Sportplätze (Fußball, Volleyball, Basketball, Tennis usw.)

Schloss Fantaisie

Schloss Fantaisie

Schloss Fantaisie wurde 1758 - 1765 von der Markgrafentochter Herzogin Elisabeth Frederike Sophie erbaut. Nach mehreren Eigentümerwechsel fiel es während der Herrschaft des NS-Regimes an die Reichsverwaltung des NS-Lehrbundes. 1961 übernahm die Bayr. Verwaltung der staatlichen Schlösse, Gärten und Seen den gesamten Besitz. Ab 1982 wurde mit ersten Untersuchungen und Sanierungen begonnen. 1991 wurde der Beschluss gefasst, im Schloss ein Museum für Gartenkunst einzureichen, das Mitte 2000 eröffnet wurde. Es ist derzeit das einzige Museum seiner Art in Deutschland.
In der weitläufigen Parkanlage, geprägt durch unterschiedliche Stilrichtungen der Gartenkunst, findet man zahlreiche sehenswerte Denkmäler und Staffagebauten. Im Weißen Saal des Schlosses finden oft Konzerte statt. Bitte wenden Sie sich für nähere Auskünfte an die Gemeindeverwaltung.
Eine der Hauptattraktionen im Schloss ist sicherlich das Spindelkabinett, ein Intarsienkunstwerk der Gebrüder Johann Friedrich und Heinrich Wilhelm Spindler. Das Original befindet sich im germanischen Nationalmuseum in München. Da es einen Transport nicht überlebt hätte, entschloss man sich, eine originalgetreue Nachbildung zu schaffen. Die Werkstatt Haubs hat diese Aufgabe in hervorragender Weise umgesetzt.
Ein sehr rühriger Verein - Förderverein Schloss Fantaisie - setzte sich engagiert für die Belange des Schloss und Park ein.

Hier finden Sie Informationen zum Schloß Fantaisie bei der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Leuchtende Fantaisie

Im Rahmen des Projekts "Lichtdesign für Oberfranken" wurde das Schloss Fantaisie in Eckersdorf, mitsamt seiner Sehenswürdigkeiten wie dem Gartenpavillon, dem Neptunbrunnen und den Schloss-Terrassen, in den Abendstunden in ein besonders Licht gesetzt. Die Lichtinszenierungen luden vom 22. Juni bis zum 30. Juni 2013 viele Einheimische und Besucher zum Flanieren ein.

Gartenkunstmuseum

Schloss Fantaisie in Eckersdorf - mit Gartenkunst-Museum ..

Im Schloss Fantaisie, 5 Kilometer westlich von Bayreuth, befindet sich das von der Bayerischen Schlösserverwaltung eingerichtete Gartenkunst-Museum Schloss Fantaisie, das erste Museum dieser Art in Deutschland.

Burg Egloffstein

Die Burg Egloffstein, Stammsitz der Grafen von und zu Egloffstein, liegt einmalig schön auf einer, das Trubachtal um 100 m überragenden Felsspitze, über dem terrassenförmig ansteigenden Ort. Nähert man sich der Burg jedoch von Egloffsteinerhüll, stellt man fest daß sie wesentlich niedriger als die Jurahochfläche liegt. Der Name Egloffstein läßt auf einen Gründer Egilolf schließen, an den auch die Egilolfstraße in Burgnähe erinnert, und den die Legende im 9. Jahrhundert annimmt. 1180 wird ein Henricus de Hegelofvesten erwähnt, 1358 die Stiftung einer Burgkaplanei. Die Burg wurde häufig zerstört und war nach dem 30jährigen Krieg wesentlich verkleinert. 1750 entstand an der Stelle der alten Schloßkapelle die jetzige evangelische Pfarrkirche St. Bartholomäus. Im Giebelfeld des Portals das Egloffsteinsche Wappen. Das Deckengemälde zeigt die Opferung Isaaks. Der Kanzelaltar wird flankiert von Moses und Aaron. Erwähnt sei noch eine bedeutende Künstlerin aus diesem Geschlecht, Julie Gräfin von und zu Egloffstein, die sich als Malerin einen Namen machte. 1816 kam sie nach Weimar, wo ihre Tante, die Oberkammerherrin Caroline von und zu Egloffstein, geborene von Aufseß von Schloß Heckenhof, Bis 1829 lebte sie in Weimar und genoß die enge Freundschaft und Verehrung Goethes. Später kam sie nach München und erhielt zahlreiche Aufträge aus fürstlichen Kreisen. Sie malte auch König Ludwig I. von Bayern und die Königin Therese.

Schloß Hundshaupten

Die Burg tritt urkundlich erstmals 1369 im Besitz der Herren von Wiesenthau auf, als Heinrich von Wiesenthau einen Teil der Anlage kaufte und dem Bistum Bamberg zu Lehen auftrug. Der Wehrbau wurde allerdings früher, vermutlich im 13. Jahrhundert, errichtet, worauf auch sein Name schließen läßt. In den Jahren 1388 und 1412 eroberten die Nürnberger die Veste, brannten sie aus und zerstörten sie, da sich Mitglieder der Familie von Wiesenthau offensichtlich der Straßenräuberei an Kaufleuten aus der Noris schuldig gemacht hatten. Nicht zuletzt durch diese Zerstörungen war die Familie derer von Wiesenthau in ständigen finanziellen Schwierigkeiten. Diese Geldknappheit hatte deutliche Konsequenzen auf den jeweiligen Wiederaufbau der Anlage, so auch nach der erneuten Zerstörung im Bauernkrieg 1525, als das Schloss erst nach 1561 neu erstand. Die Arkaden wurden im 18. Jahrhundert eingezogen. Nach dem Tod des jugendlichen Ernst von Wiesenthau im Jahre 1613 erlosch die inzwischen eigenständige Linie derer von Wiesenthau auf Hundshaupten. Der Besitz ging an das Kloster Michelsberg über. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloß vermutlich nur gering beschädigt. Die entscheidende Zäsur erfolgte am 14. September 1661, als der Landsitz durch Hieronymus Christoph Freiherr von Pölnitz auf Aschbach von Kloster Michelsberg erworben wurde. Am 3. Februar 1670 wurde der erste von Pölnitz auf Hundshaupten von Kaiser Leopold I. in den erblichen Reichsfreiherren- und Bannerherrenstand erhoben.
In den folgenden Jahrzehnten wurde die Burg Hundshaupten von dem in Franken bedeutenden Geschlecht der Pölnitz zu einem barocken Landsitz ausgebaut. Über 330 Jahre war das Schloss Eigentum der Freiherrn von Pölnitz. In den Jahren 1991 bis 2005 war der Landkreis Forchheim Eigentümer. Seit 2005 ist es wieder im Pölnitz'schen Familienbesitz und wird privat genutzt.

Das Ermreuther Schloss

Photo taken by Daniel Arnold

 

In Ermreuth, das in seiner Geschichte mehrfach geteilt war, standen früher zwei Schlösser, ein unteres und ein obere. Wo das untere Schloss stand ist nicht bekannt. Es soll in den Hussiten­kriegen (1419 - 1436) zerstört worden sein. Während der Herrschaft der Familie von Muffel wurde das obere Schloss 1525 von aufrührerischen Bauern niedergebrannt und danach von Stefan von Muffel wieder aufgebaut. Es war als Wasserschloss vom Burggraben umgeben. Er ist teilweise noch erhalten. Durch die Familie von Stieber wurde um 1600 der heutige Schlossbau mit dem Treppenturm errichtet.

Im 18. Jahrhundert ließen die Her­ren von Künßberg das Obergeschoss ausbauen, den Treppenturm er­höhen und den Altanenanbau mit Brüstung errichten. Auch ein Schlossgeist gehörte nach alter Überlieferung zum Schloss, ein schwarzes Wesen, das sich Leuten, die bei Dunkelheit am Schloss vorbeigingen, auf den Rücken gesetzt und sie gedrückt haben soll. In der Familiengeschichte von Künßberg ist er­wähnt, dass dem letzten Künßberg der Ermreuther Linie kurz vor sei­nem Tod das Burghündchen (ein Möpschen von schwarzer Farbe und mit gelben Extremitäten) erschienen sein soll.
Durch den Verkauf des Rittergutes Ermreuth an den Hammer­werksbesitzer Schäff aus Erlangen 1858 ging auch das Schloss in bür­gerliche Hände über.

Nach dem ersten Weltkrieg hatte die Organisation "Der Stahlhelm" im Schloss ihr Domizil. Auch der Führer dieser Organisation, Luden­dorff, hat das Schloss besucht. Im 3. Reich war im Schloss eine Kreisführerschule der NSDAP untergebracht. Nach dem 2. Weltkrieg diente es der Aufnahme von Vertriebenen und Flüchtlingen und spä­ter waren ein Heimkehrerheim und ein Altersheim des Roten Kreu­zes dort untergebracht.

(Quelle: Auszug aus dem Buch "Neunkirchen am Brand - wie es früher einmal war"; Autor des Artikels: Fritz Müller)

Festung in Forchheim

Das Nürnberger Tor der Festungsanlage in Forchheim.

Von seiner imposanten Festung hat Forchheim etwa ein Drittel erhalten können: Das schöne, barocke Nürnberger Tor (1698) hat ebenso überlebt wie der westliche und nördliche Teil der Stadtmauer. Der hier angelegte Stadtpark bietet einen einmaligen Eindruck von den verbliebenen Festungsanlagen, und der Saltorturm neben der Kaiserpfalz erfreut sich wegen seiner einzigartigen Atmosphäre großer Beliebtheit bei allen Gästen.
Mit dem Festungsbau wurde ca. 1560 begonnen, vollendet war das Unterfangen erst Mitte 18.Jh. Noch nicht voll ausgebaut, bewährte sie sich 1632-1634 im Schwedenkrieg.
Durch die Säkularisation des Hochstifts 1802/1803 übernahm das Kurfürstentum und spätere Königreich Bayern die vollendete Festung und widerstand 30 Jahre lang dem Bemühen der Forchheimer Stadtverwaltung, die Festungsanlagen dem Staat abzukaufen. 1874 aber gelang es der Stadt, die Festungswerke -noch dazu sehr billig- zu erwerben.
Reste der fürstbischöflichen Festung finden sich im Norden und Westen der Stadt. Sie sind zu sehen, wenn man vom Schulhof der Martinsschule durch die Anlagen neben der Karolingerstraße geht und dann durch die Anlagen östlich der Merowingerstraße bis zur Bamberger Straße.
Es stehen noch zwei altitalienische Bastionen (1555/1561) -als Schutz des fürstbischöflichen Schlosses gedacht- weiter die Zwingerbastion (1657) und die Dernbachbastion (1675), dazu die Zwischenmauern zwischen den Bastionen, die Kurtinen. Auf der Dernbachbastion sind der Rondengang und zwei Schilderhäuschen erhalten, in der Dreikirchenstraße ein kleiner Mauerrest. Das nördliche Wasserschloß ist von der Bamberger Straße noch einsehbar, ebenso können einige Kasematten (schußsichere Räume für Mannschaften, Kriegsgerät und Vorräte) besehen werden.
Die Mauern der Festung waren 10 bis 14 m hoch (heute angeschüttet), der Graben vor den Mauern maß bis zu 30 m, vor den Toren war er überbrückt. Die den Mauern gegenüberliegende Einfassung der Gräben war 4 m hoch, ein daran anschließendes Glacis (mit Vorwerken) fiel nach außen ab und nahm aus der Ferne die Sicht auf die Mauern. Hinter den Rondengängen, die sich rund um die Festung auf den Mauern hinzogen, befanden sich Erdwälle, die zur Stadt hin mit einer Innenmauer gehalten waren.
Von den Bastionen aus konnte der Raum vor den Toren und Kurtinen bestrichen und ein Angriff auf die Festung erschwert werden, aber die Kanonen konnten auch ins Land hinaus schießen, etwa zur Regnitzbrücke oder zum Kellerwald. Dem im Kellerwald Bier trinkenden Belagerer Bernhard v. Weimar soll eine Kanonenkugel den Krug aus der Hand geschossen haben, was ihn veranlaßte, die Belagerung abzubrechen.
 

Schloss Hundshaupten

Die Burg tritt urkundlich erstmals 1369 im Besitz der Herren von Wiesenthau auf, als Heinrich von Wiesenthau einen Teil der Anlage kaufte und dem Bistum Bamberg zu Lehen auftrug.

In den Jahren 1388 und 1412 erorberten die Nürnberger die Veste, brannten sie aus und zerstörten sie, da sich Mitglieder der Familie von Wiesenthau offensichtlich der Straßenräuberei an Kaufleuten aus der Noris schuldig gemacht hatten. Nicht zuletzt durch diese Zerstörungen war die Familie derer von Wiesenthau in ständigen finanziellen Schwierigkeiten. Diese Gelfknappheit hatte deutliche Konsequenzen auf den jeweiligen Wiederaufbau der Anlage, so auch nach der erneuten Zerstörung im Bauernkrieg 1525, als das Schloss erst nach 1561 neu erstand und die Arkaden im Innenhof eingezogen wurden. Nach dem Tod des jugendlichen Ernst von Wiesenthau im Jahre 1613 erlosch die inzwischen eigenständige Linie der von Wiesenthau auf Hundshaupten. Der Besitz ging an das Kloster Michelsberg über.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss vermutlich nur gering beschädigt. Die entscheidende Zäsur erfolgte am 14.September 1661, als der Landsitz durch Hieronymus Christoph Freiherr von Pölnitz auf Aschbach von Kloster Michelsberg erworben wurde. Am 3.Februar 1670 wurde der erste von Pölnitz auf Hundshaupten von Kaiser Leopold I. in den erblichen Reichsfreiherren- und Bannerherrenstand erhoben.

In den folgenden Jahrzenten wurde Schloss Hundshaupten von dem in Franken politisch bedeutenden und finanzstarken Geschlecht derer von Pölnitz zu einem wohnlichen barocken Landsitz ausgebaut.

Schloß Kunreuth bei Forchheim

Schloß Kunreuth

Das Schloss Kunreuth befindet sich am nordwestlichen Rand des gleichnamigen Ortes. Die Gemeinde Kunreuth ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gosberg im Landkreis Forchheim, Regierungsbezirk Oberfranken in Bayern.

Geschichte
Der Ort Kunreuth soll bereits im Gründungsbuch des Stiftes St. Jacob zu Bamberg aus dem Jahre 1109 erwähnt worden sein. Herren von Kunreuth wurden urkundlich erstmals 1308 erwähnt. Unklar ist, ob zu dieser Zeit bereits eine Burg existierte.

Die erste urkundliche Erwähnung einer Burg datiert aus dem Jahre 1409. Die Burg befand sich zu dieser Zeit als Bamberger Lehen im Besitz der Herren von Egloffstein.

1420 wurde die Burg in einer Fehde zwischen dem Markgrafen Friedrich I. von Brandenburg und dem Herzog Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt erobert und geplündert.

Im Bauernkrieg wurde die Burg 1525 zerstört. Der Wiederaufbau durch die Herren von Egloffstein erfolgte umgehend. 1553 wurde die Burg im zweiten Markgrafenkrieg durch den Markgrafen Albrecht Alcibiades erneut zerstört. Die Besatzung der Burg wurde trotz der Zusicherung eines freien Abzugs an den Bäumen um das Schloss aufgehängt.

Ab 1558 wurde die Anlage, nun als Ganerbenburg des egloffsteinischen Gesamtgeschlechts, schlossartig wieder aufgebaut. Dabei blieb der wehrhafte Charakter weitgehend erhalten.

Im Dreißigjährigen Krieg erlitt das Schloss durch häufige Einquartierungen schwere Schäden.

Die Schäden wurden im Laufe der Zeit beseitigt. Das Schloss befindet sich noch im Besitz der Herren von Egloffstein, von denen es zeitweilig als Familienarchiv genutzt wurde.

Baubeschreibung
Das ehemalige Wasserschloss – die Gräben wurden 1827 teilweise trockengelegt – hat einen rechteckigen Grundriss. Es besteht in erster Linie aus einem West- und einem Südflügel. Im Südflügel dürften die ältesten Bauteile auf das 14. Jahrhundert zurückgehen. Der Westflügel erhielt seine heutige Gestalt überwiegend in der Zeit zwischen 1611 und 1613. Die Toranlage an der Ostseite des Schlosses entstand 1624. 1746 wurde die Zugbrücke durch eine steinerne Brücke ersetzt. An der Nordseite befindet sich eine Mauer mit Stützpfeilern. Bis zur Zerstörung im Zweiten Markgrafenkrieg befand sich dort die sogenannte hintere Kemenate.

Im Vorhof des Schlosses erinnert ein Denkmal an den ersten Grafen von Egloffstein, Graf Albrecht Dietrich Gottfried von Egloffstein.

Quelle: wikipedia.de

Burg Gößweinstein

Nach jüngsten Erkenntnissen wurde die Burg Gößweinstein wohl um das Jahr 1000 erbaut. Die Burg, und damit auch der Ort, erhielten ihren Namen von ihrem Erbauer: Graf Goswin. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1076. In ihrer wechselvollen Geschichte wechselte die Burg mehrmals ihren Besitzer. Im Jahr 1525 wurde die Burg im schwäbisch-fränkischen Bauernkrieg geschliffen, musste in der Folgezeit aber von den Bauern als Strafe wieder aufgebaut werden. Seit dem Jahr 1890 befindet sich die Burg in Privatbesitz. Edgar Freiherr von Sohlern kaufte damals die Burg und baute sie im neugotischen Stil um. In diesem markanten Aussehen befindet sich die Burg noch heute.
Die Burg kann teilweise besichtigt werden. Hierbei kann sich der Besucher einen Eindruck von der kärglichen Lebensweise des damaligen Landadels machen. Außerdem wird der Rittersaal gerne als stimmungsvolles Ambiente für Trauungen genutzt.

Öffnungszeiten:
Ostern bis Oktober täglich
Von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Kontakt:
Gilbert Freiherr von Sohlern
Burgstraße 30
91327 Gößweinstein
Tel. 09242/352

Burgenstraße
Die Burgenstraße gehört zu den ältesten und beliebtesten Touristikrouten in Deutschland. Von Mannheim über Nürnberg, Forchheim, Ebermannstadt führt sie nach Gößweinstein. Weiter über Pottenstein, Waischenfeld und Aufseß nach Bamberg.

Genauere Informationen erteilt
Die Burgenstrasse
Rathaus
74072 Heilbronn
Telefon: 07131/562283

Schloß Greifenstein - Heiligenstadt

Die Schenk von Stauffenberg sind ein altes schwäbisches Geschlecht, dessen 1. Beurkundung aus dem Jahre 1262 vorliegt und deren Namen gebende Burg Stauffenberg bei Hechingen in Württemberg liegt. Sie besaßen das ehrenvolle Schenkenamt bei den Grafen von Zollern in Schwaben, was noch heute ein Bestandteil des Namens ist.

Große Männer sind aus diesem Geschlecht in die Geschichte eingegangen, zuletzt der Hitlerattentäter des 20. Juli 1944 Oberst Claus Graf von Stauffenberg, ein Onkel des jetzigen Besitzers. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Burg im Bauernkrieg zerstört und danach wieder aufgebaut. Nach dem Erlöschen der Streitberger war die Burg in trostlosem baufälligem Zustand. Der Fürstbischof Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg ließ Greifenstein in den Jahren 1691-93 von Grund auf restaurieren und unter der Leitung von Leonhard Dientzenhofer in ein Barockschloß verwandeln.

Es entstanden reiche, hochbarocke Stuckdecken und ein prachtvoll eingelegter Fußboden mit dem fürstbischöflichen Wappen im Ahnensaal. Kunstvoll geschnitzte Barock-Türrahmungen und antikes Mobilar prägen den Stil des Schloßes und vermitteln einen tiefen Eindruck aus den damaligen Epochen. Die weitläufigen Gänge führen entlang dem Innenhof, in dem ein Springbrunnen steht, der aus einem Dolomitenfels gehauen wurde. Der Blick aus den hohen Räumen bietet ein überwältigendes Panorama weit hinaus über die Höhenzüge des Frankenlandes, bei gutem Wetter bis ins Fichtelgebirge. In den stilvoll eingerichteten Räumen sind muscale Renaissanceschränke und Truhen zu sehen. Antike Möbel stehen unter alten Ahnenbildern und die reichhaltige Sammlung von Wappenschildern der in der Familie einheirateten Frauen geht zurück bis ins 11. Jahrhundert.

Faszinierend ist die Führung durch den langen Korridor mit der einmaligen Galerie geschnitzter Hirschköpfe. Die aufgesetzten Geweihe stammen aus dem 17. - 19. Jahrhundert und wurden hier in den fränkischen Waldungen geschossen. Reichhaltige Sammlungen sprengen den Rahmen sonst üblicher Schloßfährungen. Hier aufgeführt seien die Leder bemalten Fayencen der Manufaktur der Marktgräfin Wilhelmine von Bayreuth, der Schwester Friedrichs des Großen, die große Sammlung alter Riedinger Stiche mit Jagdszenen, die Zierlanze aus der Zeit Friedrichs des Großen und eine Pfeifenkopfsammlung. Prähistorische Versteinerungen aus den geologischen Schichten des Fränkischen Jura geben interessante Kunde von der damaligen Fauna und Flora. Die 14 Kreuzwegstationen aus dem 17. Jahrhundert, die vom fränkischen Meister Goldwitzer aus Buchsbaumscheiben geschnitzt sind, sind ein großartiges Zeugnis barocker Schnitzkunst. Starke und abnorme Rehtrophäen auf geschnitzten Köpfen, sowie kapitale Hirschgeweihe bis zum 24 Ender begeistert nicht nur den Jäger allein.

Zuletzt ergibt ein Teil der gewonnenen Pokale und Ehrenpreise der Hundezucht ein buntes Bild, denn viele Bundes-, Europa- und Weltsiege wurden von den Irish Terriern diese Hauses gewonnen.
Der größten Eindruck aber hinterlässt im allgemeinen die imponierende Vielzahl der Waffensammlung. Drei gewölbte Kammern bergen ein Museum voll kriegerischem Handwerkszeug aller Art, vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Dem aktiven Einsatz des derzeitigen Besitzers Otto Philipp Schenk Graf von Stauffenberg, ist es zu verdanken, dass mit großzügiger staatlicher Hilfe in den Jahren 1975-77 eine umfassende Renovierung ermöglicht wurde, die den Fortbestand des historischen Bauwerks garantieren soll. Wie dessen Erhaltung für vergangene Generationen eine oft opfervolle Selbstverständlichkeit war, so ist zu hoffen, dass auch den kommenden Generationen die Erhaltung, des Greifenstein Anliegen ist. Denn Greifenstein stellt im Fränkischen Jura ein Kulturdenkmal aus vergangener Jahrhunderten dar, das unvergleichlich in dieser Landschaft ist.

Öffnungszeiten:
Jeden Tag von 8.30 bis 11.15 Uhr und 13.30 bis 16.45 Uhr
Im Winter geänderte Öffnungszeiten!
Anmeldung: 09198/423

Weitere Informationen finden Sie hier.

Burg Hiltpoltstein

Der Zugang zur Burganlage erfolgt vom Ort aus zunächst unter einem angebauten Gebäude hindurch, worauf man in den unteren Schloßhof gelangt. Anschließend geht es durch einen Torbogen einige Treppen hinauf ins Freie. Hier steht innerhalb eines Mauerkranzes ein schlankes Türmchen, über das man zu einem hölzernen Quergang gelangt, der den Eintritt in das Hochschloß ermöglicht.
Das Gebäude, das zu Beginn des Aufstieges durchschritten wurde, war das ehemalige Pflegehaus, in dem früher das Gericht war. Daneben befand sich das Gefängnis. Das Gebäude zwischen Pflegeamt und Kirche ist der sogenannte Neue Bau. Das Haus neben dem östlichen Schloßflügel beherbergte früher die Gerichtsschreiberei. Bezüglich der früheren Innenausstattung haben sich so gut wie keine Anhaltspunkt erhalten. Sie wurde ein Opfer der radikalen Ausplünderung am Beginn des 19. Jahrhunderts.
Nach neuerlichen Besitzerwechsel ist die Burg im allgemeinen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Im neuen Bau befand sich längere Zeit ein Fabrikationsbetrieb.
Eine Besichtigung ist nicht möglich.

Schloss Freienfels in Hollfeld

Gut sichtbar erhebt sich über dem Ort das von den Herren von Aufseß begründete Schloss, zuletzt 1693-1701 neu erbaut. Es ist vom Tal durch steil abfallenden Fels und von der Bergseite durch zwei Gräben geschützt.

Seit 1996 können ein Teil der Werke aus der Hollfelder Kunstausstellung (von Anfang Juli bis Anfang August) im Wehrgang des Schlosses ausgestellt werden. Ansonsten kann das Schloss leider nicht besichtigt werden - Privatbesitz.

Geschichte
13. Jh. Ritter Otto von Aufseß erbaut die mächtige Burg Freienfels. Diese Burg nahm unter den Rittersitzen des Wiesenttales eine besondere Stellung ein, sie stand auf freiem Grund und Boden, auf einem freien Fels. Sie war nur dem Kaiser und Reich untertan.
1490 Das Dorf Freienfels entstand auf Veranlassung der Burgherren.
1525 Im Bauernkrieg zerstörten die aufrührerischen Bauern die Burg und brannten sie nieder. Nach den Unruhen baute Ritter Pankraz von Aufseß die Burg wieder auf.

1690 Carl Siegmund Freiherr von Aufseß und Domherr zu Bamberg und Würzburg entschloss sich die bis dahin stark zerfallene Burg niederzureißen und auf den Grundmauern ein Schloss zu erichten. Während des Dritten Reiches wurde das Schloss für Parteizwecke genutzt und in den Kriegs- und Nachkriegsjahren war es Kindererholungsheim der Stadt Nürnberg.

Schloss Wiesentfels

Das Tal der Wiesent wird hier immer enger. Zwischen den bewaldeten Berghängen liegt das Dorf Wiesentfels. Auf einem ca. 40 m hohen Fels ragt das verwinkelte Schloss empor. Im Talgrund stehen die Bauernhöfe und Häuser. Schon vom Tal her erkennt man den aufragenden Turm mit spitzem Dach, den Giebel des Hauptgebäudes und die Nebengebäude. Eine Straße führt steil den Berghang hinauf. Hohe Mauern schirmen den Privatbesitz jedoch vor neugierigen Blicken ab.

Geschichte
1333 bis 1938 Eigentum der Grafen von Giech
1525 die Burg wird von aufständichen Bauern niedergebrannt; Graf Achaz von Giech baute die Burg in dem alten Stil wieder auf

Schloss Seehof in Memmelsdorf

Schloss Seehof ist die ehemalige Sommerresidenz und Jagdschloss der Bamberger Fürstbischöfe.

Kontakt:
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Außenstelle Bamberg
Schloss Seehof
96117 Memmelsdorf
Telefon: 0951/40 95-0

Geschichte
Schloss Seehof wurde 1686 nach Plänen von Antonio Petrini als Sommerresidenz der Bamberger Bischöfe errichtet. Die Vierflügelanlage mit ihren charakteristischen kuppelbekrönten Ecktürmen liegt innerhalb eines von Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn (reg. 1693-1729) angelegten Barockgartens, dessen Ausgestaltung unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim (reg. 1757-1779) ihren Höhepunkt erreichte. Die von Ferdinand Dietz (Tietz) (1708-1770) geschaffenen mehr als 400 Sandsteinskulpturen gingen vor und nach der Säkularisation bis auf geringe Reste verloren. 
Von der einstigen Pracht dieses Rokokogartens zeugen heute vor allem die aufwendig restaurierte Kaskadenanlage, dazu die monumentalen Gruppen des Raubes der Proserpina und des blitzeschleudernden Jupiters westlich des Schlosses. Weitere Fragmente der plastischen Ausgestaltung der Gartenanlage können in der Ferdinand Tietz-Sammlung im westlichen Pavillon der ehemaligen Orangerie besichtigt werden.
Die ehemaligen fürstbischöflichen Repräsentationsräume im Westflügel des 1.OG von Schloss Seehof wurden in den letzten Jahren unter Bezugnahme auf die Epoche Adam Friedrichs von Seinsheim restauriert. Höhepunkt der Raumfolge ist der Weiße Saal mit dem virtuosen Deckegemälde von Giuseppe Appiani als ein raumüberspannender Götterhimmel, der auf das Leben in einer fürstbischöflichen Sommerresidenz anspielt.

Rittergut Mengersdorf bei Mistelgau

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Die Familie von Mengersdorf ist ein altes fränkisches Adelsgeschlecht.

Ursprung
Die Familie von Mengersdorf nimmt ihren Ausgangspunkt im namensgebenden Ort Mengersdorf. Mengersdorf gehört heute zur Gemeinde Mistelgau im Landkreis Bayreuth in Oberfranken. Die Familie ist seit 1383 mit Otto von Mengersdorf urkundlich nachweisbar. Das Rittergut wird im Bauernkrieg 1525 niedergebrannt und im Zweiten Markgrafenkrieg (1552-54) offenbar nochmals zerstört. Mit dem Aussterben des Geschlechts 1601 wird das Gut an die Familie von Aufseß verkauft. Die von Aufseß sitzen schon längere Zeit auf dem benachbarten Schloss Truppach.

Das Rittergut Mengersdorf ist heute noch in verbauten Resten erkennbar. Das heutige Anwesen besteht aus zwei Giebelhäusern, die durch ein Querhaus verbunden sind.

Verbreitung
Otto von Mengersdorf verteidigt im Bauernkrieg 1525 als bischöflicher Amtmann die Burg Leienfels, die schwer beschädigt wird.

Neben dem Stammsitz Mengersdorf sind die Mengersdorfer nachweislich auf Herrschaft und Burg Wadendorf (1590–1601).

Die Familie von Mengersdorf zählt zur Reichsritterschaft und ist im Ritterkanton Gebürg organisiert.
(Text: Wikipedia)

Schloss Frankenhaag bei Mistelgau

Das Rittergut
1386 wurde der Name Frankenhaag zum erstenmal urkundlich erwähnt, im Landbuch A des Amtes Bayreuth (s. HB Nr. 36). Der Ort gehörte in das Gericht -gen Beyerreut-, das Geschlecht -von Haynolt- residierte dort seit 1407. Zu diesem Zeitpunkt hatte Hermann Haynolt, Sohn des markgräflichen Küchenmeisters, den sogenannten -Frankenhof- von Friedrich Potzlinger erworben (Lehenbuch des Burggrafen Johann III von Nürnberg). Die Potzlinger saßen auch in Streit und in Obernsees. 1421 wird dieser Kauf des Hofes Franckenhag mit seinen Äckern, Wiesen, Wäldern und aller Zugehorung im Lehenbuch des Markgrafen Friedrich I bestätigt. Die -Von Haynolt- waren ein ritterliches Geschlecht, die auch in Mistelgau, Bindlach und Neukirchen Besitz hatten. Sie waren beim Markgrafen -Küchenmeister-, ein sehr hohes Amt im niederen Adel. Dazu hatten sie die Ehre, bei markgräflichen Bestattungen als Sargträger zu fungieren. Heinrich (Hans) Haynolt liegt in der Mistelgauer Kirche begraben. Seine Grabtafel findet sich rechts von der Kanzel im Kirchenschiff, sie zeigt unter anderem das Wappentier, einen Eber.

Die Haynolt konnten also sogenannte -Bauernmetzger- gewesen sein, die ihre eigenen Waren in einer Art -Selbstvermarktung- in der markgräflichen Küche anboten. Vorübergehend scheinen auch die Familie Voit (1478) und die Thurnauer Förtsch (1488) im Besitz des Frankenhaager Burggutes gewesen zu sein. Dieses Burggut war aber nicht die sogenannte Burg, die auf der Höhe zwischen Frankenhaag und Gaislareuth lag. Jene dürfte eine Fliehburg gewesen sein, wie man sie vielerorts vorfand.

Endgültig traten die Haynolt 1519 aus Frankenhaag ab, als sie das gesamte Gut an die Wirsberger für 156 Gulden verkauften. Im Lehenbuch von 1536 wird Sigmund von Wirsberg als Käufer bestätigt , er erhielt neben Glashütten, Wohnsgehaig und Plösen auch Frankenhaag samt dem Bauhof und sieben Söldengütern sowie die Klingenmühle, Hardt und Ochsenholz. Die Wirsberger besaßen nun ein ziemlich großes Herrschaftsgebiet. In Frankenhaag setzten sie einen Verwalter für den sogenqnnten Bauhof ein und einen Förster zur Aufsicht über die Wildfuhr. lm Markgrafenkrieg (1552 - 1554) stand Sigmund II in Diensten des Markgrafen Albrecht Alcibiades. Er war gemeinsam mit Moritz von Sachsen gegen Kaiser Karl V. gezogen. Bei einem Vergeltungsschlag der kaiserlichen Truppen wurde die Umgebung von Glashütten und Frankenhaag stark in Mitleidenschaft gezogen, die Orte boten ein verwüstetes Bild. Da Sigmund II ohne männliche Nachkommen blieb, starb die Linie der Glashüttener Wirsberger aus.

1575 verkauften die Wirsberger Glashütten und Frankenhaag, wie auch Plösen, Harloth und Wohnsgehaig an die Lüschwitzer. Im Lehenbrief des Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg vom 18.5.1575 wird Albrecht Gerhard von Lüschwitz als der Besitzer bestätigt. Da im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) das Glashüttener Schloß von den Kaiserlichen unter dem Marquis de Grana niedergebrannt wurde (1634), siedelte Heinrich Gerhard von Lüschwitz mit seiner Familie nach Frankenhaag über.

Das Schloß Frankenhaag
Ob jetzt Heinrich Gerhard von Lüschwitz oder sein Sohn Gerhard Christoph den Bauhof zum Schloß ausbauen ließ, ist ungewiß. Nach den Einträgen im Pfarrbuch dürfte es letzterer gewesen sein, denn nach Pfarrer F. Seggel soll dies im Jahr 1649 geschehen sein. Jedenfalls lebten beide in Frankenhaag, ehe sie nach Bayreuth übersiedelten und dort verstarben. Epitaphien in der Stadtkirche erinnern an sie.

Schloss Truppach bei Mistelgau

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Geruhsam eingebettet am Tor zur Fänkischen Schweiz liegt der Ort Truppach zwischen dem 516 m hohen Wachstein im Westen, dem Lehenberg im Süden und dem Marnstein im Nordwesten. Fast rundum wird das Truppachtal, genannt nach dem munteren Bach Truppach, der die Orte Truppach und Mengersdorf trennt, von bewaldeten Anhöhen geschützt. Wer den Ort Truppach besucht , wird zunächst von dem fast vergessenen Truppacher Schloß begrüßt.
Die Burg / Schloss Truppach ist eine Wasserburg und ein heutiges Schloss im Ortsteil Truppach der Gemeinde Mistelgau im bayerischen Landkreis Bayreuth

Die Geschichte

Die Familie von Truppach ist bereits 1059 (als „de Trubaha“) beurkundet. Sie gilt als Gefolgsleute der Walpoten und aus ihr ging später eine niederadelige Schicht reichsfreier Ministerialen hervor. Im Landbuch des Amtes Bayreuth von 1499 sind für den kleinen Ort Truppach zwei Adelssitze genannt: Einer gehörte der Familie von Aufseß, der andere nachweislich seit 1380 der Familie von Truppach. Letzterer wurde wenig später aufgegeben und Klaus von Truppach zog nach Alladorf. Die Familie von Truppach zählte zur Reichsritterschaft und war im Ritterkanton Gebürg organisiert. Sie starb 1550 aus.

Weiter ist bekannt, dass bereits 1380 die Wasserburg zu Truppach, benannt nach dem Bach Truppach, im Besitz von Conrad dem Älteren zu Christanz aus dem Haus Groß von Trockau war.

Das Schicksalsjahr 1523

In der Mitte des 16. Jahrhunderts entführte der Raubritter Hans Thomas von Absberg Kaufleute aus Reichsstädten in Franken und Schwaben auf ihren Handelsreisen und verlangte ein hohes Lösegeld für ihre Freilassung. Um die wachsende Gefahr der Gefangennahme durch Truppen des Schwäbischen Bundes zu verringern, suchte er sich Verbündete, die ihn bei seinen Raubzügen unterstützten und bei Gefahr seine Gefangenen auf ihren Burgen versteckten. Auch Wolf Heinrich von Aufseß gehörte dazu. 1523 sandte der Bund seine Truppen aus, um insgesamt 23 Raubnester dem Erdboden gleichzumachen. Die Truppen des Bundes, die aus 10.000 Fußsoldaten und 1.000 Reitern bestanden, führten 100 Kanonen, 30 Büchsen und 900 Zentner Schwarzpulver als Bewaffnung mit sich. Am 4. Juli erreichten sie die Burg Truppach und sprengten sie, um die Rückkehr derer von Truppach zu verhindern.

Die Jahrhunderte danach

Mit Hilfe des Bischofs von Bamberg, der das Bauholz bewilligte, konnte die Burg wenig später wieder aufgebaut werden. Friedrich von Vietinghoff erwarb das Schloss im Jahre 1792 und ließ einige kleinere Änderungen vornehmen. 1830 fiel es der Familie von Aufseß in die Hände, die es allerdings schon zehn Jahre später an Johann Georg Brey weiterverkaufte. Über die weitere Geschichte des Schlosses ist nichts bekannt, da ein späterer Besitzer aus ungeklärten Gründen alle Aufzeichnungen verbrannte. Das Schloss befindet sich heute in Privatbesitz. Das Erdgeschoss ist modernisiert und wird bewohnt. Das Treppenhaus und der erste Stock sind noch weitgehend in originalem, aber unbewohnbarem Zustand; das Dachgeschoss ist teilrenoviert und ebenfalls unbewohnt..

Das Schloss in Neudrossenfeld

Das Schloss Neudrossenfeld mit den Terassengärten

Düstere Gänge, prunkvolle Säle, zarte Prinzessinnen, tapfere Prinzen, mächtige Könige, üble Ränke, unbekannte Düfte, schattige Plätze unter uralten Bäumen, plätschernde Brunnen, knisternde Kies, Geisterbesuche. Seit frühester Kindheit träumen wir von geheimnisvollen Schlössern und verbotenen Gärten.

Das Schloss Neudrossenfeld und die Terrassengärten erfüllen diese Kindheitsmuster nicht. Und doch reicht auch ihr Ursprung ins dunkle Mittelalter zurück, als auf der Höhe über der Mainaue ein festes Haus stand. Seine Fundamentmauern birgt der Boden unter der Lindenterrasse. Diese selbst ist das Kellergeschoss eines abgetragenen mittelalterlichen Hauses. Auch der Kern des mit großen Sandsteinquadern verkleideten westlichen Geschossflügels ist vermutlich ein mittelalterliches Gebäude. Ein Eingang mit Treppe ist in der Küche des Restaurants gefunden worden. Dort ist er unter einer Glasplatte erhalten.

In der Renaissance - im 16. Jahrhundert - wurde neben den mittelalterlichen Gebäuden ein Speicher errichtet, der bereits in der Spätrenaissance im Obergeschoss als Wohnung umgebaut, heute den Mittelbau des Schlosses bildet. Zu dieser Zeit muss bereits der Terrassengarten angelegt worden sein. Ab 1752 setzte unter dem markgräflichen Minister Philipp Andreas von Ellrodt, den erst 3 Jahre vorher der Markgraf in den Adelsstand erhoben hatte, eine emsige Bautätigkeit ein. Durch einen glücklichen Zufall und die Sorgfalt der Maler bei den Renovierungsarbeiten 1990 - 1993 wurde im Stuck des Vorraumes zum Gontard - Saal die Jahreszahl 1752 entdeckt. Mit diesem unverrückbaren Datum gelang es, die verschiedenen Umbauphasen in eine zeitliche Reihenfolge zu bringen.

Nach 1752 wurden die vorhandenen Gebäudeteile zu einer Dreiflügelanlage ergänzt. Diese Umbaupläne sollen von dem Architekten Carl von Gontard stammen, der, wie auch die anderen hinzugezogenen Künstler für den Markgrafen von Bayreuth und die Markgräfin Wilhelmine, die Schwester Friedrich des Großen, arbeiteten.

Der Gärtner Andreas Raab und der Bildbauer Johann Gabriel Räntz wurden für die barocke Umgestaltung der Terrassengärten verpflichtet. Eine der Linden auf der Terrasse könnte noch zu der ursprünglichen Bepflanzung gehören. Die Buchshecke und der Kornellkirschen- Laubengang zählen mit ihren 160 Jahren zu den ältesten erhaltenen Gartendenkmalraritäten in Deutschland. Besonders die Buchshecke - jetzt ergänzt - ist höchst gebrechlich.

Friedrich Wilhelm, der 26jährige Sohn des markgräflichen Ministers, selbst Gesandter der Markgrafen am Wiener Hof, heiratete 1763 die schwedische Gräfin Christine Wilhelmine von Löwenhaupt. Kaum 18 Monate später starb der junge Graf. Die Arbeiten am Schloss wurden abrupt abgebrochen. 230.000 Gulden Bauschulden blieben den Erben neben Gütern und Privilegien.

1775 musste das Schloss und alle dazugehörigen Ländereien an Georg Christoph Freiherr von Reitzenstein für 52.000 Gulden verkauft werden. Der steile Aufstieg der Familie Ellrodt hatte ein jähes Ende genommen.

Die Schlossanlage war noch bis zum Tode des Freiherrn von Reizenstein 1785 und seiner Gemahlin Magdalena Christina 1789 in adeligen Besitz. In den nächsten 200 Jahren folgten acht bürgerliche Besitzer.

Die Burgen in und um Obertrubach in der Fränkischen Schweiz

In und um Obertrubach erheben sich mehrere sehenswerte Burgen und Burgruinen

Burg Egloffstein

Die Burg Egloffstein, Stammsitz der Grafen von und zu Egloffstein, liegt einmalig schön auf einer, das Trubachtal um 100 m überragenden Felsspitze, über dem terrassenförmig ansteigenden Ort. Nähert man sich der Burg jedoch von Egloffsteinerhüll, stellt man fest, dass sie wesentlich niedriger als die Jurahochfläche liegt. Der Name Egloffstein lässt auf einen Gründer Egilolf schließen, an den auch die Egilolfstraße in Burgnähe erinnert, und den die Legende im 9. Jahrhundert annimmt. 1180 wird ein Henricus de Hegelofvesten erwähnt, 1358 die Stiftung einer Burgkaplanei. Die Burg wurde häufig zerstört und war nach dem 30jährigen Krieg wesentlich verkleinert. 1750 entstand an der Stelle der alten Schlosskapelle die jetzige evangelische Pfarrkirche St. Bartholomäus. Im Giebelfeld des Portals das Egloffsteinsche Wappen. Das Deckengemälde zeigt die Opferung Isaaks. Der Kanzelaltar wird flankiert von Moses und Aaron. Erwähnt sei noch eine bedeutende Künstlerin aus diesem Geschlecht, Julie Gräfin von und zu Egloffstein, die sich als Malerin einen Namen machte. 1816 kam sie nach Weimar, wo ihre Tante, die Oberkammerherrin Caroline von und zu Egloffstein, geborene von Aufseß von Schloss Heckenhof, Bis 1829 lebte sie in Weimar und genoss die enge Freundschaft und Verehrung Goethes. Später kam sie nach München und erhielt zahlreiche Aufträge aus fürstlichen Kreisen. Sie malte auch König Ludwig I. von Bayern und die Königin Therese.

Burg Bärnfels

Die Ruine der Burg Bärnfels ist der Rest einer spätmittelalterlichen Adelsburg am Südrand des Dorfes Bärnfels in der Gemeinde Obertrubach im oberfränkischen Landkreis Forchheim in Bayern. Die Burgruine der Spornburg ist jederzeit frei zugänglich.

Geografische Lage:
Die Burg Bärnfels erhob sich auf einem mit Felsen durchsetzten breiten Bergsporn des sogenannten Bergschmidtsknocks über dem gleichnamigen Ort im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst, etwa 2,2 Kilometer nördlich der Kirche von Obertrubach.
Man erreicht die Burgruine vom Dorf Bärnfels aus über einige Stufen.
In östlicher Richtung befindet sich in der Nähe die Burgruine Leienfels, südöstlich der Burgstall Leupoldstein und südlich ein Burgstall in Obertrubach. In nördlicher Richtung steht die Burg Gößweinstein.

Geschichte der Burg:
Die erste Erwähnung der Burganlage ist auf den 2. August 1389 datiert, als die damaligen Besitzer Konrad Hans und Ulrich von Egloffstein zu Bärenfels ihre Vorburg, die so genannte niedere Veste, nach einer Fehde mit dem Landgrafen von Leuchtenberg diesem zu Lehen auftragen mussten. Erbaut wurde die Burg jedoch schon bedeutend früher, vermutlich 1330 durch Siboto I. von Egloffstein, Stifter der Bärenfelser Linie dieser Familie.
1483 kam das Lehen an die Gaillenreuther Linie der Egloffsteiner, die es jedoch nicht allzu lang innehatte, denn 1495 erfolgte die letzte Belehnung durch die Leuchtenberger Landgrafen.
Nachdem die Burg während der Bauernkriege 1525 von egloffsteinschen Untertanen niedergebrannt worden war, wurde sie nie wieder vollständig instand gesetzt.
1580 kam die Herrschaft Bärnfels mitsamt der Burgruine durch Verkauf an das Hochstift Bamberg und wurde durch die Säkularisation 1803 bayerischer Staatsbesitz.
Da große Teile der Anlage einsturzgefährdet waren, wurden diese im 19. und 20. Jahrhundert abgebrochen. 1877 erwarb der Nürnberger Apotheker Kleemae Anlage und ließ die wenigen Reste erstmals restaurieren.
Nach einer Sanierung der Ruine im Jahr 1969 durch die damalige Gemeinde Bärnfels konnte sie wieder Besuchern zugänglich gemacht werden.
Heutzutage ist die Burgruine Bärnfels wieder im Besitz der Familie von Egloffstein, deren Urahn sie wahrscheinlich einst erbaute.
Quelle: Wikipedia

Burgruine Wolfsberg

Die Burgruine Wolfsberg ist eine ehemalige hochmittelalterliche Adelsburg hoch über dem Trubachtal oberhalb der gleichnamigen Ortschaft Wolfsberg. Die Ortschaft gehört zur Gemeinde Obertrubach im oberfränkischen Landkreis Forchheim in Bayern.
Die Oberburg ist jederzeit frei zugänglich und dient als Aussichtspunkt, die Unterburg befindet sich teilweise in Privatbesitz und ist nicht zugänglich.

Geografische Lage:

Die Burgruine der Höhenburg liegt im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst auf einem sich nach Osten erstreckenden Bergsporn in 449 Meter Höhe, der von einer natürlichen Einsattelung von der Hochfläche im Westen getrennt ist. Der Bergsporn wird gebildet vom Trubachtal im Süden und einem Trockental an der Nordseite des Spornes, das in das Trubachtal einmündet.
Erreicht werden kann die Ruine vom Dorf Wolfsberg aus.
Im Trubachtal abwärts kann man die Burg Egloffstein sehen, in entgegengesetzter Richtung befinden sich ein Burgstall in Obertrubach, die Burgruine Bärnfels und die Ruine Leienfels. Südlich davon liegt die Burg Hiltpoltstein.

Geschichte der Burg:

Die Burg Wolfsberg wurde vermutlich um 1150 von den Edelfreien von Wolfsberg erbaut. Die Herren von Wolfsberg sind mit Gozpold de Wolfesperch seit 1169 urkundlich nachweisbar. Es ist davon auszugehen, dass sie dem edelfreien Geschlecht derer von Schönfeld-Gößweinstein entstammten.
Mit dem Aussterben der Herren von Wolfsberg um 1204 kam die Burg an die Herren von Stein, Ministeriale der Bamberger Bischöfe, die sich seit 1244 nach der Burg nannten. Um 1333 kam die Burg durch Kauf an die Herren von Egloffstein. Urkundlich ist 1358 ein Siboto von Egloffstein als Besitzer der Burg nachweisbar.
Seit 1383 wurde die Burg unter den Besitzungen des Bamberger Hochstiftes erwähnt. Unklar ist, wie es dazu kam. Die Burg wurde Sitz eines bischöflichen Amtes und war vom 15. bis zum 17. Jahrhundert immer wieder verpfändet.
Im Süddeutschen Städtekrieg wurde die Burg 1388 zerstört. Erst 1408 erfolgte unter dem Amtmann Albrecht von Egloffstein der Wiederaufbau. Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg erneut zerstört und ab 1547 unter Philipp von Egloffstein wieder aufgebaut.
Letzter Pfandinhaber der Burg war ab 1568 Wilhelm von Wiesenthau. Unter ihm wurde die Burg sehr vernachlässigt, so dass sie beim Heimfall an das Hochstift im Jahre 1609 unbewohnt und verwahrlost war.Im Dreißigjährigen Krieg kam es 1631 und 1632 durch die Schweden, sowie 1633 durch tillysche Reiter und kurbayerische Truppen zu weiteren Zerstörungen.Im Jahre 1803 fiel die Burg an den bayerischen Staat, der sie leer stehen ließ. 1823 wurde sie für 50 Gulden an den Steinmetz Müller aus Brunn verkauft. Dieser schenkte sie seinem Schwiegersohn, der die Burg abriss und Teil für Teil verkaufte.
Quelle: Wikipedia

Schloss Plankenfels

Auf felsigem Höhenzug erbaut liegt das Schloss Plankenfels mit herrlichem Blick über das romantische Wiesenttal. Die Burg besteht aus einem Nord- und einem Südflügel, die in verschiedenen Epochen erbaut – Zeitzeugen der Geschichte wurden. In Sagen von Rittern, verborgenen Schätzen, von Gespenstern und Heinzelmännchen bleibt die Vergangenheit des Schlosses auch heute noch lebendig.

Zur Geschichte:
Erstmals erwähnt wird der Name Plankenfels 1255. Die Burg selbst erscheint urkundlich zum ersten Mal 1403. 1525 ist sie im Bauernkrieg geplündert und teilweise zerstört worden. Der damalige Burgherr Paul von Wichsenstein erhielt eine Entschädigung von 3250 Gulden. 1542 wurde das neu erbaute „Haus“ Plankenfels an Ernst von Rüssenbach verkauft, der 1554/56 den Nordflügel wieder errichtete. Jüngste baugeschichtliche Untersuchungen bestätigen, dass der heutige Nordteil aus dieser Zeit stammt. 1573 geht Plankenfels an die Herren Laineck, 1629 an die von Lüschwitz, 1629 an die Herren von Schlammersdorf. Heute noch schmückt das Wappen der von Schlammersdorf mit der Jahreszahl 1744 das Portal. Aus dieser Zeit ist der südliche Flügel und die 2. Bauphase des nördlichen Flügels. Plankenfels bleibt im Schlammersdorf‘schem Besitz bis 1768. In diesem Jahr kaufte Freifrau von Eggloffstein Schloss Plankenfels. 1881 schließlich geht das Schloss mit dem Verkauf an die ortsansässige Wirts-und Ökonomenwitwe Anna Maisel in bürgerlichen Besitz über. Die Burg ist bis heute in privatem Besitz. Der linke Burgteil wurde in den letzten Jahren aufwendig restauriert.

In der Burg kann eine Ferienwohnung gemietet werden.

Kontakt:
Schloss Plankenfels
Familie Schmid
Schlossanger 2a
95515 Plankenfels
Telefon: 06103 303690
Email: beck-schmid(at)t-online.de

Burg Pottenstein mit Burg Museum - Älteste Burg in der Fränkischen Schweiz

Die Burg Pottestein ist die älteste Burg der Fränkischen Schweiz.

Die Burg Pottenstein, vermutlich eine Gründung des 10. Jahrhunderts zur Sicherung des Gebiets des Markgrafen von Schweinfurt (als Teil des Frankenreiches) nach Südosten, ist heute ein von privater Hand geführtes und bewohntes Museum, das vor- und frühgeschichtliche Objekte, eine Waffensammlung, Bücher und Briefe, und drei als Ensembles eingerichtete Schauräume präsentiert.

Die Burg diente Graf Botho von Kärnten (1027/28 – 1104) nach seiner Vermählung mit der Markgrafentochter Judith, als Wohnsitz. Dieser nannte sich seit 1070 Poto Graf von Pottenstein. Seit Spätsommer 2004 erinnert eine neue Dauerausstellung anlässlich des 900. Todestages an den Dynastensitz dieses letzten Namensträger aus dem Adelsgeschlecht der Aribonen, der dem Ort den Namen gab. 1117 und 1121 weilte der Pommernmissionar Bischof Otto I., der Heilige, auf der Burg. Einer der Räume ist dem Gedenken an die Heilige Elisabeth, ungarische Prinzessin und spätere Landgräfin von Thüringen, gewidmet, die sich im Jahr 1228 nach dem Tod ihres Mannes und der Vertreibung aus der Wartburg hier einige Zeit auf der Burg aufhielt. Ihr Onkel Ekbert, aus dem Adelsgeschlecht der Andechs-Meranier, war damals Bamberger Bischof. Bis zur Säkularisation 1803 diente sie über 700 Jahre den Bambergern als bischöfliche Amtsburg im südöstlichen Grenzbereich.

 

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Seit 1918 ist die Burg im Besitz der Familie Freiherr und Freifrau von Wintzingerode (1120 erstmals urkundlich erwähnt) aus dem thüringischen Eichsfeld.

In den Gewölben der beiden Palas-Kellergeschosse wurden 2004 bei burgenkundlichen Bauforschungen unter anderem salierzeitliche Gewölbemauern aus der Zeit des Botho von Kärnten neben anderen mittelalterlichen Bauphasen datiert. Schon bisher galt die Burg Pottenstein aufgrund der umfangreichen Geschichtsforschung als die älteste Burg in der Region der Fränkischen Schweiz, nunmehr kann sie sogar auf Bauteile aus dieser Zeit verweisen. Zum Vergleich die Wartburg wurde 1060, die Neuenburg (bei Naumburg/Saale) 1090 von den Landgrafen von Thüringen gegründet.

Zugänglich sind neben dem Unterburg-Burghof in der Oberburg das obere Hauptgebäude (Palas), das Brunnenhaus (Porzellan, Glas, Hausrat) und die Zehntscheune von 1580/81 mit Ausstellungen zum Zehntwesen von 1500 bis 1900 im Hochstift Bamberg, zur Besitzergeschichte der Burg und Wechselausstellungen.

Ein kühnes Wehrbauwerk
Neben dem Eindruck einer gut erhaltenen Burganlage des 16. Jahrhunderts mit viel mittelalterlicher Substanz als der ältesten Burg in der Fränkischen Schweiz bieten sich dem Besucher im Burggarten herrliche Ausblicke über Stadt und Landschaft.
Das historische Denkmal  bezeugt seine Einmaligkeit in mehrfacher Hinsicht – als kühnes und funktionales Wehrbauwerk mehrer Bauphasen auf dem etwa 60 m hohen Dolomitfelsen über dem Städtchen – als teilweise mittelalterliches Gebäudeensemble- und als Museum mit seinen vielseitigen Sammlungen.

Giechburg in Scheßlitz

Die vor der Albkante auf einem Kalkplateau thronende Giechburg mit ihrem aus der Stauferzeit stammenden, der weiten Rundsicht dienenden, 23 m hohen Wehrturm, beherrscht trutzig den hügelumrahmten Talkessel. Der Berg, auf dem sie steht, war schon in vorgeschichticher Zeit besiedelt und befestigt. Urkundlich wurde die Burg zum erstenmal im Jahre 1125 in einer Urkunde des Bamberger Bischofs Otto I. erwähnt. Im Jahre 1430 wurde sie von den Hussiten niedergebrannt und ging dann im 16.Jahrhundert noch zweimal, im Bauernkrieg und im Markgrafenkrieg in Flammen auf. Sie erfuhr um 1600 eine umfassende Wiederherstellung durch Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel und überstand den 30jährigen Krieg. Durch die Schuld des Bauinspektors von Hohenhausen, der nach der Säkularisation die Dächer teilweise abtragen ließ, wurde der größte Teil Ruine. In der Folgezeit war deren Verfall nicht durch die Grafen von Giech, aber auch nicht durch die privaten Besitzer aufzuhalten, bis der Landkreis Bamberg die Revitalisierung dieses geschichtlichen Wahrzeichens übernahm. 1974 konnte die Giechburg wieder eröffnet werden.

Burgen in der Gemeinde Waischenfeld

In der Gemeinde Waischenfeld erheben zwei Burgen ihr Haupt. Die  Burg Rabeneck befindet sich zwischen dem Wiesenttal und dem Städtchen Waischenfeld hoch über der Rabenecker Mühle. Die Burg Waischenfeld hingegen hat Ihren Sitz direkt in der Stadt Waischenfeld und ist eine beliebte Sehenswürdigkeit bei den Touristen.

Burg Rabeneck in Waischenfeld

Hoch über der Rabenecker Mühle im Wiesenttal zwischen Waischenfeld und Doos türmen sich auf wild zerklüfteten Dolomitfelsen die Mauern der Burg Rabeneck empor. Besonders kühn zeigt sich die Schlosskapelle auf überhängender Felszunge. Vermutlich wurde das Felsennest als Tochterburg von Rabenstein aus erbaut. Beide Burgen haben den Raben -das Wappentier des Geschlechts- als Bestimmungswort und liegen nur drei Kilometer voneinander entfernt. Burgen, deren Namen auf -eck enden, sind jünger als die auf -stein. Somit könnte Rabeneck in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden sein. Urkundlich erscheint der Geschlechtsname Rabeneck oder Rabenekke 1257. Die Herren von Rabeneck bildeten einen Zweig der Rabenstein. Wie bei Streitberg gewannen auch hier die Schlüsselberger Besitzanteile, die 1348 von den Erben an Bamberg verkauft wurden. Noch vor 1353 hatte aber der Bischof diese erworbenen Rechte an die Rabensteiner zurückveräußert. 1388 war die Burg im Besitze der Stiebar. Eine Öffnung des Sitzes an die Stadt Nürnberg führte zur Erstürmung durch Ulrich II. von Aufseß und Hans Stiebar. Um 1410 stifteten die Stiebar die Schlosskaplanei auf Rabeneck. 1525 brannten die aufrührerischen Bauern die Burg nieder, die Stiebar erhielten 1039 fl. als Entschädigung. Das wiederaufgebaute Bergschloss wurde 1530 und 1559 dem Hochstift Bamberg zu Lehen aufgetragen. Beide Hälften fielen dann 1577 und 1603 an die Herren von Rabenstein - die seit 1557 auch ihr altes Stammschloss Rabenstein zurückgewonnen hatten. Nach einer Lehensbeschreibung war Rabeneck indes schon sehr baufällig. Eine Instandsetzung hätte Unsummen verschlungen. So mussten die Erben Georg Werners von Rabenstein die Burg 1620 um 36000 fl. an Bamberg verpfänden. Die ausbezahlten Münzen der sogenannten Kipper- und Wipperzeit (1620-1623, Münzverschlechterung) besaßen jedoch geringen Wert, die Rabenstein waren die Betrogenen. Daher erhielt Johann Peter Albrecht von Rabenstein 1716 nach langwierigen Prozessen das Bergschloss mit allen Besitzungen zurück. Bamberg musste zudem noch einen Kredit von 20000 fl. gewähren. Denn in der zurückliegenden Zeit war der Verfall der Burg weiter fortgeschritten. Der gesamte Bau war sehr eingegangen. Nur die Hauptburg wurde von den Rabenstein wieder aufgebaut, die Vorburg hatte man aufgelassen. Das Geschlecht der Rabensteiner erlosch am 19. Mai 1742. Peter Johann Albrecht, der Letzte seines Namens, wurde mit zerbrochenem Schild in der Familiengruft zu Kirchahorn beigesetzt. Noch im gleichen Jahr empfingen die Grafen von Schönborn Schloss und Rittergut Rabeneck sowie Kirchahorn und Weiher von Bamberg zu Lehen. Rabenstein dagegen war markgräflich-brandenburgisches Lehen.In der Vorburg ist heute lediglich an der Südwestecke Mauerwerk sichtbar. Hier stehen die unterkellerten Ruinen eines Eckturmes mit anschließendem nordwärts gerichteten Kasemattenbau. Sie dienten ehedem der flankierenden Verteidigung des inneren Burggrabens. Eine Sperrmauer verwehrte dem Gegner das Eindringen in den Graben. Vermutlich befand sich hier eine Schlupfpforte, die den Abstieg zur Rabenecker Mühle freigab. Sonst sind von der Vorburg nur mehr stark überwachsene Schutthügel zu erkennen. Vor dem äußeren, heute fast völlig aufgefüllten Burggraben lag vor Jahrhunderten eine Schenkstatt, von der allerdings schon 1729 nur mehr Ruinen zu sehen waren. Der zehn Meter breite und fünf Meter tiefe innere Graben ist größtenteils in Fels gehauen. Eine Bogenbrücke neueren Datums führt in ein quadratisches Torhaus. Es ist zur Innenseite offen, um ein Festsetzen eingedrungener Feinde zu verhindern. Zur Grabenverteidigung dienten zwei Schießkammern. Eine Gussöffnung über dem Tonnengewölbe der Toreinfahrt und erhaltene Führungssteine eines Fallgatters stammen noch aus dem Spätmittelalter. Im 13. Jahrhundert führte der Zugang zur Hauptburg etwa neun Meter weiter südlich über den Graben. Das ursprüngliche Tor von 1,40 Meter Breite und der Ansatz eines Rundbogens waren lange im Mauerwerk noch deutlich zu erkennen. Seit einigen Jahren ist nun der alte Eingang vom Füllmauerwerk befreit. Der schmale Torgang ist in der 3,20 Meter starken Ostmauer noch erhalten. Von dem unregelmäßigen Vorhof der Hauptburg gelangt man über Stufen durch ein spitzbogiges Tor zum höher gelegenen Burghof. Hier steht im Osten noch das dreigeschossige Wohngebäude mit Walmdach. Von einem westlich anschließenden, zweigeschossigen Gebäude mit Satteldach steht nur mehr die südliche Außenmauer. Klar erkennt man noch die Giebellinie an der Westseite des erhaltenen Wohngebäudes. Das große, viergeschossige Gebäude mit Satteldach im Norden der Hauptburg diente nach den Fensterformen von Anfang an als Getreideschüttboden. Im Jahre 1570 wurden von den Künßberg, die nur kurzfristig bis 1577 diesen Burgteil besaßen, Wohnräume eingebaut. Die Zisterne am westlichen Rand des inneren Burghofes war früher (1827) überdacht. Die Lage einer weiteren Zisterne in der Vorburg ist leider nicht mehr zu ermitteln. Nördlich der Hauptburg steht auf vorspringendem Felssporn die um 1410 von den Stiebar gestiftete Burgkapelle St. Bartholomäus mit schiefergedecktem Dachreiter. Sie ließ Peter Johann Albrecht von Rabenstein nach 1733 barock ausgestalten. Die unvergleichlich malerische Lage dieses alten Felsennestes über dem engen Tal und dem schönem Fachwerkbau der Mühle begeisterte natürlich die Romantiker. Friedrich Geißler, Carl Kaeppel, Johann Poppel und Ludwig Richter vermitteln uns noch heute mit ihren Zeichnungen und Stichen den zauberhaften Reiz einer eben erst entdeckten Landschaft.

Aus: Gustav Voit, Brigitte Kaulich, Walter Rüfer: Vom Land im Gebürg zur Fränkischen Schweiz - Eine Landschaft wird entdeckt. Verlag Palm & Enke, Erlangen 1992.

Burg Waischenfeld

Geschichtlicher Überblick

Im Raum um Waischenfeld war ein Edelgeschlecht ansässig. Als erster Angehöriger wird während des Investiturstreites am 17. Februar 1079 ein miles Wirint in einem Brief Papst Gregors VII. mit anderen Adeligen der Bamberger Kirche mit der Exkommunikation bedroht, falls er die von Bischof Hermann I. von Bamberg unrechtmäßig empfangenen Kirchenlehen nicht zurückgäbe. Es ist zu vermuten, dass dieser angesprochene Wirint tatsächlich mit dem Kirchenbann belegt wurde. Von der Reue übermannt trat der nobilis homo Wirint de Wischenvelt nach 1112 als Mönch in das Kloster Michelsberg bei Bamberg ein. Dabei vermachte er seine gesamte Herrschaft Waischenfeld dem Konvent, falls sein junger Sohn Konrad ohne Erben aus ebenbürtiger Ehe sterben sollte. Die Burg selbst, auf dem dreieckigen Felsklotz erbaut, sollte abgebrochen werden...hoc predium cum urbe destruenda. (Die Bezeichnung urbs deutet an, daß wahrscheinlich damals schon der obere Burghof mit Mauern umgürtet war.) Doch es sollte anders kommen!

1122 löste Wirnts Sohn Konrad I. nach seiner Vermählung mit Agatha von Greifesbach (=heute Graisbach bei Monheim, Schwaben) den schon an das Kloster übergegangenen Besitz wieder aus. Dabei mußte er jedoch nach den Bestimmungen des Vertrags seine Güter zu Neuenhaid und Heroldsberg (beide westlich von Waischenfeld) dem Konvent zu Michelsberg überlassen. Wirnt überließ bei seinem Tode dem Kloster weitere sechs Höfe. Ulrich von Waischenfeld, der Letzte des Geschlechts, wird zwischen 1163 und 1216 insgesamt 27mal in den Urkunden genannt. Vermutlich war seine Mutter eine Adelsdorf-Greifenstein. So gelangten nach Ulrichs söhnelosem Tod Burg und Herrschaft Waischenfeld an Eberhard III. von Greifenstein. Dieser hatte sofort nach Ulrichs Tod auf dem neugeerbten Grund südlich von Waischenfeld die Burg Schlüsselberg erbaut. Erstmalig am 25. November 1219 nannte er sich zu Nürnberg in einer Urkunde König Friedrichs II. Eberhardus de Sluzzelberch. Waischenfeld war der Mittelpunkt eines Hochgerichtsbezirks (Cent). Offenbar aber schätzte Eberhard III. den militärischen Wert der Burg Waischenfeld nicht allzu hoch ein. Schlüsselberg auf völlig isoliertem Fels mit langgestreckter Vorburg bot bessere Verteidigungsmöglichkeit. Dennoch wurde später der Hauptsitz der schlüsselbergischen Herrschaft auf die Neideck verlegt. Die neuen Besitzer hatten 1243 Waischenfeld sogar an Bamberg verpfändet. Natürlich lösten die Schlüsselberg den Sitz wieder aus. Konrad II. von Schlüsselberg gewann von König Ludwig am 8. Dezember 1315 für den Ort Waischenfeld Stadtrechte. Jeder Handel im Umkreis von einer Meile um Waischenfeld wurde 1316 vom König verboten. Die neue Stadt zwischen Burg und Wiesent wurde ummauert und mit der Burgbefestigung vereinigt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Unterburg mit der Kirche St. Johannes d. Täufer - der späteren Pfarrkirche - und der St.Anna-Kapelle entstanden. An den gefährdeten Punkten der Burg und der Stadtbefestigung wurde eine Reihe von befestigten Sitzen errichtet. Diese Nebenburgen waren zumeist an schlüsselbergische Ministerialen verliehen. Acht dieser Burggüter sind quellenmäßig überliefert. Eines dieser Schlüsselberger Dienstmannengeschlechter trug sogar den Namen Waischenfeld. Von ihm sind zwischen 1295 und 1360 sieben Personen bekannt.

Nach dem Tode Konrads II. von Schlüsselberg 1347 fielen Burg und Cent Waischenfeld an das Hochstift Bamberg, das hier ein Amt einrichtete. Zwischen 1438 und 1562 war Waischenfeld wiederholt an Adelige (Groß von Christanz, Rüssenbach, Wallenrode (bei Berneck), Wannbach, Seckendorff (Mittelfranken)) verpfändet. Im oberen Burghof errichtete 1399 Heinrich Groß die Großsche Burghut, die jedoch um 1550 schon wieder verfallen war. In diesem Vorhof stand westlich des alten Schlosses auf einem isolierten Dolomitblock der 1444 erstmals genannte scheyblechtener Turm. Dieser Rundturm hatte ein vorkragendes, mit Holz verschaltes Obergeschoß. Im Norden des Vorhofes hatte man das sog. Oberamtsschloß in zwei Stufen 1518/19 und 1589/90 neu erbaut. An der Nahtstelle beider Kemenaten befand sich ein Schneckenturm. Im Südosten des Vorhofes lag die 1444 letztmalig erwähnte Rüssenbacher Burghut. 1430 wurde die Stadt Waischenfeld von den Hussiten verwüstet. Ob die Burg genommen wurde, ist nicht bekannt. Durch eine List der Waischenfelder blieb die Burg mit ihren Burghuten im Bauernkrieg unversehrt. Im Markgrafenkrieg brannten am 7. Juni 1553 in der Stadt 80 Häuser nieder. Im Schwedenkrieg 1632 wurde die Stadt wieder ausgebrannt. Das war wohl der Grund, weshalb die Waischenfelder nach dem Abzug der Schweden über Rabenstein herfielen. Der Wachtturm im Vorhof, der seit 1444 bekannt ist, war bereits 1521/22 baufällig; er wurde erneut 1681 ausgebessert. 1692 errichtete man den Zisternenturm neu. Das alte Schloß diente seit etwa 1600, wie viele andere Burgkemenaten auch, als Getreideboden. Es mußte 1700 mit Eisenstangen zusammengezogen werden. Zwischen 1754 und 1756 wurde das heute noch stehende Oberamtsschloß durch Wenzel Schwesinger aus Waischenfeld völlig neu aufgeführt. Er war u. a. auch der Erbauer von Schloß Trockau und der Kirche von Nankendorf. Der Turm im Vorhof der Burg Waischenfeld musste 1768/69 abgebrochen werden.

Als das Königreich Bayern das Oberamt Waischenfeld übernommen hatte, standen die Schloßgebäude leer. Der obere Stock des Oberamtsschlosses diente 1815 als Getreideschütthoden; der untere wurde an einen Landwirt verpachtet. Das alte Schloß dagegen wurde teilweise abgetragen und damit zur Ruine. Obwohl sich der Landrichter von Hollfeld sehr für die Erhaltung der Ruine einsetzte, diente sie nun laufend als Steinbruch. 1833 standen nur mehr die massiven Umfassungsmauern, die Gewölbe waren verschüttet. Eine Reparatur erhielt die Ruine bis 1874. Dann stürzten neue Mauerteile ein. 1875 brach man große Teile ab und sicherte den Rest. Doch die Gemeinde Waischenfeld betrieb den gänzlichen Abbruch, der dann 1876/77 und 1889 vollzogen wurde. Von dem Alten Haus, der Burg der Edelfreien von Waischenfeld, auf einer etwa dreieckigen Felskuppe über der Stadt steht noch die Futtermauer am Ost- und Südrand mehrere Meter hoch an. Der Felsklotz im Westen der alten Burg, der bis 1768/69 einen runden Turm trug, überragt die Kuppe um fast zwei Meter. Der Turm sicherte den Zugang und war früher durch einen 1695/96 nachgewiesenen hölzernen Brückensteg mit den Burggebäuden verbunden. Den Burgkern aus dem 12. Jahrhundert umgab im Süden und Westen der Vorhof, der vielleicht schon 1112/22 mit der Bezeichnung urbs angesprochen wurde, sicher jedoch ab 1399 belegt ist. Der Halsgraben ist durch aufgefüllten Schutt nur mehr als Mulde erkennbar. Der Westen und Süden des oberen Burghofes wird durch eine starke Wehrmauer mit zwei vorspringenden Rundtürmen gesichert. Von ihnen konnte man den auf dem Fahrweg von der Stadt mit abgewandter Schildseite vordringenden Gegner wirksam unter Beschuß nehmen. Die beiden ruinösen Rundtürme waren ursprünglich zweistöckig und geben noch heute ein schönes Beispiel mittelalterlicher Verteidigungskunst. Das alte Burgtor war einst über einen Holzsteg zu erreichen. Je drei Führungssteine auf beiden Seiten zeigen, daß ehedem an der Außenseite ein Fallgatter vorhanden war. Das Oberamtsschloss am Nordrand des Vorhofes ist das einzige noch erhaltene Burggebäude. Es wurde von der Stadt Waischenfeld vorzüglich restauriert. Von seiner Nordtüre führt ein Weg hinab zum unteren Burghof bei der Pfarrkirche.

Auf einer Felsgruppe im Norden der Hauptburg befand sich ein weiteres Rüssenbacher Burggut, von dem heute noch der runde Burgturm, der Steinerne Beutel, hochragt. Er ist das Wahrzeichen Waischenfelds. Ehedem konnte der Turm nur mittels einer Leiter erstiegen werden. Der Zugang ist im Osten -der Angriffsseite abgekehrt- im oberen Turmgeschoß. Nach den Rüssenbach übernahmen 1580 die Eyb das Burggut. Man hat daher gelegentlich diesen Burgteil als Ruine Eyb angesprochen. Eine Mauer mit Wehrgang stellte die Verbindung beider Burgen her und verhinderte gleichzeitig das Eindringen des Feindes in den nördlichen Graben. Die Terrasse zwischen Burg und Stadt bildete den unteren Burghof. Das ehemals Wannbacher Burggut ist heute Pfarrhof, das Königsfelder Burggut wurde später Schulhaus. Die St.Anna-Kapelle, seit 1509 nachgewiesen, ist über einem Karner errichtet. Die Pfarrkirche Sr. Johannes d. Täufer wurde schon von Konrad II. von Schlüsselberg erbaut, im Hussitenkrieg zerstört und 1460 neu geweiht. Gegen die Stadt zu stand ein Rundturm, das heutige Salettchen. Das Wannbacher Burggut mußte das obere Tor am Schloßaufgang schützen.

Aus: Gustav Voit, Brigitte Kaulich, Walter Rüfer: Vom Land im Gebürg zur Fränkischen Schweiz - Eine Landschaft wird entdeckt. Verlag Palm & Enke Erlangen 1992.

Zusammenfassung

1079 Kirchenbannandrohung an den Burgherren Miles Wirint de Wischinvelt; salischer Burgkern wird angenommen

1122 weitere Beurkundung der Wischinvelt in Klosterurkunde des Michaelsberg zu Bamberg von Bischof Otto I.
Weitere Nennung der Orte Heroltsperge und Salhek, ebenso von Nueneigen

1216 Erlöschen des Geschlechts mit Ullrich von Wischinvelt

1219 Nennung derer von Otlohesdorf (Adelsdorf), später von Greifenstein und Schlüsselberg; Urkunde von Stauferkönig Friedrich II., nennt Eberhard III. von Schlüsselberg als Burgherrn

1307 Burg wird unter Konrad II. zu einem seiner Hauptsitze mit Burggütern zur Verwaltung

1315 Markt- un Stadtrecht für Waischenfeld

1322 Asuweitung des Bannkreises auf 1 Meile; Beginn des Baus einer Stadtmauer; Vor-und Unterburg entsteht (jetzt Kirchplatz)

1347 Tod Konrad II. auf der Burg Neideck

1349 Iphofer Vertrag macht die Burg Waischenfeld zum Besitz des Fürstbistums Bamberg

1406 Bezeugung des ersten Bamberger Amtmann

1422 Nach Ausbaumaßnahmen werden die Rüssenbacher und Königsfelder (später Stiebar) as Ministeriale genannt - neben derer "von Groß" (Trockau)

1430 Waischenfeld wird von den Hussiten erobert

1432 Nennung des Wannbacher Burggutes sowie des Ortes Saukendorf

1518 Bau eines größeren Wohnhauses - später das Amtshaus genannt

1525 Im Bauernkrieg wurde die Burg verschont - die Edelleute mußten diese jedoch verassen

1553 Im bundesständischen Krieg wurden Stadt und Burg von markgräflichen Truppen gebrandschatzt

1589  Beginn des Baus eines neuen Amtshauses; die Eybsche Burg wird erbaut - Bergfried war möglicherweise der Steinerne Beutel

1632 Eroberung der Stadt durch schwedische Truppen; Burg wird mehrmals vergeblich belagert

1754 Errichtung des gegenwärtig noch stehenden Oberamtsschlosses durch den Waischenfelder Baumeister Wenzeslaus Schwesner (Schwesinger)

1768 Abbruch des Schloßturmes (erbaut 1444) genannt Scheyblechtenen Turm

1803 Im Zuge der Säkularisation Auflösung des bischöflichen bambergischen Oberamtes; Gebäude weitgehend funktionslos

1815 Nach Verwerfung von Nutzungskonzepten Verkauf durch das bayerische Königreich an den Schultheiß Wunder zur Abtragung; Burg glich fortan einem Steinbruch; Teil der Anlage an Landwirt Scherl verpachtet

1833 Reperaturversuch nach Genehmigung durch das Staatsministerium der Finanzen; mangels Verständnis der Stadt Waischenfeld und der Besitzer ist dieser gescheitert

1875 Einsturz der südlichen Schloßmauer und der Schloßzwingermauer; Abtragung weiterer gefährdeter Mauerteile

1876 Abbruch des Alten Hauses auf dem Ostplateau nach Steinschlag auf den Kirch- und Schulplatz; Steine dienten zur Errichtung von Scheunen in der Fischergasse

Susanne Anker

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