Sehenswürdigkeiten in der Fränkischen Schweiz

Fachwerk in der Fränkischen Schweiz

Susanne Anker

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Fachwerk in der Fränkischen Schweiz

Fachwerkhäuser in Pottenstein

Vom 15. bis ins 19. Jahrhundert war der Fachwerkbau ein weit verbreiteter Baustil in Deutschland. Auch in Franken und speziell der Fränkischen Schweiz finden Sie viele Fachwerkbauten. 
Gehen Sie doch in Städten Hollfeld, Pottenstein, Ebermannstadt oder Forchheim selbst auf Entdeckungsreise.

Hollfeld

Fachwerkhäuser am Markplatz und in der Hauptstrasse in Ebermannstadt

 

Die Insellage mit dem Verlauf der Strassen und Plätze sind seit dem Mittelalter unverändert. Bei jedem Kriegsgeschehen wurden Teile der Stadt zerstört.

So ging auch im 30-jährigen Krieg die Stadt in Flammen auf. Dabei wurde auch das Rathaus, das auf dem Marktplatz stand und mit ihm das Archiv der Stadt, zerstört. Die ältesten Fachwerkhäuser datieren aus der Zeit nach 1670. Etwa die Hälfte der Häuser steht unter Denkmalschutz sowie die gesamte Altstadt unter Ensembleschutz.

Frechshaus in Forchheim

Das sog. “Frechshaus” ist das Nachbarhaus des Rathauses in westlicher Richtung. Die ältesten Teile des Bauwerkes stammen aus dem späten 15. Jahrhundert. Die Außenansicht mit dem alten Fachwerk und den Geschossauskragungen komplettiert zusammen mit dem Rathaus die herrliche Häuserfront am Rathausplatz, die als Vorlage für zahlreiche Ansichtskarten dienen könnte. Die Auskragungen, die bei vielen alten Häusern zu finden sind, rühren übrigens daher, dass in früheren Zeiten Abgaben oft nach der Grundfläche eines Hauses berechnet wurden und man auf diese Weise in den oberen Stockwerken Platz gewinnen konnte, der finanziell nicht zu Buche schlug.

Kammerersmühle in Forchheim

Die Kammerersmühle in der Wiesentstraße ist nicht nur wegen ihres hübschen Fachwerks ein Blickfang. Das 1698 erbaute Gebäude hat sich nämlich im Laufe der Jahre einseitig zur Wiesent hin abgesenkt und wurde daher von den Forchheimern “Schiefes Haus” getauft. Im Jahre 1910 wurde die Mühle aus dem Betrieb genommen und beherbergt heute eine Gaststätte, in der sich Besucher an den stilecht belassenen Räumlichkeiten erfreuen können.

Bartholomäusspital in Hollfeld

Das Bartholomäusspital wurde im Jahre 1464 von dem Freiherrn Werner von Aufseß für kranke und arme Leute gestiftet. Früher lag es außerhalb der Stadtmauer und war der Stadtverwaltung von Hollfeld unterstellt. Dem heutigen 1664 errichteten Bau wurde 1709 die Kapelle angefügt. Mit seinem Testament vom 05.09.1839 ernannte der Hollfelder Bürgermeister Lorenz Schmötzer das Spital zu seinem Haupterben (Schmötzer´sche Stiftung).

Aufnahme in das Spital hatten dann Personen, die einen guten Leumund haben, arm, alt und nicht seßhaft waren. Die Anzahl war auf 5 bis 12 Personen begrenzt. Später wurden Pfründner bestimmt, das heißt, dass berechtigte Personen ein Tagegeld erhielten. Außerdem fanden regelmäßig Gottesdienste in der Kapelle statt.

Nach dem ersten Weltkrieg waren Flüchtlinge einquartiert. Da aber schon lange die Absicht bestand, in Hollfeld eine Kinderbewahranstalt zu errichten, wählte der Stadtpfarrer Schneider das dann leerstehende Bartholomäusspital aus. Nachdem noch bauliche Mängel beseitigt waren, konnte 1935 der Kindergarten in Betrieb genommen werden. Später reichte der Platz nicht mehr aus und da aus Denkmalschutzgründen eine Erweiterung nicht möglich war, wurde ein Neubau beschlossen. 1976 zog die Kinderschar dann um.

Während der Renovierung des Altenheimes wurde die Bewohner auch hier untergebracht. Nach einer Renovierung des Spitals 1978 diente der größte Raum noch als Sitzungssaal des Stadtrates und auch unser Fremdenverkehrsamt war hier einige Zeit einquartiert. Heute wird das Bartholomäusspital nicht mehr genutzt. Leider kann es auch nicht besichtigt werden.

Susanne Anker

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