Kirchen & Kapellen in der Fränkischen Schweiz

Kirchen & Kapellen in der Fränkischen Schweiz

Susanne Anker

Erstellt | Geändert

Kirchen und Kapellen in der Fränkischen Schweiz

Die Basilika in Gößweinstein in der Fränkischen Schweiz.

Jedes Dorf hat seine Kirche und hier gibt es sicherlich auch die ein oder andere "kleine Perle" zu entdecken.

Berühmt und auch Ziel zahlreicher Pilgergruppen ist die Basilika Gößweinstein, erbaut zwischen 1730 und 1739 - eine doppeltürmige Barockkirche. Hinter der Basilika befindet sich die "Grotte von Lourdes", eine Nachbildung des berühmten Wallfahrtsortes in Frankreich.

Diese und viele weitere Kirchen und Kapellen warten auf Ihren Besuch!

Kirchen im Ahorntal

Besuchen Sie die spätgotische Kirche in Volsbach aus dem Jahr 1476, die Kirche in Poppendorf, das Portal der evangelischen Kirche in Kirchahorn, die schmucke barocke Klaussteinkapelle und die Kirche von Oberailsfeld, von vielen als die schönste barocke Dorfkirche im weiten Umkreis gerühmt.

Kirche Oberailsfeld

Kirche Oberailsfeld im Ahorntal

Eine Königshube in villa Eglisfeld wird zwischen 1094 und 1122 erwähnt. Das Patrozinium St.Burkard und der erst nach 1260 dem Bamberger Domkapitel überlassene Würzburger Zehnt in Oberailsfeld weist auf eine frühe Gründung von Würzburg vor der Errichtung des Bistums Bamberg im Jahre 1007 hin. Noch 1303 besaß der Bischof von Würzburg Lehensrechte in Oberailsfeld. Am 27. Januar 1474 wurde Oberailsfeld, das bis dahin Filiale von Kirchahorn gewesen war, zur selbststandigen Pfarrei erhoben. Am 8. Mai 1608 traten Georg Werner und Wolf Wilheln von und zu Rabenstein ihre Patronatsrechte der seit 1566 mit luthrischen Prädikanten besetzten Pfarrei an den Bamberger Bischof ab.
1608/09 errichtete der Bamberger Baumeister Paulus Keit eine neue Kirche, die 1613 mit drei Altären zu Ehren des hl. Burkard, der Muttergottes und des hl. Sebastian geweiht wurde. Die jetztige Kirche wurde 1769/70 unter Pfarrer Johann Bartholomäus Schlör von Grund auf neu erbaut. Am 25.01.1768 schickte der Pfarrer dem Vikariat einen nach Gutachten des Kronacher Maurermeister Martin Mayer eingerichteten Riß mit einem Kostenvoranschlag des für die Bauausführung vorgesehenen Maurermeisters Wenzeslaus Schwesner aus Waischenfeld ein. An Stelle des vorgesehenen Fasadenturmes verlangte das Vikariat ein völlig freies Portal und einem proportionierten Turm auf dem Langhausdach nach dem Vorbild von St. Getreu in Bamberg. Nach dem daraufhin abgeänderten Riß wurde am 28. Juli 1768 mit Schwesner und dem Zimmermeister Conrad Neuner von Heroldsberg bei Waischenfeld der Akkord geschlossen.
Anfangs 1769 wurde mit dem Bau, der etwas nördlich des Geländes der alten Kirche zu stehen kam, begonnen. Im Juli 1770 war noch der hölzerne Dachreiter auszumauern und zu verblenden. Die Turmknopfurkunde nennt neben Weneslaus Schwesner den Zimmermeister Johann Neuner aus Köttweinsdorf (entgegen dem Akkord von 1769) und den Bamberger Schieferdeckmeister Matthäus Drescher als ausführende Handwerker. Die Sandsteinquader lieferte die Gemeinde, die harten Felssteine wurden in der Nähe der Kirche gebrochen, das Bauholz aus dem Volsbacher Revier stiftete die Bamberger Regierung. Die Baukosten betrugen 10324 fl.rh. und wurden teils aus der Kapellenstiftung Rabeneck, teils durch Kapitalaufnahmen gedeckt.
Weihe der Kirche am 20. August 1780 durch den Bamberger Bischof Adam Beer.
1888 umfassende Restaurierung, 1934/36 Innenrestaurierung, Restaurierung 1968/69.

Kirche Poppendorf

Eine Taufkapelle wird 1188 erwähnt, als Eberhard von Wolfsberg sein Poppendorfer Gut mit allem Zugehörungen dem Kloster Michelfeld übertrug. In dem Besitz des Dorfes teilten sich auch in den späteren Jahrhunderten die Oberpfalz und das Bistum Bamberg. Die 1448 nachweisbare Pfarrei war von 1552 bis 1618 mit protestantischen Geistlichen besetzt und wurde 1630 mit Hohenmirsberg vereinigt. Seit 1918 Kuratie.
Vom bestehenden Bau stammt der rechteckige Chor sowie die drei unteren Geschosse des Turmes aus spätgotischer Zeit. Die Form des schmalen, zugesetzten Spitzbogenfensters legt eine Datierung in die zweite Hälfte des 14.Jahrhunderts nahe. Das oberste Turmgeschoss wurde laut Jahreszahl 1696 aufgebaut.
1752 besichtigte der Baumeister Wenzelslaus Schweßinger aus Waischenfeld die baufällige Kirche und lieferte einen Riss für den Neubau, der dann 1754 ausgeführt wurde. Der gotische Chor wurde um sechs Schuh erhöht und erhielt Rundbogenfenster sowie einen neuen Chorbogen; das Langhaus wurde neu errichtet. 1760 erbaute der Maurermeister Conrad Steigel die Friedhofsmauer mit dem Tor.
Sterbepfeiler am Chor von 1850, Turmreparatur 1927. Die Sakristei wurde 1934 mit den alten Quadern neu aufgebaut.

Baubeschreibung:
Eingezogener rechteckiger Chor mit Flachdecke über stuckierter Profilleiste und Hohlkehle. Nach Osten hochsitzendes Ovalfenster, darunter außen zugesetztes, sehr schmales Spitzbogenfenster, nach Norden und Südenbarocke Rundbogenfenster, unter dem Südfenstergotische Spitzbogennische mit Dreipassspätgotische Turmtüre mit Kielbogenabschluss in rechteckiger Sandsteinrahmung. Im Nordwestlichen Chorwinkel rechteckige Sakristeitüre. Einspringender rundbogiger Chorbogen, gequadert, mit profiliertem Kämpfergesims. Das Langhaus zu drei Fensterachsen mit Flachdecke über Hohlkehle ist ein schlichter Saalraum ohne architektonisch Gliederung. Fester rundbogig wie im Chor, außen mit flach vorspringender Rahmung und Schlussstein. Portale axial nach Norden und Westen, außen in profilierter, geohrter Sandsteineinrahmung mit Schlussstein. Holztüren mit Rautenfederung. Die Empore aus der Erbauungszeit auf vier gebauchten Holzsäulen mit schlicht gefederter Brüstung springt seitlich bis zur Höhe der mittleren Fenster vor und ist vor der Orgel dreiseitig vorgezogen.
Das Äußere Langhaus aus Quadermauerwerk ist durch umlaufenden Sockel und Ecklisenen gegliedert. Über dem Westportal zugesetztes Fenster mit eingezogenem Rundbogen und Schlussstein. Über profiliertem Dachgesims geschiefertes Walmdach

Kirche Volsbach

Mitten in der Ortschaft Volsbach gelegen, ist die Dorfkapelle St.Maria ein zentraler Punkt.
Sie gehört zur Pfarrgemeinde Volsbach.
Regelmäßig in der Woche und zu bestimmten Festtagen finden Gottesdienste, Andachten und Wortgottesdienste statt.

Gottesdienste/Wortgottesdienste:
jeden Freitag um 19.00 Uhr

Andachten:
fallweise am Sonntag um 14.00 Uhr

Pfarrei Volsbach:
Telefon: 09279-272

Klaussteinkapelle

Außenansicht Klaussteinkapelle Ahorntal

Hoch über dem Ailsbachtal, von Kirchahorn aus kommend gut sichtbar, steht an der Stelle der ehemaligen Burg derer von Ahorn die evangelische Klaussteinkapelle, nur ein paar hundert Meter von der Burg Rabenstein entfernt.
Das evangelische Kirchlein liegt oberhalb der Sophienhöhle auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Dolomitfelsen und war im Mittelalter die Burgkapelle von Burg Ahorn, die einst auf dem Plateau stand.
In den Seitenmauern der Kapelle sind zwar noch romantische Stilelemente erkennbar, insgesamt überwiegen jedoch barocke Merkmale vom Umbau in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Die Kirchen in und um Buttenheim

Mehrere historische Gotteshäuser schmücken die Gemeinde Buttenheim und laden zu einem Besuch ein.

Kuratie Kirche St. Nikolaus

Die kleine barocke Kuratiekirche St. Nikolaus erhebt sich idyllisch in der Ortsmitte. Johann Conrad Weiß errichtete sie zwischen 1723 und 1726 am Rande des Friedhofs. Der Turm wurde 1737 angefügt. Als Baumaterial dienten vor allem die Steine der einst nahegelegenen Burg Niedersenf­tenberg, die im Bauernkrieg im Jahr 1525 zerstört worden war. Im Inneren der Saalkirche beeindrucken neben dem Deckenstuck von 1740, der Kanzel von 1727 und den 1729 aus Hirschaid erwor­benen Seitenaltären vor allem der Hochaltar von 1747. Der reiche und künstlerisch äußerst wert-volle Figurenschmuck in der kleinen Landkirche wurde vermutlich von Vitus Grauppensberger und Pankraz Fries geschaffen. 2015 wurde die Kirche innen und außen aufwendig renoviert und der neue Altar des Rottweiler Künstler Tobias Kammerer eingeweiht.

 

Neugotischer Altar von Tiefenhöchstädt

1852 wurde in der Juragemeinde Tiefenhöchstadt die erste Ortskapelle eingeweiht. Der Hochaltar (Neugotik) wurde bei Hofmodelleur Carl Ferdinand Schropp in Bamberg bestellt. Die Figuren der Nothelfer und das Heilige Grab, welche säulenartig steif gestaltet sind, sind aus Pappmaché um einen Kern aus Drahtgeflecht modelliert. Das Drahtgeflecht ist mit einem feinen Leinen überspannt, auf dem die formbare Papiermasse aufgebracht ist.

Ortskapelle St. Georg

Die Georgskapelle auf dem Senftenberg ist aus der Kapelle der Burg Niedersenftenberg hervorgegangen. Der Vorgängerbau, der anläßlich seiner Weihe zu Ehren des St. Georgius 1620 erwähnt wird, war ein schlichter Barockbau. Wegen der vie­len Prozessionen war diese bald zu klein. Die jet­zige Kirche ist 1668/69 nach den Plänen des Bau­meisters Valentin Juliot erbaut. Ab 1618 wird aus dem Gotteshaus ein Wallfahrtsort zu Ehren des Heiligen Georg. Im Dreißigjährigen Krieg besuch­ten viele Reiter die Kapelle. Sie ritten durch die Türe herein, beteten und ritten durch eine andere Tür wieder hinaus. Auch Bauern kamen zum Senf­tenberg, um den heiligen Georg, der auch ihr Schutzpatron ist, um Hilfe zu bitten. Der große Andrang durch die Fürbitter machte aber schon 1683 eine nochmalige Erweiterung notwendig. Nach einem Niedergang im 19. Jahrhundert erfuhr der Georgiritt nach dem Zweiten Weltkrieg eine Wiederbelebung. Er wird nicht mehr im Rahmen einer Wallfahrt durchgeführt, sondern ist eine Prozession zu Ehren des Heiligen Georg. Sie findet jährlich am Sonntag nach dem Fest des Heiligen Georg am 23. April statt. 1898 wurde ein Kreuzweg mit 14 Stationen zur Kapelle angelegt. Die Stationen und der Weg wurden 2002 saniert.

Pfarrkirche St. Bartholomäus in Buttenheim

Pfarrkirche St. Bartholomäus in Buttenheim

Der erste Kirchenbau wurde vermutlich als eine von 14 sogenannten „Slavenkirchen“ auf Befehl Kaiser Karls des Großen durch den Würzburger Bischof errichtet. Die Slawen, die zwar formell bereits zum Christentum übergetreten waren, soll­ten durch diese 14 Missionskirchen tiefergehend christianisiert und seelsorgerisch betreut werden. Die Kirchen wurden zunächst aus Holz gebaut. Im 13. Jahrhundert entstand die erste Kirche aus Stein. Turm und Mauer legten um Kirche und Kirchhof schirmend einen Schutzgürtel. Die heutige Kirch­hofmauer und die steinerne Freitreppe lassen heute noch die ehemalige wehrhafte Lage des Got­teshauses erkennen. Im Jahr 1754 wurde mit dem Kirchenneubau neben dem bereits bestehenden Turm des Vorgängerbaus begonnen. Die Pläne des Baues fertigte der Bamberger Baumeister Martin Mayer. Seit der Fertigstellung im Jahr 1757 glänzt die Kirche im Stil des Hochbarock. Vor allem die Fassade mit der Balustrade und der Freitreppe bil­den den städtebaulichen Mittelpunkt Buttenheims. Eine besondere Sehenswürdigkeit sind die Stiebar-Grabmäler in der Turmkapelle.

Die Kirchen in und um Eckersdorf

Innenraum St.-Ägidius-Kirche

Mehrere, auch historische Gotteshäuser schmücken die Gemeinde Eckersdorf und laden zu einem Besuch ein.

St. Ägidiuskirche in Eckersdorf

St. Ägidiuskirche in Eckersdorf
St. Ägidiuskirche in Eckersdorf

Die St. Ägidiuskirche wurde im Jahre 1791/93 durch den Baumeister Carl Christien Riedel unter dem Patronat des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. erbaut.
Kanzel, Taufstein und Lesepult, gefertigt um 1670 von Johann Georg Brenk, stammen noch aus der ehemaligen Kirche, deren Altarraum unsere Kilianskapelle war.
Den Namen des Heiligen Ägidius trägt die Kirche wohl seit 1457. Die Brüder Hans und Gottfried von Plasenberg erwarben damals den Eckersdorfer Burgstall und weihten sowohl ihre Burg als auch die Kirche den Heiligen Ägidius.
Ägidius, verstorben 720, war Einsiedler in der Provence (Südostfrankreich) und Abt eines von ihm gegründeten Klosters.

Die Geschichte der Kirche:
Die Anfänge der Eckersdorfer Kirche und deren Alter liegen zwar im Dunkeln, weil uns darüber nur wenige urkundliche Aufzeichnungen bekannt sind. Dennoch lassen sich zumindest in der Folge einige Marksteine ihrer Geschichte nachzeichnen:
 Das wohl erste Gotteshaus - übrigens in unmmittelbarem Schlossbereich auf dem Bergsporn - war eine Schlosskapelle, die Kilianskapelle. Ihr tatsächliches Alter ist uns unbekannt, doch können einige begründete Aussagen dazu getroffen werden:
 Aufgrund ihrer Lage im Bereich des Schlosses und aufgrund des Kilianpatroziniums sowie des Kirchenpatronats im Allodialbesitz der Herren von Plassenberg - nachweislich erst 1487 dem Markgrafen zu Lehen aufgetragen - dürfte es sich bei der mittelalterlichen Kapelle um eine frühe Adelsgründung handeln, wahrscheinlich gebaut von edelfreien (?) Vorgängern der sich seit 1149 nach dem Ort nennenden Andechser Ministerialen "de Eckehartestorf". Vermutlich stammt also die Kilianskapelle aus jener Zeit, als unser Gebiet zum Einflussbereich der Würzburger Bischöfe gehörte, so dass ihre Entstehung weiter zurückreichen könnte als bis zum Jahr 1007, jenem Jahr, als das Bistum Bamberg gegründet wurde. In Urkunden aus dem Hochmittelalter begegnen uns immer wieder andechsische Ministeriale in Eckersdorf, so etwa 1149 ein "Udalricus de Eckerhartestorf", 1255 ein "Albertus de Ekkehartestorf" oder 1296 ein "Chunradus de Eckersdorf".
 Ab 1420 sind dann die Plassenberger hier nachweisbar. Denn in diesem Jahr erwerben sie in Eckersdorf Besitz und üben von da ab für gut 200 Jahre die Ortsherrschaft aus.

Der Ursprung:
Anfangs dürfte es in Eckersdorf nur diese eine Schlosskapelle gegeben haben, die besagte Kapelle St. Kilian. Noch in einer Urkunde von 1440 über das "Kurfürstlich- burggräfliche Kirchensystem" wird für das Amt Bayreuth, das damals zum Archidiakonat Kronach gehörte - das war einer der Kirchenbezirke der Diözese Bamberg - unter anderem auch Eckersdorf mit der Kapelle genannt. Die Eckersdorfer Kapelle war wie die Kapellen von Mistelgau, Stockau und Heilig Kreuz dem Bayreuther Pfarramt unterstellt, somit Filialkirche der Bayreuther Stadtpfarrkirche.
Dem widerspricht scheinbar eine noch ältere Urkunde, das Steuerregister des Bistums Bamberg von 1421, in dem für Eckersdorf ein plebanus (- Pfarrer) aufgeführt ist und wo Mistelgau als Filialkirche von Eckersdorf genannt wird. Dieses Verzeichnis wurde erstellt, als zur Begegnung der anzunehmenden Hussitengefahr eine Klerikersteuer erhoben wurde. Für Eckersdorf musste ein Gulden entrichtet werden. Weil aber ein Gulden die geringste aller hier genannten Abgaben für unsere Region darstellt, kann für diese Zeit nur von einer kleinen und armen Pfarrei in Eckersdorf ausgegangen werden. Und diese existierte bereits wenige Jahre später nicht mehr, nämlich 1430, als nach dem Hussiteneinfall als dessen Folge wieder eine Abgabe, die Hussitensteuer, zu entrichten war.
Da ist nämlich nicht mehr von einem Eckersdorfer Pfarrer die Rede, sondern nur noch von einem "Kapellanus von Eckersdorf". Eckersdorf hatte somit nach dem Hussitensturm keinen eigenen Pfarrer mehr, war jetzt selbst von einer anderen Pfarrei abhängig, nämlich von der Pfarrei Bayreuth, von wo aus ein Kaplan die Gemeinde versorgte.
 1457 ließen Gottfried und Hans von Plassenberg die durch den Hussiteneinfall stark in Mitleidenschaft gezogene Kapelle wieder in neuem Glanz erstrahlen, indem sie den Chor der Kilianskapelle renovierten, drei gotische Fenster in die Kapelle einbauten und diese mit gotischen Fresken ausmalten. Auf den Fresken ist unter anderem auch der heilige Ägidius dargestellt, für den die Plassenberger eine besondere Vorliebe hatten. Denn nach ihm, dem heiligen Ägidius, (Gilg - Ägidius), benannten sie ihren Eckersdorfer Adelssitz, das 1487 fertiggestellte Schloss, das St. Gilgenberg hieß. Anzunehmen ist, dass die Plassenberger vermutlich mit dem Bau des Schlosses und dem Übergang zu markgräflichem Lehen nicht nur den Eckersdorfer Burgstall, sondern gleichzeitig auch die Kirche dem Ägidius weihten.

Veränderung bis heute:
Mit dem Einzug der Reformation in unsere Gegend entstand dann aus der ehemaligen Schlosskapelle das zweite Gotteshaus. 1526 war es Lorenz von Plassenberg, der damalige Besitzer des Rittergutes, der an die Kapelle ein Kirchenschiff anbaute, wobei er die ursprüngliche Kapelle als Altarraum weiter bestehen ließ. Die entstandene Kirche wurde so endgültig zur ordentlichen Pfarrkirche. In der Folgezeit kam es zu einer Reihe weiterer Veränderungen:
1673 ließ Christian Sigmund von Lüchau, inzwischen Kirchenpatron von Eckersdorf, den alten Taufstein abreißen und durch einen neuen ersetzen, der noch heute in Gebrauch ist.
1677 gab er den Auftrag, eine neue Kanzel anzufertigen.
 Und 1694 ließ Susanna Margaretha von Lüchau, seine Gemahlin und inzwischen als Witwe die Kirchenpatronin, auf der Kapelle den Kirchturm errichten, der dann am 21. September 1695, dem Freitag vor Michaelis, fertig wurde.

Das dritte Gotteshaus, die St.-Ägidius- Kirche wie wir sie heute vorfinden, entstand unter preußischer Herrschaft nach den Plänen des Baumeisters Carl Christian Riedel. Damals wurde die bisherige und inzwischen "äußerst baufällig" gewordene Kirche instand gesetzt und vergrößert. Ein besonderes Schmuckstück stellt die vom ehemaligen markgräflichen Hofstukkator Adam Rudolph Albini gefertigte Stuckdecke dar.
1793 war der Aus- und Umbau der Kirche schließlich vollendet. Jahreszahl und preußisches Wappen über dem Kanzelaltar erinnern noch heute daran. Im Zuge des Kirchbaus wurde auch die Orgel repariert, die noch bis 1867 ihren Dienst tat, bis sie durch eine neue, vom Orgelbauer Weineck aus Bayreuth gefertigte, ersetzt wurde. Die jetzige Orgel stammt von der Firma Hoffmann aus Ostheim v.d.Rhön aus dem Jahre 1974.
Von 1983 bis 1987 wurde die Kilianskapelle restauriert. damit ging ein alter Wunsch aus den 20er Jahren endlich in Erfüllung, der wegen fehlender Finanzen jedoch immer wieder zurückgestellt werden musste. Jetzt endlich konnten die gotischen Fresken aus dem Jahre 1457 freigelegt werden. Zu ihrem 200. Geburtstag wurde die St.-Ägidius-Kirche renoviert, was aber nach dem Kirchenbrand des Jahres 2000 noch einmal 2001 geschehen musste.

St. Franziskus in Eckersdorf

Die Katholische Kirche St. Franziskus

Die Geschichte der Katholischen Kirche St. Franziskus:

Nach dem Krieg (1949) lebten in Donndorf 148 (und ca. 30 in der Lungenheilanstalt), in Eckersdorf ca. 125 und in Oberwaiz 91 Katholische Christen. Die seelsorgliche Betreuung leistete damals hauptsächlich der Flüchtlingsseelsorger Kaplan Teschner von der zuständigen Pfarrkirche "Unsere Liebe Frau" in Bayreuth, aber auch andere Kapläne oder Aushilfsgeistliche. Der Sonntagsgottesdienst wurde meistens in der Gaststätte Salamandertal, aber auch nachmittags in der evangelischen St. Ägidius Kirche gefeiert. Den Mesnerdienst verrichtete damals schon (bis 1972) Frau Maria Wich, aber auch andere, z.B. Frau Schreiber, haben sich sehr eingesetzt. An besonderen Festtagen besuchte man die Schlosskirche "Unsere Liebe Frau" in Bayreuth oder ab 1949 "Maria, Hilfe der Christen" in Mistelbach. Der Wunsch nach einem würdigen Gotteshaus war auch in dieser Gemeinde wach. Im Rahmen der Neuordnung der zu groß gewordenen einzigen Bayreuther Pfarrei "Unsere Liebe Frau" hat der damalige Pfarrer der Schlosskirche und spätere Domkapitular Georg Schley 1965 den Grundstein für eine neue Kirche, und damit für eine neue "Tochterpfarrei" gelegt.
"St. Franziskus Eckersdorf" wird zur Pfarrkirche

Als Pfarrer Walter Dressel am 1.9.1972 seinen Dienst als erster Pfarrer antrat, war die Kirche zwar erst 6 Jahre alt, aber als "Diasporakapelle" gebaut und für eine Pfarrkirche viel zu klein. Doch das war für Pfarrer Dressel kein Grund zu Resignation oder Verzweiflung, sondern eine Herausforderung, wie noch viele andere in den nächsten 20 Jahren, für den Organisator und Baumeister in ihm. Obwohl das neue Pfarrhaus gerade erst fertiggestellt wurde, schaffte er es bald, zusammen mit seinem Kirchenpfleger Ernst Kreisler, Bamberg, von der Notwendigkeit einer größeren Umbaumaßnahme zu überzeugen und die notwendigen Finanzmittel zu erhalten. Äußerlich hat sich die Kirche dabei kaum verändert, wenn man von den Lichtkuppeln einmal absieht. Doch innerlich hat sich die Größe der Kirche durch die Überdachung des Innenhofes verdoppelt; dabei wurde auch gleich der empfindliche Parkettboden gegen Fliesen und das Bronzekreuz gegen ein Franziskuskreuz ausgetauscht. Auch eine geschnitzte Statue des Kirchenpatrons wurde angeschafft. Kleinere Änderungen im Saal, Sakristei, Küche, Gang und Vorraum, sowie die Anschaffung einer neuen Orgel machten "St. Franziskus" bald zu einem funktionierenden Pfarrzentrum. Am 14. Juli 1978 war es endlich soweit. Mit einem 3-tägigen "Kirchweihfest" konnte die Kirchenkonsekration, die Weihbischof Martin Wiesend, unter Anteilnahme von Hunderten von Gläubigen vornahm, gefeiert werden. Es waren seit der Grundsteinlegung 13 Jahre vergangen.

Die St. Laurentiuskirche in Tröbersdorf in der Gemeinde Eckersdorf

Historie der St. Laurentiuskirche in Tröbersdorf

Wenn wir tausend Jahre in die Vergangenheit zurückblickten, entdeckten wir in der Gegend des heutigen Tröbersdorf wohl dichten Wald, durch welchen die einst so bedeutende "Hohe Straße" von Bayreuth nach Bamberg führte. Erste Siedlungen entstanden längs dieser Straße. Die Menschen erhielten ihre Hofäcker und Wiesen hinter ihren Häusern. Der Gründer des Dorfes hieß „Woh Tröber“, das von „Drudbod" (Kraftgebieter) abzuleiten wäre. Die Siedler mussten ihren Zins an das Hofstift Bamberg bezahlen, standen jedoch unter der Herrschaft der Meranier bzw. ihrer Besitznachfolger, der Markgrafen.

Sehenswert ist die St. Laurentiuskirche mit spätgotischem Chor, gotischen Fenstern, Barockaltar mit Reliquiengrab und Taufstein. Sie löste um 1450 die vorhandene Kapelle ab. Im 16. Jahrhundert erfolgte die Trennung vom Bistum Bamberg. Dieses erlaubte sich im 30-jährigen Krieg (1618-1648) nachträglich noch eine grausame Tat: Im Jahre 1636 brannten „Bambergische Reiter" die Kirche bis auf den Grund ab.

Die Kirche wurde wieder aufgebaut und 1653 fertiggestellt. 1657 folgten Stühle und Empore. Bei einer Hauptreparatur 1712 bekommt der Turm eine welsche Haube und das Kirchenschiff wird erhöht. In den Jahren danach stiften die Herren von Rabenstein den Altar und den Taufstein. Das Taufbecken aus Messing in Nürnberger Beckenschlägerei stiften 1762 Johann Jakob Gerling und Anna Barbara aus Mistelgau.
Die erste Orgel erhält die Kirche 1844 aus der reformierten Kirche in Bayreuth. 1883 bekommt der Turm nach einem Blitzeinschlag eine Spitze und die beiden zerstörten Glocken werden neu angeschafft.
Vor dem Zweiten Weltkrieg musste die Gemeinde die beiden Glocken abliefern.
Durch Spenden aus der Kirchengemeinde konnten 1953 die erste und 1968 die zweite Glocke wieder beschafft und eingebaut werden. Schließlich ging 1975 der Einbau von elektrischem Licht und einer Elektroheizung vonstatten. Nach mehreren Renovierungen von Orgel, Altar, Kanzel, Chorbogen und vielem mehr befindet sich die St. Laurentiuskirche bis heute in einem sehenswerten, anheimelnden Zustand, der zum Verweilen geradezu einlädt.

Die Johannes Kirche in Neustädtlein in der Gemeinde Eckersdorf

Die Evangelisch-lutherische Pfarrkirche von 1818 wurde aus eigener Kraft von den Einwohnern des Dorfes finanziert. In weniger als 6 Monaten sammelten die Bürger das nötige Geld und setzten gleichzeitig den Plan um, eine neue Hallenkirche entstehen zu lassen.

Sie ist wie ihre Vorgängerkirche Johannes dem Täufer geweiht. Vom alten Bau wurde der Turm, der im Jahr 1707 erneuert worden war, in den Neubau integriert. Der Bürgerbau besticht durch seine Einfachheit und den Verzicht auf große Kunstwerke oder üppige Verzierungen. Lediglich das Lesepult ist mit dezentem Ohrmuscheldekor besetzt. Für den Innenbereich wurde ausnahmslos Holz verwendet. Auffallend ist die außergewöhnliche Farbgestaltung der Bankreihen, der Empore sowie der Wände, die in zarten Pastelltönen marmoriert sind. Die Originalfarben der Kirche wurden in den Jahren 1978/79 bei Renovierungsarbeiten freigelegt.

Die Kilianskapelle in Eckersdorf

Die Kilianskapelle war der Vorgängerbau der St.-Ägidius-Kirche. Sie war als Schlosskapelle ursprünglich dem heiligen Kilian geweiht, was auf frühe Beziehungen zur Würzburger Kirche hinweist. In den Jahren 1983 bis 1987 wurde unsere Kilianskapelle restauriert, wobei unter vier Mal- und Putzschichten Fresken aus dem Jahre 1457 freigelegt wurden. Während dieser aufwändigen Arbeiten des Restaurators zeigte sich außerdem, dass sich darunter sogar noch zwei weitere Schichten mit noch älterer Malerei befinden. Die über viele Jahrhunderte hinweg mehrfach übertünchten Wände und die Decke brachten nach der Restaurierung schöne Fresken aus der Gotik (1457) ans Tageslicht.
 Das Deckengewölbe ist verziert mit Symbolen der vier Evangelisten: der Löwe steht für Markus, der Stier für Lukas, der Adler für Johannes und der Engel für Matthäus. Die Wände zeigen die Apostel Bartholomäus, Matthias und Matthäus sowie die Heilige Hedwig und die Heilige Barbara. Außerdem kamen zum Vorschein ein segnender Jesus Christus, Maria mit dem Jesuskind, ein Abbild einer Burg - wahrscheinlich die Eckersdorfer Burg - sowie ein zur Mutter Gottes (mit dem Jesuskind auf dem Arm) betender Adelige. Jener dürfte der damalige Kirchenpatron gewesen sein, einer der beiden Brüder von Plassenberg. Gotfride (Götz) von Plassenberg hatte am 27. Dezember 1455 für sich und seinen Bruder Hans das Eckersdorfer Burggut als väterliches Erbe erhalten. Auch ist das Plassenberg`sche Wappen, ein weißer (blasser?) Berg im roten Feld, zu sehen. Auf den Fresken von 1457 ist zusammen mit einer Hirschkuh der heilige Ägidius (auch Egid oder Gilgen genannt) zu erkennen, der erste Benediktinerabt des Klosters St. Gilles in Südfrankreich, der Namenspatron unserer St.-Ägidius-Kirche in Eckersdorf, zu dem die Plassenberger eine besondere Affinität hatten. Er ist einer der volkstümlichsten Heiligen und zählt zu den vierzehn Nothelfern. Über sein Leben ist allerdings wenig bekannt. Aber Legenden haben ihm eine im Kern glaubwürdige Biographie geschrieben:

So soll Ägidius aus Athen stammen und von adeliger Herkunft gewesen sein. Dem weltlichen Leben und dem Reichtum zog er ein gottgefälliges Leben in der Einsamkeit vor, weshalb er als Eremit in einer Höhle der Rhonemündung gelebt haben soll. Ägidius starb als erster Abt von St. Gilles um 720. Der Sarkophag ist noch heute in der weiträumigen Krypta dort zu sehen, seine Gebeine ruhen aber seit langer Zeit schon in Toulouse, Saint Sernin. Seine Verehrung beginnt in unserer Heimat schon lange vor der Gründung des Bistums Bamberg: So befindet sich eine der ältesten St. Ägidiuskirchen in Melkendorf im Landkreis Kulmbach. Während seiner Amtszeit als Bischof von Bamberg hat besonders Otto (um 1060 bis 1139) die Verehrung des heiligen Ägidius gefördert. Noch heute finden Wallfahrten an sein Grab statt, das im Mittelalter Ausgangs- und Sammelpunkt am Weg nach Santiago de Compostela (Spanien) war. Zum Attribut des Ägidius wurde die zahme Hirschkuh. Bildlich wird Ägidius oft im schlichten Habit eines Benediktiners dargestellt. Er gilt als Patron der Bettler, Bogenschützen und Pferdehändler sowie der stillenden Mütter. Unter seinem besonderen Schutz stehen auch das Vieh und der Wald. Außerdem markiert sein Gedenktag, es ist der 1. September, den Beginn des Herbstes im bäuerlichen Jahr.

Die Evangelische Kirche Peter und Paul in Busbach in der Gemeinde Eckersdorf

Die Peter- und Paulskirche in Busbach

Die Peter- und Paulskirche in Busbach wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gebaut. Aus dieser Zeit stammen der spätgotische Taufstein, die Altarflügel und -figuren. Am Turm findet man das Familienwappen der Bayreuther Markgrafen. Die einstmals katholische Kirche wird durch die Reformation im Jahr 1528 evangelisch. Eine Sandsteinkanzel aus dem Jahr 1562 ist die erste große Anschaffung nach der Reformation. Sie wurde allerdings erst 1791 in den sehenswerten Flügelaltar eingebaut. Ihre lateinische Inschrift "Si deus pro nobis quis contra nos" (Wenn Gott für uns ist, wer kann gegen uns bestehen) war der Wahlspruch des Markgrafen Georg Friedrich.

Urkundliche Aufzeichnungen sind nicht mehr aufzufinden. Trotzdem kann angenommen werden, dass der Ort zu den ältesten und die Kirche zu den frühesten in unserem Bezirk gerechnet werden kann. Es geht die Sage, dass Karl der Große (800-814) hier zum Bau einer ersten Kapelle beitrug.

Die Kirche Peter und Paul wurde im Jahr 1737 renoviert. Kunsthistorisch sehenswert sind hier die Grabplatten (von Elias Räntz) an der Außenseite der Kirche und die noch erhaltenen Seitenflügel des ehemaligen Hochaltars, der etwa im 16. Jh. entstanden ist, und der alte Taufstein.

Die Kapelle von Effeltrich

Kapelle von Effeltrich
Kapelle von Effeltrich

In den Geschäftsbüchern des alten Handelshauses der Holzschuher in Nürnberg finden wir u.a. eine Eintragung aus dem Jahre 1304, in der neben anderen Kunden auch die Familie des Burgherrn von Sandreuth aus Effeltrich genannt wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach stand seine Burg auf dem etwas erhöhten Platze der jetzigen Kirche. Demnach wäre wohl die Burgkapelle als Vorläufer unserer Kirche zu betrachten.
Im Jahre 1433 wird die Kapelle von Effeltrich auch urkundlich erwähnt. Ihr ältester Teil mit dem Wehrturm hatte die Länge des jetzigen Kirchenschiffes und reichte vom Westportal bis zum heutigen Marienaltar. Es fällt uns auf, daß der Turm nicht in Ortsrichtung steht. Ein vermauertes Pförtchen an der Südwestseite des Kirchturmes gibt uns davon Kunde, daß ehedem vom Wehrgang aus ein Verbindungssteg herüber zum ersten Stock des Turmes vorhanden war. Dieser Turm vertrat die Stelle des Burgfriedes und hatte daher von ebener Erde aus keinen Zugang zu seinen oberen Stockwerken. Es sind auch noch Ansatzspuren eines Ziegeldaches festzustellen, mit dem der Steg überdeckt war.
Die Kirche bekam ihre heutige Gestalt um das Jahr 1450, als gegen Osten zu, der mächtige Chor angebaut wurde. Die im gotischen Stil errichtete Kirche mit 32 Meter Länge und 9 Meter Breite zeigt im Inneren mehrere andere Stilrichtungen.
Beim Betreten der Kirche fällt der majestätisch aufragende Barock-Hochaltar (1720/30) ins Auge. Er will uns das Ziel unseres Lebens zeigen. In den Bänken versammelt sich das Volk Gottes, das noch unterwegs ist. Auf dem Altar ist das Brot des Lebens zu sehen, das als Wegzehrung dient. Im spätbarocken Tabernakel wird es aufbewahrt. In der nächst höheren Ebene sehen wir eine Gruppe von Märtyrern, Männer und Frauen, die in der Blüte ihres Lebens wegen ihres Glaubens an Christus getötet wurden: Laurentius mit dem Rost, Barbara mit dem Kelch, Margareta mit der Siegespalme und Sebastian mit den Pfeilen. Das Altarbild gibt den symbolischen Drachenkampf des hl. Märtyrers Georg wieder. Diese vorbildlichen Christen sind unsere Fürsprecher bei Gott. Ganz oben ist die himmliche Glorie dargestellt mit der Hl. Dreifaltigkeit, der Krönung Mariens und der Anbetung der Engel. In dieser Gemeinschaft Gottes sind die Menschen durch die Taufe berufen.
Im Chorraum sehen wir den gotischen Taufstein mit dem herrlich gearbeiteten Maßwerk (Zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts). Ober dem Taufstein hängt ein edel gearbeitetes Kreuz (nach 1500) und erinnert an die Erlösung durch Jesus Christus.
Der spätgotische Chor ist mit einem feinen Netzgewölbe verziert. Bei der letzten Renovierung wurden in den Feldern Fresken unter hohem Kostenaufwand freigelegt. Auf der rechten Seite sehen wir den Kirchenlehrer Augustinus, auf der linken Seite den Kirchenlehrer Ambrosius.
An den rechten Chorbogen schmiegt sich eine wunderbar gearbeitete Rokokokanzel, die im Jahre 1759 aufgestellt wurde. Das Chorgestühl stammt aus dem 16. (links) und 18. (rechts) Jahrhundert.
Die barocken Seitenaltäre wurden Ende des 19. Jahrhunderts durch neugotische Aufbauten ersetzt. Als diese wieder entfernt wurden, bekam der linke Altar das Aussehen eines Flügelaltars. Die heute dort stehenden drei Figuren der hl. Muttergottes, hl. Barbara und hl. Katharina stammen ja aus einem alten Flügelaltar (um 1500). Der rechte Seitenaltar zeigt als spätgotisches Vesperbild die schmerzhafte Muttergottes nach der Kreuzabnahme. Die Standbilder des guten Hirten Wendelin (gestiftet von Poxdorf), des hl. Georg als Ritter zu Fuß, der hl. Mutter Anna und der Bischöfe Blasius und Otto verdienen erwähnt zu werden. Das geräumige Kirchenschiff wird hoch oben von einer anmutigen Rokokodecke abgeschlossen.
Der beim rückwärtigen Kirchentor angebaute Ölberg wurde im Jahre 1520 von einem Künstler namens Nußbaum geschaffen, aus dessen Hand auch der Ölberg an der Stadtpfarrkirche zu Forchheim stammt.

Pfarrkirche St.Martin in Eggolsheim

Pfarrkirche St.Martin Außenansicht

Die Pfarrkirche von Eggolsheim ist dem hl. Martin von Tours geweiht und zählt mit zu den ältesten Pfarreien des 1007 aus dem Ostteil des Würzburger Bistums errichteten Bistums Bamberg. Die Eggolsheimer Pfarrei selbst ist jedoch erst 1017 dem Bistum Bamberg durch einen Tausch unterstellt worden. Pfarrlich gehört Eggolsheim seit der Dekanatsreform von 1826 unter Erzbischof Joseph Maria von Fraunberg (1824-1842) mit den Außenorten Neuses an der Regnitz, Bammersdorf, Rettern, Kauernhofen, Schirnaidel und Unterstürmig zum Dekanat Forchheim.
Von der mittelalterlichen Kirche mit Krypta und der 1375 im einstmals befestigten Friedhof erbauten Katharinenkapelle existiert heute nichts mehr. Nur der seitlich am Langhaus stehende, weithin sichtbare, mächtige gotische Turm von 1305 (Bauinschrift am ersten Turmgeschoß) ist bis heute erhalten geblieben.
Im Jahre 1825 hat sich die Regierung des Obermainkreises nach Einholung mehrer Gutachten dafür entschieden, den Bauplan des berühmten Architekten und Hofbaumeisters Leo von Klenze (1784-1864) anzunehmen, und einen Neubau zu errichten.
Am 12. September 1826 ist die baufällig gewordene Kirche abgerissen und am 17. Mai 1827 der Grundstein für die neue Pfarrkirche gelegt worden. Die Bauoberleitung ist den Bauingenieuren Franz Joseph Schirlinger und Wolfram (München) übertragen worden, die Leitung der Bauarbeiten vor Ort koordinierte Baupraktikant Erhard (Bayreuth).
Am 28. Oktober 1844 schließlich ist die neue Pfarrkirche zu Eggolsheim durch Erzbischof Bonifaz Kaspar von Urban (1842-1858) feierlich geweiht worden.
Außenansicht: Besonders beeindruckend für den Betrachter ist die tempelartige Fassade des hallenartigen, im klassizistischen Stil erbauten Langhauses, welches nach Norden ausgerichtet von einem halbrunden Chor mit drei Fenstern abgeschlossen wird. Alle Fenster der neuen Pfarrkirche sind rundbogig. Als Baumaterial sind seinerzeit unverputzte Sandsteinquader verwendet worden.
Der Fassadengiebel an der Südseite des Langhauses mit Attika und kleinem Giebelaufbau ist von vier Wandpfeilern gegliedert, obenauf ein Kreuz (gez. 1829). An den seitlichen Abschnitten befinden sich Rankenreliefs und als äußere Verzierung des Giebels Kandelaber. Zwischen zwei mächtigen ionischen Säulen, die einen Portikus tragen ist das rundbogige Hauptportal hineingebaut worden. Das Sandsteinrelief im Tympanon des Portals zeigt den das Brot segnenden Christus mit zwei Engeln (Georg Ludwig Weiß, Bayreuth). Das Seitenportal mit kurzem Sturz und Oberlicht (Kreissegment) befindet sich an der Ostseite der Pfarrkirche.
Innenansicht: Beim Betreten des Gotteshauses durch das Hauptportal eröffnet sich dem Betrachter ein weiter, heller Kirchenraum. Im Chor der Pfarrkirche steht der von einem Eggolsheimer - dem Schuhmachermeister Georg Friedrich Oppelt (1812-1868) - gestiftete und nach Entwürfen von Jakob Schmitt-Friderich, Bamberg, 1864 gefertigte Hochaltar. Über dem Tabernakel in der Mitte befindet sich eine Jesusfigur, ihr zur Seite auf Postamenten stehen die Bistumspatrone Heinrich und Kunigunde (Hans Mathes Sebert, Bamberg, 1661).
Im Auszug ein Relief der Krönung Mariens, an beiden Seiten anbetende Engel (Joseph Knabl, München). Eucharistiefeier wird heute am Zelebrationsaltar (Bild rechts) mit dem Martinsrelief an der Vorderseite gefeiert. Das Steinrelief aus der Zeit des Turmbaus war ursprünglich am ersten Turmgeschoß angebracht. Die Chorabseiten sind im Erdgeschoß als Sakristei und so genannte Schatzkammer abgemauert.
Im Obergeschoß öffnen sie sich mit breitem Korbbogen zu Chörlein, deren hölzerne Brüstungen mit geschnitzten Lotusblüten verziert sind.
An den Seitenwänden über den Chorbänken befinden sich Figuren des hl. Josef mit Kind, Johannes der Evangelist, Joachim und Sebastian, Magdalena und Anna, die mit ihrem Blick auf das über dem Volksaltar hängende Kruzifix (Friedrich Theiler, Ebermannstadt, um 1800) gerichtet sind. Das Altarblatt des linken Seitenaltars (Marienaltar) zeigt die Verkündigung des Erzengels Gabriel an Maria (Maler J. August Krafft, um 1829). Der rechte Seitenaltar zeigt die Abnahme Christi vom Kreuz (Maler Johann Heiß, Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlung München). Aus der Erbauungszeit der Kirche stammt das Taufbecken, auf dessen Deckel die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer dargestellt ist. Der Osterleuchter aus Messing zeigt Sündenfall, Kreuzigung und Auferstehung und stammt aus der Zeit nach dem zweiten Vatikanischen Konzil. Das Spiegelgewölbe über dem Langhaus zieren drei Deckengemälde von Kaspar Schleibner, München. Diese sind 1929 anlässlich des 100jährigen Kirchenjubiläums in Auftrag gegeben worden und zeigen den Traum des hl. Martin, seine Verherrlichung - mit Ortsansicht von Eggolsheim - und seine Berufung zum Bischof von Tours. Eingerahmt ist das Gewölbe in den Hohlkehlen von einem Band goldfarbener, stilisierter Palmetten auf türkisfarbenem Untergrund. An den beiden Längswänden des Langhauses befinden sich die vierzehn Stationen des Kreuzwegs, Ölgemälde mit Barockrahmen, geschaffen 1794 von Georg Ernst Meuser, Schney. Die neuromanische Kanzel an der Ostwand des Langhauses, entworfen von Jakob Schmitt-Friderich 1862, zieren Halbreliefstatuetten der Evangelisten mit Christus. Über dem Seiteneingang steht eine Vespergruppe, gegenüber an der Wand hängt das Weihnachtsgemälde (Anbetung der Hirten) aus dem späten 17. Jh., ebenfalls eine Leihgabe. Die Chorbänke sind nach Entwürfen von Erhard (um 1830), das Laiengestühl und die Beichtstühle von den Schreinern Johann Lobmann, Höchstadt an der Aisch, und Lorenz Barbarath, Forchheim, aus Eichenholz gefertigt worden. Joseph Knabl (um 1864) hat die beiden Figuren - den hl. Michael und den hl. Georg - geschnitzt, welche an den mächtigen Pfeilern der Empore angebracht sind. Auf der Empore befindet sich die neue Orgel der Pfarrkirche aus der Werkstatt der Luzerner Orgelbaufirma Goll mit ihrem dreigliedrigen Orgelprospekt. Herr Domkapitular Hans-Jörg Elsner hat das neue Orgelwerk in einem feierlichen Gottesdienst am 21. September 2003 geweiht.
Hinzuweisen sei auch auf die seit der letzten Restaurierung (1988/89) an den Längsseiten des Langhauses angebrachten Apostelkreuze, vergoldete Täfelchen mit den Namen der Apostel, sowie je einem Versilberten für die Hl. Kilian und Bonifatius. Sie sollen an die Weihe der Pfarrkirche durch Erzbischof Bonifaz Kaspar von Urban (1842-1858) am 28. Oktober 1844 erinnern.
Auf dem Kirchplatz befindet sich gegenüber dem Hauptportal der Ölberg; die überlebensgroße Christusfigur und die Figuren der Jünger Petrus, Jakobus und Johannes stammen aus der Zeit um 1550.
 

Pfarrkirche St. Bartholomäus in Egloffstein

 

Wir wissen, dass spätestens ab dem 14. Jahrhundert an der Südostseite der Burg, etwa an der Stelle, wo jetzt der Turm der Pfarrkirche ist, die Burgkapelle stand. Nach alten Beschreibungen wa dieser offenbar recht kleine sakrale Bau auch anderen Aufgaben zugedacht, wenn es zum Beispiel heißt: es befand sich ein Schüttboden darinnen. Erst mit der Gründung der Kirchenstiftung im Jahre 1358 fand regelmäßig Gottesdienst statt. Ansonsten unterstand dieser Kirchdienst der Mutterpfarrei von Kirchehrenbach. Die Kapelle war, wie die Kirche von Kirchehrenbach, dem hl. Bartholomäus geweiht. Man entschied sich, die seinerzeitige Burgkapelle abzutragen und an ihrer Stelle nach Plänen des markgräflichen Bauinspektors Steingruber die heutige, neue, zu errichten. Am 5. Juni 1750 legte man den Grundstein, die Einweihung erfolgte am 11. Juni 1752.
Beachtenswert in dieser Kirche ist die Einheit: Altar - Kanzel - Kanzeldeckel sind übereinander angeordnet. Der Geistliche am Altar wirkt als Spender des Sakramentes, auf der Kanzel als Künder des Wortes Gottes in der Einheit des Heiligen Geistes. Auch die Loge des Patronatsherren befindet sich unmittelbar daneben. Links und rechts der Kanzel befinden sich zwei Holzfiguren, Mose und Aaron, von einem Bamberger Künstler vor 1750 aus einem Lindenstamm gefertigt. Auf der Kanzeldecke sitzen zwei Engel und ein Pelikan, der seine Jungen füttert, als Symbol für aufopfernde Fürsorge, somit als Zeichen für Christus. Über dem Eingangsportal ist das Wappen und eine Inschrift der Freiherrn von und zu Egloffstein angebracht, sowie die Jahreszahl 1750.
Die Kirche ist im Sommer bei schönem Wetter täglich geöffnet.
Gottesdienst ist an Sonn- und Feiertagen um 9.30 Uhr.

Marktplatz mit Kirche St. Peter und Paul in Ermreuth

 

Im Hintergrund das Schloss, im Vordergrund der Dorfbrunnen. Die Bezeichnung Marktplatz für den Platz um die Kirche entspricht alter Überlieferung. Obwohl Ermreuth nicht das Marktrecht hatte, dürften hier früher doch kleine Märkte abgehalten worden sein.
Die Kirche wird als Kapelle erstmals 1358 durch Stiftung einer Frühmesse erwähnt, sie dürfte als Schlosskapelle jedoch schon älter sein. Aus dieser frühen Zeit stammt noch das untere Stockwerk des Turmes mit dem goti­schen Sakristeieingang. Der Taufstein wird als das älteste Kunstwerk ange­sehen (14. Jahrhundert). Die Stifter der spätgotischen Plastiken dürften die Herren von Muffel gewesen sein. Unter den Herren von Künßberg ist um 1680 die Kirche in ihrer heutigen Form entstanden. Die älteste Glocke ist mit 1658 datiert. Aus dieser Zeit stammt wohl auch das Kruzifix im Chor­bogen. Vom spätgotischen Altar, der in einer Nürnberger Werkstatt ange­fertigt wurde, sind noch die beiden Apostel im Chor und acht kleine Plasti­ken (nun in der Kanzel) erhalten. Auch Petrus und Paulus im jetzigen Altar dürften aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammen. Ende des 17. Jahrhunderts wurden Altar und Kanzel erneuert. Es handelt sich um sel­tene Beispiele des fränkischen protestantischen Bauernbarocks. Die jewei­ligen Schlossherren hatten auch das Patronatsrecht inne.

Pfarrkirche St Martin in Frochheim

Martinskirche Forchheim

Pfarreigeschichte
Durch den karolingischen Königshof hatte Forchheim im 9. und 10. Jahrhundert auch eine hervorgehobene kirchenpolitische Bedeutung. Das hier errichtete Gotteshaus, eine königliche Eigenkirche und dem heiligen Martin von Tours als Schutzpatron der Franken geweiht, war Schauplatz der in Forchheim stattfindenden Synoden (z. B. 890) und Zentrum der Slawenmission sowie des Ausbaus der Kirchenorganisation (Urpfarrei) im mittleren Regnitztal. 976 schenkte Otto II. seine Königskirche dem Bistum Würzburg, das sie 1017 an das Bistum Bamberg vertauschte. 1354 erfolgte eine Umwandlung der Pfarrei in ein Kollegiatstift, d. i. eine Vereinigung von Weltgeistlichen. Die Säkularisation von 1803 hob das Stift auf und ersetzte es durch ein Stadtpfarramt.

Baugeschichte
Von der alten Königskirche ist heute zumindest über dem Erdboden nichts mehr zu sehen. Ein zweiter, spätromanischer Bau entstand etwa um das Jahr 1200; von ihm sind noch der südöstliche Kopf des Querhauses und eine darunterliegende Krypta erhalten, die vom rechten Seitenschiff aus zugänglich ist. Im 14. Jh. erfolgte ein grundlegender Aus- und Erweiterungsbau im hochgotischen Stil, auf den das heutige äußere Gesicht der Kirche im wesentlichen zurückzuführen ist. Der Turm (1406 erstmals genannt) trug ursprünglich einen gotischen Spitzhelm, der aber 1670 nach einem Brand des Glockenstuhls durch eine sog. welsche Doppelhaube ersetzt wurde. Das mächtige Satteldach der Kirche verdeckt seit 1540 die ehemals basilikale Anlage des Langhauses.

Außenbereich
Das Äußere der Kirche wird durch die drei Portale im Westen (Hauptportal), Norden und Süden sowie durch die sakralen Kunstwerke an der Chorseite im Osten geprägt. Letztere sind an der nördlichen Chorseite der Schmerzensmann, eine Steinplastik Nürnberger Herkunft von ca. 1370, am südöstlichen Chor der Ölberg, eine eindrucksvolle Steinplastik des frühen 16. Jhs. und zwischen beiden, am östlichen Chor, ein Kruzifix aus der gleichen Zeit, das wie der Ölberg dem Bamberger Bildhauer Hans Nußbaum zugeschrieben wird, sowie eine barocke Madonna (ca. 1745) des Bildhauers Reuß, die sich ursprünglich an der alten Regnitzbrücke befand. Das Hauptportal an der Turmseite im Westen zeigt rechts eine Pilgerdarstellung, darüber als kleinere Figur die hl. Barbara und links den hl. Eustachius in Rittergewandung (1380).

Innengestaltung
Das Kircheninnere stellt sich als dreischiffiges Langhaus in basilikaler Anlage mit einem lichten hohen Chorraum dar. Die gotische Struktur wird durch die barocken acht Altare kontrastiert, besonders den Hochaltar von 1698: Wir sehen in seinem Sockelbereich das heilige Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde, im Altarblatt die Mantelteilung des hl. Martin (als Bischof) und im Bild darüber die Krönung Mariens, flankiert von den Heiligen Sebastian (links) und Rochus. Die Gemälde stammen von Sebastian Reinhard, die plastischen Figuren vom Holzbildhauer Sebastian Degler. Kunsthistoriches Highlight des Innenraumes sind jedoch die gotischen Tafelbilder des Mittelschiffs, die auf der Vorderseite die Passion Christi, auf der Rückseite die Legende des hl. Martin darstellen; es handelt sich um Flügel des ursprünglichen Altars von ca. 1480/85.

Ausführliche Beschreibung im Kirchenführer; erhältlich am Schriftenstand der Martinskirche.
 

Gereonskapelle in Frochheim

Unweit des Paradeplatzes steht in der Nürnberger Straße die Gereonskapelle. Diese ist auf der Frontseite verputzt und dem angrenzenden ehem. fürstbischöflichen Amtshaus angeglichen. Ein Blick auf die Seitenwände der Kapelle reicht allerdings aus, um zu erkennen, dass es sich bei diesem Gebäude eigentlich um einen alten Sandsteinbau handelt.

Marienkapelle in Frochheim

Der älteste Teil der  Marienkapelle stammt aus der Zeit um 1120 und wurde von Otto I. errichtet. Damit gehört die kleine Kapelle, die direkt neben der Bischofsburg zu finden ist, zu den ältesten Gebäuden in Forchheim. Einer Sage nach ist der Platz, auf dem die Marienkapelle steht, sogar der Ursprung Forchheims. Sie diente als Schlosskapelle der bischöflichen Burg und war mit dieser sogar durch einen mittlerweile verfüllten Gang verbunden. Der prunkvoll gestaltete Innenraum dürfte dem Betrachter durchaus Entzücken bereiten.

Kirchen - Basilika Gößweinstein

Die barocke Dreifaltigkeitsbasilika zu Gößweinstein ist die größte und bedeutendste Kirche der Fränkischen Schweiz. Weithin sichtbar sind ihre beiden mächtigen Türme. Der prächtige Sandsteinbau überragt alle anderen Gebäude des Ortes. Der berühmte Baumeister Balthasar Neumann erstellte die Pläne und überwachte selbst den Baufortgang. Ab 1715 wurde geplant, 1730 mit dem Bau begonnen, der 1739 konsekriert wurde. Die Gestaltung des Innenraums und der Altäre erfolgte nach Plänen von Johann Jakob Michael Küchel, der auch das Pfarrhaus und den Umgriff der Basilika plante. Die Altäre wurden allerdings erst nach der Weihe in den Jahren 1740 der Hochaltar, 1742 die Altäre im Querschiff, 1743 die östlichen Altäre, 1762 die Altäre in den Turmkapellen und erst 1765 die westlichen Altäre errichtet. Ursache dafür mag auch die Brandkatastrophe vom 5. August 1746 gewesen sein, ein Großteil der Gebäude von Gößweinstein zum Opfer fiel und auch die Türme und das Dach der neuerbauten Kirche nicht verschonte. Die Deckenmalerei wurde gar erst 1929 von Prof. Kolmsperger ausgeführt.
Den Ehrentitel Basilica minor verlieh Papst Pius XII. im Jahr 1948 dem Gotteshaus. Hierfür hat sich insbesondere der Gößweinsteiner Franziskanerpater Prof. Dr. Luchesius Spätling eingesetzt.

Gottesdienste
Sonntags (Oktober bis April)
7.30 Uhr
9.00 Uhr
10.30 Uhr
Vorabendmesse 19.00 Uhr

Sonntags (Mai bis September)
7.00 Uhr
8.00 Uhr
10.30 Uhr
19.30 Uhr
Vorabendmesse 19.00 Uhr

Werktags
19.00 Uhr

Kontakt:
Katholisches Pfarramt
Balthasar-Neumann-Str. 2
91327 Gößweinstein
Telefon: 09242/264

Die Orgel der Basilika Gößweinstein

Orgel der Basilika Gößweinstein

Beim Neubau der Orgel in der Basilika Gößweinstein im Jahre 1988, durch die Firma Mathis aus Näfels (Schweiz), wurde selbstverständlich das prächtige Gehäuse aus dem Jahre 1754 wieder verwendet. Mit der Übernahme des historischen Gehäuses war die Grundkonzeption und räumliche Einteilung des neuen Instrumentes bereits festgelegt. Als Vorbild diente die Blütezeit im Orgelbau, das 18. Jahrhundert, wo die Orgel als „Werkorgel“ geplant wurde, d. h. das gesamte Instrument besteht aus mehreren Teilwerken. Diese Teilwerke sind einerseits klanglich selbständig angelegt, andererseits aber doch in die Gesamtkonzeption der Orgel harmonisch integriert. Die Anordnung der einzelnen Werke ist an der Schauseite des Orgelgehäuses, auch Prospekt genannt, klar zu erkennen.

Im linken Gehäuseteil befindet sich das Hauptwerk, dessen Register vom 1. Manual (unteren Tastenreihe) des Spieltisches gespielt werden. Als Register bezeichnet man eine Pfeifenreihe gleicher Bauart, Materialbeschaffenheit und gleichen Klanges. Die Namen können entweder die Bauform (z. B. Gedeckt, Spitzflöte, Rohrflöte) oder die Tonhöhe (z. B. Oktave) bezeichnen, oder etwas über die Zusammensetzung aussagen (z. B. Mixtur). Manchmal ist auch ein Vergleich mit Musikinstrumenten für die Namensgebung verantwortlich (z. B. Trompete, Posaune). Zurück zum Hauptwerk. Bei diesem Teilwerk gibt schon der Name Auskunft über den Charakter des Werkes: sein kräftiger und prächtiger Klang beherrscht den Raum. Das klangliche Fundament und Rückgrat bildet der sog. Principalchor, bestehend aus den Registern Principal 8`, Octave 4`, Quinte 2 2/3`, Octave 2`, Mixtur und Cymbel. Neben einem vollständigen Flötenchor beinhaltet das Hauptwerk auch noch die beiden Trompeten 8`und 16`, die dem ganzen noch Glanz und Gravität verleihen.

In der rechten Gehäusehälfte ist das Pedalwerk untergebracht. Das Pedal ist die „Fußtastenreihe“ und wird vom Organisten also mit den Füßen gespielt; es bildet das klangliche Fundament der Orgel. Diese Funktion übernimmt in erster Linie der Principalchor. Trompete 8`und Posaune 16`geben dem Pedal Kraft und Geltung und intensivieren den Gesamtklang der Orgel.

Das die beiden mächtigen Pfeifentürme verbindende Element stellt das Oberwerk dar, dessen Bezeichnung von seiner räumlichen Position herrührt. Dieses Teilwerk wird vom 2. Manual gespielt. Das Oberwerk ist klanglich gesehen ausgesprochen barock und vermittelt dadurch einen hellen, farbigen und strahlenden Klang.

Schließ besitzt die Gößweinsteiner Orgel noch ein Schwellwerk, das unmittelbar hinter dem Hauptwerk placiert ist. Die Pfeifen des Schwellwerks stehen in einem geschlossenen Holzkasten, der an der Vorderseite durch Jalousien geöffnet und auch wieder geschlossen werden kann. Hiermit lassen sich die Klänge an- und abschwellen, was dem Werk seinen Namen gibt. Das Betätigen der Jalousien erfolgt durch den Organisten mittels eines Balanciertrittes am Spieltisch. Das Schwellwerk wird vom 3. Manual aus gespielt. Sein klanglicher Charakter entspricht dem Vorbild romantischen Orgelbaus, d. h. weicher, mehr grundtöniger und füllender Klang. Es wurde geschaffen, um die Orgelliteratur aus dieser Epoche stilgerecht wiedergeben zu können.

Die drei Manuale, das Pedal und auch die kunstvoll gedrechselten und beschrifteten Registerzüge, die zu beiden Seiten neben den Manualen angebracht sind, beheimatet der Spieltisch, der sich seitlich vor dem Orgelgehäuse befindet.

Der Blasebalg, der für die Luftversorgung der Orgelpfeifen verantwortlich sit, wurde in einem schalldichten Gehäuse unter dem großen Mittelfenster untergebracht.

Die Orgel ist mit einer mechanischen Spieltraktur ausgestattet, bei der die Verbindung zwischen Taste und Pfeifenventil, welches die Luftzufuhr in die Pfeife ermöglicht und diese somit zum Erklingen bringt, aus dünnen, hölzernen Leistchen besteht.

Die Registertraktur ist ebenfalls mechanisch, d. h. die einzelnen Register können wahlweise über die Registerzüge am Spieltisch ein- oder ausgeschaltet werden. Für dieses System sprachen nicht historisierende Überlegungen (obwohl solche Gedanken gerade im Fall der Wiederverwendung eines historischen Gehäuses Gewicht haben), ausschlaggebend war vielmehr, dass eine mechanische Registertraktur prompter wirkt als andere Systeme, dass sie geräuscharm gehandhabt werden kann, gewöhnlich auch zuverlässiger funktioniert, wartungsfrei ist und länger Bestand hat als ein der jeweiligen Entwicklung unterworfenes „modernes“ System.

Beim Bau der Orgel von Gößweinstein wurde eine Orgel in klanglicher Übereinstimmung mit dem barocken Raum angestrebt, das sich an den wichtigsten Epochen der Orgelbaukunst orientiert, und das den vielfältigen Aufgaben in der Liturgie ebenso gewachsen sein soll wie denen eines Geistlichen Konzertes.

Text: Georg Schäffner

Ansprechpartner
Regionalkantor Georg Schäffner
Am Bärenstein 24
91327 Gößweinstein
Telefon: 09242 / 1463

Kreuzbergkirche in Hallerndorf

Der Kreuzberg bei Hallerndorf war schon immer das Ziel frommer Pilger, die ihre Sorgen und Ängste zum gekreuzigten Erlöser trugen, um sich bei ihm Segen und Heil zu erbitten.

Auch Kunstfreunde besuchen das Kreuzbergkirchlein und bestaunen und bewundern die Kunstwerke, die unsere Vorfahren mit bewundernswürdiger Handfertigkeit schufen.

Die frei auf dem Berg Hohenrode gelgene Kreuzbergkirche in gotischer Bauart mit eingezogenem dreiseitig geschlossenem Chor wurde 1463 an Stelle einer bereits 1430 erwähnten Wallfahrtskapelle im Auftrag des Herren von Seckendorf auf Schloß Hallerndorf erbaut.

Menschen von heute suchen Ruhe und Erholung in der Stille der Wälder und in Gottes herrlicher Natur. Die Besucher dieser einzigartigen Wallfahrtskapelle finden all dies am Kreuzberg und seiner Umgebung.

Zur Vollkommenheit tragen drei Kellerbetriebe bei, die Speise und Trank für das leibliche Wohl bieten.

Kirche in Hiltpoltstein

Die weitere Umgebung Hiltpoltsteins wurde etwa ab dem Jahre 800 christianisiert. Die ersten Pfarreien waren Velden einerseits und Rüsselbach andererseits.
1525 wird die Reformation gleichzeitig mit Nürnberg eingeführt. Der erste evangelische Pfarrer wird Dr. Martin Glaser, ein Studienfreund Martin Luthers.
Im Jahre 1553 braucht Hiltpoltstein eine größere Kapelle, die Matthäus (Schloß)kapelle wird abgebaut und größer wieder aufgerichtet. 1617 wird sie noch einmal vergrößert.
1644 wird die Matthäuskirche repariert
1648 beginnt der Neubau des Turmes
1699 stiften die Nürnberger Landpfleger einen Taufstein und die Kanzel
1754 wird das Kirchenschiff verbreitert, die Emporen werden eingebaut.
1872 wird die heutige Orgel eingebaut.

Kirchen in Hollfeld

Die St. Gangolfskirche in Hollfeld ist höchstwahrscheinlich eine umfunktionierte Burgkapelle aus dem 11.- 12. Jahrhundert.
Die Salvatorkirche ist die älteste Kirche in Hollfeld, die jedoch außerhalb der Stadtmauern lag.
Die Hollfelder Stadtpfarrkirche musste einige Niederschläge in ihrer Geschichte hinnehmen. Zulezt wurde Sie zwischen 1778 und 1781 von Grund auf neu errichtet. Hier finden Sie viele Informationen über die Hollfelder Kirchen.

Gangolfskirche

Geschichtliche Daten

An der höchsten Erhebung auf einem Bergsporn erbaut, steht die ehemalige St.Gangolfskirche aus der Zeit der Walpoten (Walpote, Waltbote = Gewaltbote, gebietender königlicher Beamter), eine Stiftung des Edelfreien Walpot nobiles Reginolt 1057, Kollegialstift St.Gangolf Bamberg).

St.Gangolf Hollfeld ist sicher aus der umfunktionierten Burgkapelle der Walpoten des 11.-12.Jahrhundert, als Teil der Burganlage der Oberen Stadt entstanden.

1309 u. 1395 Romanische Apsis (Bogenrundung) auf der Ostseite von St. Gangolf erwähnt
1417–32 Der Liber freudalis ecclesiae St.Gangolphi, ältestes Lehenbuch des Stiftes St.Gangolf Bamberg verzeichnet die Besitzer und Liegenschaften um und von Hollfeld
1430 Hussitenkrieg Hollfeld aus- u. abgebrennt
1553/54 Markgräflerkrieg, Hollfeld 2 x abgebrannt
1583 Verkauf des Probsthofes um die im Krieg abgebrannte St.Gangolfskirche wieder aufzubauen
1632 Schwedenkrieg, Hollfeld 2 x abgebrannt
1634 Große Pest, nur ca. 45 Paare überlebten
1654 Die neuen Ratsherren geben bei der Aufnahme statt ein Festessen eine Geldspende für die Erhaltung des Gangolger – Thurm
1714 Langhaus: Umbau mit eingezogenem Chor, Fenstern und Wölbung
1724 Großer Stadtbrand er gesamten Oberen Stadt, teilweise Steinweg und Unterer Markt
1740 Saalbau: Einbau des dünnen Chorbogen (wertvolle dekorative Originalmalerei aus dieser Zeit)
1803 Säkularisation - St.Gangolfskirche wird Heumagazin
1812 Kaiser Napoleon über Hollfeld zum Rußlandfeldzug, Einquartierung von Soldaten bis 1823
1826 St.Gangolf wird Besitz der Stadt Hollfeld
1834 Wieder Gottesdienste
1864 Anschaffung einer Turmuhr
1933/45 Nazibarbaren verbrennen den wertvollen Hochaltar und die beiden Seitenaltäre. Der Kirchenraum wird als Weiheraum der Nazi-Alt-Christen missbraucht
1946–68 Nutzung als Gottesraum der evangelischen Kirchengemeinde Hollfeld
1967 Das bekannte Renaissance-Epitaph Erasmus Neustetter, genannt Stümer (1523 – 1594) kommt in das Diözesanmuseum Bamberg als Leihgabe
1975 Außensanierung des Gangolfsturmes mit Rot/Grau-Eckbemalung nach Befund
2000/01 Generalsanierung des gesamten Gebäudes

Irrglöckchen

Noch heute hört man täglich abends um 21.45 Uhr das Glöcklein von Sankt Gangolf über die Dächer der Stadt bis ins Hollfelder Land hinein.

Dies hat eine besondere Bewandtnis:
In lang vergangenen Zeiten, als die Gegend um Hollfeld noch dichtes Waldgebiet war, machten drei Schwestern, Töchter des dortigen Schlossherrn, einen Ausflug in den kainachaufwärts gelegenen Forst. Bald ließen sie den sicheren Pfad zur Seite und drangen tiefer in den Wald ein. Viel Neues gab es hier zu sehen und zu beobachten. Kein Wunder, dass die Mädchen jegliches Gefühl für Richtung und Zeit verloren und bald in angstvollem Drang nur noch vorwärts hasteten.

Die Verirrten suchten nach Weg und Steg, doch vergeblich. Ungehört verhallten all ihre Hilferufe. Als die Nacht hereingebrochen war und am Himmel die ersten Sterne aufleuchteten, flehten die Mädchen in ihrer Seelenangst Gott um Errettung aus so großer Not an. Während die Armen noch beteten, vernahmen sie, einer Stimme vom Himmel gleich, die leisen, halb verwehten Töne eines fernen Glöckleins. Rasch folgten sie dem fernen Klang. Nach geraumer Zeit drangen aus der Richtung, der sie zustrebten auch menschliche Stimmen an ihr Ohr. Bald hörten sie aus den verschiedenen Zurufen ihre Namen heraus. Ihr Vater war mit den Knechten ausgezogen, die Verirrten zu suchen. Freudig führte er die Wiedergefundenen nach Hause.

Aus Dankbarkeit für die Errettung der Kinder stiftete der Schlossherr und seine Gemahlin für den Turm der Gangolfskirche ein Glöcklein. Diese später vom Volk als Irrglöckchen bezeichnete Glocke sollte verirrte Wanderer zur Nachtzeit wieder auf den rechten Weg führen.

Sagen:
Sie berichten über auffällige oder merkwürdige Vorkommnisse und Begebenheiten aus der Vergangenheit, die dem Volk, den Menschen einer bestimmten Region, Landschaft oder eines Ortes überliefert sind und häufig über Generationen weitererzählt oder schriftlich weiterberichtet wurden. Sagen wollen für wahr genommen werden, möchten betroffen machen oder zum Nachdenken und Rückbesinnen auffordern und eröffnen gleichzeitig Einblicke in andere, frühere Zeiten und Vorstellungen.

Hierzu auch ein interessanter Bericht des am 29.12.1996 verstorbenen Kurat Adalbert Hollfelder in den Hollfelder Blättern, Heft 2, vom 1. Juni 1993: Die drei Mädchen bzw. Jungfrauen in Sagen sind typisch für die keltische Kultur, die wie ebenso viele andere Indizien (Funde in Gräbern, Flurnamen, Flussnamen etc.) auf dieses alte vorgeschichtliche Volk hinweisen.

Nach Ansicht der Experten aus der Literatur: Prof. H.B. Gerl (1992), Dr. L. Küfner (1992), Dr. Weitnauer (1965), Prof. J. Moreau (1958) handelt es sich bei den 3 Geheimnisvollen um die Keltische Trias (Dreiheit), die 3 Ewigen, die 3 Bethen, auch Matronen genannt, wie z.B. in Worms wo sie sogar freundlich lächelnd auf einem Scheingrab dargestellt sind. Die 3 Bethen führen gewöhnlich die Namen Ainbeth, Borbet und Firbet (oder auch ähnlich). Dabei nehmen die Fachleute an, dass es sich um die von den Kelten hochverehrten 3 Naturmächte Erde (Ainbet), Sonne (Borbet) und Mond (Firbet) handelt.

Die Fassung der heutigen Sage wird wohl aus dem Mittelalter stammen. Durch die noch immer bestehende Installation des Irrglöckchens wird der uralte Wurzelgrund dieser bekannten Sage bis in die heutige Zeit lebendig gehalten. Bereits seit rund 300 Jahren wird das Läuten des Irrglöckchens auf dem Gangolfsturm erwähnt.

Quellenangabe:
Sage aus: Schmidt Gustav,
Oberfränkischer Sagenschatz, 1988
Kurat Adalbert Hollfelder "Hollfelder Blätter", Heft 2, vom 1. Juni 1993

Stadttürmer

Hoch über der Stadt Hollfeld ragt der auf der höchsten Stelle der mittelalterlichen Befestigung stehende altehrwürdige St.Gangolfsturm empor. Er ist das Wahrzeichen des Hollfelder Landes und man erblickt ihn schon aus stundenweiter Entfernung. 38 Meter ist er hoch und die Treppen, die zu ihm hinaufführen, ergeben bei genauer Zählung die Ziffer 98.

Dieser Tage bin ich wieder einmal hinaufgestiegen nach St.Gangolf, um mit dem dort oben hausenden Stadttürmer Zwiesprache zu halten. Anton Gardill heißt der Mann, der als die -höchste Persönlichkeit- nicht nur in Hollfeld, sondern im Hollfelder Land gilt, denn keiner hat seinen Wohnsitz so hoch droben aufgeschlagen wie er. Die höchste Persönlichkeit und die niedrigste Bezahlung meint er etwas resigniert, als ich mich anschicke, ihn um diesen luftigen freien Aufenthalt zu beneiden. Es ist freilich nicht viel, was die Stadt für den Posten eines Stadttürmers ausgeben kann, bei freier Wohnung, freiem Licht und Überlassung von 1,30 Tagwerk Feld und Gemüsegarten. Aber der junge Mann, der diesen Posten versieht, ist zufrieden und das ist die Hauptsache. Die schöne Aussicht, die man von der hölzernen Galerie des Turmes nach allen Himmelsrichtungen hat, die ist ja auch etwas wert.

Früher, als der Posten des Stadttürmers zu Hollfeld noch eine wichtige Angelegenheit war, da hatte freilich der Hüter des Turmes ein ganz schönes Einkommen. Aus einer im Stadtarchiv aufbewahrten Rechnung vom Jahre 1846 geht hervor, dass sein jährliches Einkommen brutto 146 Gulden betrug. Diese Summe setzte sich aus einer ganzen Reihe kleiner Posten zusammen: an ständigem Gehalt bekam der Türmer aus der Gemeindekasse in barem Geld nur 28,50 fl., alles übrige erhielt er in Form von Stiftungsgeldern und Naturalbezügen.

Die Gemeinde lieferte ihm z.B. 13 bayerische Metzen Korn im Wert von 16 fl., vier Klafter weiches Holz zu je 5 fl., vier Schock Reißholz zu je 2 fl. Auch bei Hochzeiten, Kindstaufen und Begräbnissen fielen für den Stadttürmer ein paar Gulden ab. Für das tägliche Läuten nachts um 10 Uhr erhielt er aus der Armenpflegschaftsstiftung jährlich 6 fl. und 15 kr. Die Dienstwohnung im Turm wurde ihm mit 5 Gulden angerechnet. Nach dem Abzug der gesamten Lasten schmolz das Diensteinkommen allerdings bös zusammen bis auf 40 Gulden und 10 Kreuzer, denn für die Haltung eines Turmgesellen und Lehrjungen musste der Stadttürmer nicht weniger als 80 Gulden und für Anschaffung musikalischer Instrumente 6 Gulden ausgeben.

Zu den Obliegenheiten des Turmwächters gehörten auch seine Mitwirkung bei allen musikalischen Gottesdiensten, die Besorgung der Kirchenmusik, das tägliche Richten der Turmuhr, das Signalgeben bei Feuersbrünsten, das dreimalige Gebetläuten am Tag. Außerdem musste er alle Sonn- und Feiertag mit mehreren Personen auf dem Turm einige Stücke blasen. Entdeckte er außerhalb der Stadt im Amtsbezirk Hollfeld Feuerschein, dann musste er mit dem im Turm angebrachten Doppelhaken zweimal schießen. Das abendliche Gebetläuten wird bekanntlich auf die Sage mit den drei verirrten Jungfrauen zurückgeführt; dafür erhält der Türmer jährlich 10,80 M, um 4,20 M weniger als der vorherige Türmer Rößner erhielt. Als Läutzeiten sind angesetzt: morgens 5 Uhr, vormittags 6.45 Uhr, mittags 12 Uhr, abends 8 Uhr und nachts 10 Uhr.

Wenn dem Türmer die Zeit lang wird, dann kann er auf dem 60 cm breiten hölzernen Umgang, der sich um alle vier Seiten des oberen Geschosses zieht, spazierengehen. Schön ist von da der Tiefblick auf das Städtlein, hinunter auf die Türkei, jenen Teil der Stadt, der im Schwedenkrieg vom Feuer verschont geblieben ist, hinüber zum hochragenden Kaupers-Kreuz am Keller, von dessen Felsenspitze ein ausgerissener Ochse heruntersprang, ohne Schaden zu nehmen.... Am nördlichen Horizont sieht man den Turm der Burg Zwernitz in Sanspareil und in westlicher Richtung schweift der Blick hinein in die wilde Felsenlandschaft des oberen Wiesenttales um Weiher und Freienfels, dessen rotes Schlossdach aus den dunklen Wäldern schaut.

In der einen Ecke der Galerie bemerkt man noch die Eisenringe, mit denen früher der Hinterlader angeschmiedet war; dieses Schieß- und Lärminstrument befindet sich seit 1935 im Rathaus. Den Strick, der an der Nordwestecke des Turmes baumelt, braucht der Türmer zum Heraufziehen des Wassereimers.
Mit dem Platz muss der Türmer und seine aus drei Köpfen bestehende Familie hier oben schon sehr sparsam umgehen, denn seine Turmwohnung besteht nur aus einem Zimmerchen, einer winzig kleinen Küche – und dem unvermeidlichen heimlichen Gemach...

Im Winter pfeift der kalte Jurawind oft höllisch um die Turmspitze, so dass es kein Wunder ist, wenn die Mauerritzen des Umganges mit Holzwolle verstopft sind. Der Turm beherbergt auch 2 Glocken (darunter eine aus dem Jahr 1602) und eine alte Uhr. Die unter dem Turmhelm hervortretende Holzgalerie wurde im 16. Jahrhundert angebaut. Turm und Kirche zu St.Gangolf gehörten früher zur Propstei, zum Stift St.Gangolf in Bamberg und sind heute noch Eigentum des Erzbischöfl. Ordinariats, das Turm und Kirche der Stadt Hollfeld für profane Zwecke zur Verfügung gestellt hat. Von der Absicht, im ehemaligen Langhaus ein Heimatmuseum einzurichten, ist man mit Rücksicht auf das inzwischen entstandene Heimatmuseum in Ebermannstadt wieder abgekommen.
(August Sieghardt)(ein Zeitungsbericht aus dem Jahr 1937)

Der letzte seines Standes in Hollfeld, Michael Seidler, war seit 1950 Türmer. Mit Beschluss des Stadtrates vom 14. Juli 1950 wurde aus vier Bewerbern in geheimer Abstimmung dem Zimmermann Michael Seidler die Wohnung auf dem Gangolfsturm zugesprochen: Da in Kürze auf dem Gangolfsturm die Glocke wieder angebracht wird, hat der Bewohner des Gangolfsturmes das Läuten zu übernehmen. Zu läuten ist: das Morgen- und Abendgebet, mittags 12 Uhr, Zusammenschlagen zu den Gottesdiensten. Außerdem ist täglich abends 21.45 Uhr bis 22 (vgl. Irrglöckchen) zu läuten. Als Vergütung erhält Seidler freie Wohnung. Licht- und Wassergeld hat er selbst zu bezahlen. Ab 1951 erhält Seidler außerdem noch die Dienstheide zur Bearbeitung, da diese jedoch bis 31.12.51 verpachtet ist, erhält er für das Jahr 1951 den Pacht. Die Wohnung wird von der Stadt instandgesetzt. Bei einem evtl. Auszug muss die Wohnung so verlassen werden, wie sie bezogen wurde. Kleinere Instandsetzungen und Reparaturen müssen vom Türmer selbst vorgenommen werden, das hierzu notwendige Material wird von der Stadt gestellt. Seidler zog mit seiner 5köpfigen Familie (Ehefrau, 2 Söhne, 1 Tochter) in den Turm. Sehr gewissenhaft übte er das Amt des Läutens aus; die Hollfelder konnten ihre Uhren danach stellen. Für den weiteren Unterhalt der Familie war Herr Seidler später zusätzlich bei der Baufirma Wunder in Hollfeld beschäftigt.

Auch zur Zeit der Türmerfamilie Seidler wurden die Dinge des täglichen Lebens wie eh und je verrichtet. So mussten Holz und Wasser per Flaschenzug hochgezogen werden. Frau Walburga Kliem (Tochter), die heute am Kirchplatz 5 in Hollfeld lebt, kann noch lebhaft berichten: Wer den Turm aus irgendwelchen Gründen verlassen hat, hat den Eimer mit Wasser gefüllt und bei der Rückkehr wieder nach oben gezogen. Schlecht war es z.B. wenn die Mutter beim Einkauf etwas vergessen hatte, denn dann mußte der ganze Ab- und Aufstieg nochmals erfolgen. Freunde waren gerne zu Besuch, denn man konnte im Treppenhaus oder im Kirchendach so herrlich spielen. Weniger schön waren die beengten Wohnverhältnisse, so waren wir Kinder in winzigen Zimmern untergebracht. Der ältere der Brüder hatte bis zu seinem Wegzug einen eigenen Schlafraum. Wir beiden anderen Kinder wohnten zusammen. Für die Eltern war der Wohnraum mit einem Bretterverschlag abgeteilt, hinter dem gerade noch die Betten und ein Nachttisch Platz fanden. Es war halt alles recht einfach – aber trotzdem war es schön. Das letzte von uns Kindern verließ 1964 den Gangolfsturm.

Michael Seidler verstarb in der Türmerwohnung, er hatte in einem Haus vor der Kirche in Hollfeld gelebt und seinen Dienst versehen, im Alter von 61 Jahren am 30. Dezember 1971. Seine Ehefrau Barbara zog daraufhin zur zwischenzeitlich verheirateten Tochter Walburga in die Langgasse 19 in Hollfeld. Barbara Seidler ist im Jahr 1989 verstorben. Die Kinder Walburga Kliem und Alfred Seidler wohnen noch in Hollfeld. Der Sohn Ludwig Seidler in Bamberg. Seit 1972 steht die Türmerwohnung leer. Vom Auszug von Frau Seidler bis zur Sanierung des Turmes im Jahr 1975 wurde auch die Glocke nicht mehr geläutet. Erst das Anbringen einer Turmuhr mit elektrischer Läuteanlage ermöglichte es, der neuen Zeit entsprechend im Viertelstundentakt zu schlagen und auch das Läuten des Irrglöckchens wieder zu beleben.

Salvatorkirche

Die Ursprünge der Salvatorkirche reichen bis in das frühe Mittelalter zurück. Die älteste Kirche Hollfelds lag früher außerhalb der Stadtmauern. Sie gehörte damals zur Urpfarre Königsfeld und somit zum Bistum Würzburg. Im Jahr 1007 erfolgte die Neugründung der Hollfelder Pfarrei. Die Wallfahrt nach Hollfeld ist die einzige Salvator-Wallfahrt im Erzbistum Bamberg. Eine Legende, die sich um die Entstehung der Wallfahrt rankt, berichtet, dass an der Stelle der heutigen Wallfahrtskirche eine Eiche gestanden haben soll. Als sich ein Mann unter dem Baum ausruhte und unter Tränen mit seinem schweren Schicksal haderte, erschien ihm Christus mit Kreuz und Dornenkrone. Der Gottessohn sprach: Du beklagst dich über dein Kreuz und glaubst es sei schwer. Siehe! Ich trage deinetwegen nun schon lange mein Kreuz. Trage das deinige mit Geduld, denn ich nehme dich bald zu mir. Daraufhin errichteten gläubige Bürger am Ort der Christuserscheinung die erste Salvatorkapelle der Stadt.
( aus: Hollfelder Blätter, Arbeitskreis für Heimatforschung)

Die Ausstattung der Kirche stammt hauptsächlich aus der Werkstatt der Hollfelder Schreiner- und Bildschnitzerfamilie Lauter. Zwischen 1670 und 1780 arbeiteten drei Generationen am dem qualitativ hochstehenden Werken. Weitere Werke sind in Vierzehnheiligen, Nankendorf und Weismain zu sehen. Der Hochaltar wurde 1705 von Johann Lauter geschaffen. Die Sebastiansstatue wurde um 1520 von einem unbekannten Künstler geschnitzt. Reichhaltige Deckenbemalungen schmücken den Chorraum.

Öffnungszeiten:
von 8.00 bis ca. 19.00 Uhr.
Auch heute werden noch im Mai und Juni Wallfahrten in die Hollfelder Salvatorkirche unternommen.

Stadtpfarrkirche

Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Die Hollfelder Pfarrkirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals zerstört und wiederaufgebaut. Nach dem großen Stadtbrand von 1724, der auch die Kirche und den Pfarrhof vernichtet hatte, wurde die Kirche renoviert. Ihr Zustande verschlechterte sich aber immer mehr, so dass im Jahre 1777 ein Neubau beschlossen wurde. Zwischen 1778 und 1781 wurde die Hollfelder Pfarrkirche von Grund auf neu errichtet.

Ursprünglich hatte Fritz Ignaz Michael Neumann, der Sohn des berühmten Balthasar Neumann Pläne für einen Zentralbau vorgelegt, die aber nicht die Zustimmung der Hollfelder Gemeinde fanden. Man entschied sich schließlich für einen Entwurf des Bamberger Baumeisters Johann Josef Vogel. Bereits am 16. Juni 1781 konnte die Kirche ihrer Bestimmung übergeben werden, die feierliche Weihe fand erst am 10. September 1826 statt.

Kirchen in Kirchehrenbach

Evangelische Kirche St.Johannis in Forchheim

Walpurgis-Kapelle Walberla
Walpurgis-Kapelle Walberla


Das im Stil der Neugotik erbaute Gotteshaus strahlt in seiner Schlichtheit Ruhe und Geborgenheit aus.
Generationen von Menschen wurden in dieser Kirche getauft, haben hier geheiratet. Hier ist der Ort ihrer Gottesdienste und Gebete. Auch heute ist dies eine lebendige evangelische Kirche, hier wird Gottesdienst gefeiert, musiziert und zu Gott gebetet. Diese Kirche erzählt vom Glauben über die Zeiten hinweg.


Zur Geschichte der Kirche

1996 wurde das 100 jährige Bestehen gefeiert, 1896 wurde die Johanniskirche eingeweiht, 1961 renoviert und umgestaltet. Sie ist eine verhältnismäßig junge Kirche in der fast 1200 Jahre alten Stadt Forchheim, was der Geschichte der Evangelischen in der überwiegend katholischen Stadt entspricht. 1883 wurde die Johannisgemeinde die erste evangelische Pfarrei in der Stadt. Der Erbauer war Pfarrer August Küffner, dessen Bild an der rechten Wand in der Kirche hängt. Ein großer Einsatz aller Kräfte machte es möglich, dass eine so stattliche Kirche für die noch relativ kleine Gemeinde gebaut werden konnte. Heute ist sie eine große Stadtgemeinde und umfasst mit fünf Außenorten ca. 5600 Gemeindeglieder.


Eine Johanniskirche
Der Namenspatron der Kirche ist der Evangelist Johannes, der "Apostel" der christlichen Liebe. Er wurde damals gewählt als Ausdruck der sich anbahnenden ersten ökumenischen Kontakte zur katholischen Kirche in Forchheim.


Das Portal

Beim Eintreten in die Kirche fällt die große Figur im Tympanon über der Türe auf: Christus, der seine Arme einladend ausbreitet.


Die bronzenen Gedenktafeln im Vorraum der Kirche

Die Gedenktafel links für die Gefallenen und Vermissten von der Augsburger Künstlerin Eva-Maria Blödner gestaltet, erinnert an die Opfer des 2. Weltkrieges. Sie ist zugleich Mahnmal und trägt deshalb die Taube als Zeichen des Heiligen Geistes, als Zeichen der Auferstehung und des Friedens. Der untere Teil der Tafel kann als zerstörte Stadt mit verirrten Menschen betrachtet werden, es können auch Gräber sein, die sich am jüngsten Tag auftun. Die Gedenktafel rechts „Gegen das Vergessen“ erinnert an Rosa Tiesler. Sie war Jüdin und wurde 1903 in St. Johannis getauft. 1942 wurde sie deportiert und ermordert.


Der innere Kirchenraum

Der erste Blick fällt nach vorn in den Chorraum, nach Osten, denn die Kirche ist geostet.
Wenn Kirchen geostet sind, sind sie orientiert, ausgerichtet auf die Erfahrung des Ostermorgens. Am ersten Tag der Woche, am Ostermorgen, war Maria Magdalena im Dunkeln losgegangen. Sie begegnete im Höhlengrab den Engeln und im anbrechenden Morgenlicht dem Auferstandenen (Johannes 20). Die Besucher werden in diese Orientierung hineingenommen – hin zum anbrechenden Licht, zum Leben.


Die "Säulenheiligen"

Auf dem Weg nach vorn stehen rechts und links an den Säulen Figuren auf Sockeln.
"Säulenheilige" in einer evangelischen Kirche? "Heilige" sind für evangelische Christen Vorbilder im Glauben. Die "Säulenheiligen" sind Sinnbild für die Säulen, die die Gemeinschaft der Gemeinde tragen. In der Johanniskirche zeugen sie von ökumenischer Weite und erinnern die christliche Gemeinde an ihre Wurzeln.


Die Fenster der Kirche

Die drei Fenster im Chorraum erzählen von der Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen. In Jesus ist sie erfahrbar geworden.


Das linke Fenster erzählt von Weihnachten. Es hebt sich von den anderen ab, es ist das jüngste der drei, aus dem Jahr 1968. Das Ursprüngliche wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Jesus wird in einer Ruine geboren, in einer vom Krieg und Unfrieden gefährdeten Welt.
Ein Zug von Menschen ist auf dem Weg zum neugeborenen Kind. Hoffnung geht von ihm aus. Unten ist die Flucht der Mutter mit dem Kind zu sehen – Erinnerung an Menschen, die auf der Flucht sind, wovor auch immer, und Jesus ist an ihrer Seite.

Im mittleren Fenster ist die Kreuzigung zu sehen.
Sonne und Mond verfinstern sich, wenn Gott an der Seite der Menschen leidet.
Unter dem Kreuz stehen zwei Frauen und Johannes. Sie trauern, eine verhüllt ihr Gesicht vor Schmerz. Gott kommt den Menschen nahe, weil er sich in Jesus in die menschlichen Abgründe hineinbegeben hat.
Es hat den Anschein, als ob Christus mit seinen ausgebreiteten Armen alle Traurigen, Leidenden und Angstvollen umschließen will. Ganz unten ist die „eherne“ Schlange am Balken zu sehen, ein Zeichen der Rettung für die Israeliten in der Wüste (4. Mose 21). Es ist in Verbindung zum Kreuz Jesu zu sehen, das für die Christen Zeichen der Hoffnung und Rettung ist. Der Pelikan ganz oben ist das Symbol für die sich selbst aufopfernde Vater – und Mutterliebe, im Mittelalter häufig ein Symbol für den gekreuzigten Christus.

Das rechte Fenster erzählt die Geschichte von Christi Himmelfahrt und darunter die Begegnung der Jünger mit Jesus nach seiner Auferstehung beim Brotbrechen in Emmaus. Beide Geschichten erzählen von Abschied und bleibender Nähe.

Das Fenster im Dreipass unter den Chorfenstern:
Das Lamm ist Symbol für Jesus.
„Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt“ (Johannes 1,29).
Die Fahne mit dem Kreuz rechts über dem Lamm erinnert an die Auferstehung Jesu. Sie ist ein Zeichen des Sieges über den Tod.


Die Rosette im rechten Seitenschiff:
Sie erzählt aus dem Leben Martin Luthers, als er 1521 auf dem Reichstag zu Worms vor Kaiser Karl V. und den Reichsfürsten widerrufen sollte, was er geschrieben hatte. „ Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir“ soll er gesagt haben. Luther hat nicht widerrufen, er hat offiziellem Druck widerstanden. Seine Überzeugung von der Bibel als alleinigem Glaubensfundament und sein Gewissen hat er nicht geopfert zu Gunsten eines berechnenden und ängstlichen Kalküls.


Die Walcker-Orgel
Auf der Empore, dem Altarraum gegenüber, lenkt die Orgel mit ihrem imposanten Gehäuse den Blick auf sich. Sie wurde gleichzeitig mit dem Kirchenbau 1896 von der Orgelbaufirma Walcker in Ludwigsburg errichtet und im Jahr 2001 grundlegend restauriert. Sie hat 1311 Pfeifen und 24 klingende Register. Ihr weicher und voller Klang gibt heute noch Zeugnis von der Epoche der Spätromantik.
Die Orgel – Königin der Instrumente auch in unserer Kirche – ist eine Königin der besonderen Art:
Sie steht im Hintergrund, um Dienerin zu bleiben für uns, die Fröhlichen und die Traurigen, die Abgehetzen und Müden, die Suchenden und die Glücklichen und die Gott Lobenden. Dienen will sie und unser Leben und unseren Glauben bereichern und das Gotteslob spielen.
GLORIA IN EXCELSIS DEO – so stand es vordem am Gehäuse unserer Orgel:
EHRE SEI GOTT IN DER HÖHE.

Text: Elisabeth Düfel in Zusammenarbeit mit Johannes Freund und Edeltraut Meier.


Kontakt:
Pfarrerin Elisabeth Düfel
Neuenbergstr. 40
91301 Forchheim
Tel. 09191-640909
Fax 09191-640910


Die Katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus

Kirche St.Bartholomäus
Kirche St.Bartholomäus

Bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte es sich gezeigt, dass die bestehende Kirche für die Gläubigen des damaligen Pfarrsprengels zu klein geworden war. Auch die Bausubstanz des gotischen Gebäudes zeigte gravierende Mängel, so dass ein Einsturz des Ziegeldaches befürchtet werden musste. Aus dem Jahre 1749 datiert ein  erster Bauentwurf von Johann Roppelt. 1753 liefert der Maurer – und Steinhauermeister Wenzeslaus Schwesner aus Waischenfeld einen detaillierten Kostenvoranschlag für einen Kirchenneubau. Pfarrer Karg von Bebenburg fasst den Beginn der Arbeiten für das Jahr 1754 ins Auge; 1758 wird die auf dem Kirchhof stehende Katharinenkapelle abgebrochen.
1762 kann das benötigte Bauholz in Dreuschendorf erworben werden. Im März 1765 erstellt der Bamberger Stadtmaurermeister Martin Mayer einen summarischen Überschlag der anfallenden Bauarbeiten. Da die Baurechnungen keinen gesonderten Ausgabeposten für die Planerstellung enthalten, darf er als Entwurfsverfasser gelten. Wie seine Vorgänger hat er die neue Kirche um 90 Grad gedreht, so dass ihr Chor gegen Süden gerichtet ist. Dadurch kann der alte Altarraum erhalten werden. Am 1.10.1765 beginnt man mit dem Abbruch des bisherigen Langhauses, am 20.10.1766  wird das Richtfest für das Kirchenschiff und die Sakristei gefeiert, am 29.01.1767 ist der Rohbau vollendet. Im folgenden Sommer gehen die Geldmittel aus, so muss Pfarrer Hagemann um die Aufnahme von weiteren Kapitalien bitten; erst 1771 kann die Kirche von ihm benediziert werden. Nach Vollendung der Innenausstattung konsekriert schließlich im Jahre 1776 der Bamberger Weihbischof Heinrich Joseph Nitschke das Gotteshaus.


Baubeschreibung
Der barocke, nach Süden gerichtete Kirchenbau aus unverputzten Sandsteinquadern liegt auf einer sanften Erhöhung inmitten des Ortes; er umfasst ein einschiffiges Langhaus zu drei Fensterachsen und einen gering eingezogenen Chor mit dreiseitigem Schluss. Durch eine Freitreppe erschlossen, erhebt sich die Fassade monumental in drei Geschossen, wobei der mittlere Teil leicht vorspringt; eingefasst wird sie von Kolossalpilastern; im Giebelfeld prangt das Wappen des Bamberger Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim; in den Seitennischen stehen die Sandsteinfiguren, die Heiligen Bartholomäus und Katharina.
Die Längswände der Kirche werden durch Felder, die von Pilastern überschnitten werden, gegliedert. In der Langhaus Nordwand ist noch teilweise der spätgotische Chorbogen zu erkennen. Im Winkel zwischen dem mittelalterlichem Turm und dem barocken Chor ist die einstöckige Sakristei eingefügt.
Der Innenraum wird von gedrückten Kreuzgratgewölben oben abgeschlossen. Die Wände und Gewölbe sind schmucklos. Durch hohe korbbogige Seitenfenster wird das Gotteshaus gleichmäßig erhellt.  


Katholisches Pfarramt St. Bartholomäus,
Kirchehrenbach, Pfarrstr. 2
Tel.  09191/ 9 45 31

Pfarrbürozeiten:
Dienstag von 9:30 bis 12:00 Uhr
Mittwoch von 9:30 bis 12:00 Uhr, von 15:00 bis 17:30 Uhr
Donnerstag von 9:30 bis 12:00 Uhr, von 15:00 bis 18:00 Uhr

Gottesdienstzeiten:
Samstag 18:00 Uhr Rosenkranz, 18:30 Uhr VAM Sonntag 08.30 Uhr Frühmesse, 10:00 Uhr Pfarramt


Kirchen in Leutenbach

Pfarrkirche St. Jakobus Leutenbach

Jakobus-Kirche in Leutenbach
Jakobus-Kirche in Leutenbach


Eine Zeugenvernehmung im Jahre 1465 beweist die Existenz zweier Gotteshäuser im Leutenbacher Sprengel des Pfarrverbandes Kirchehrenbach für das 14. Jh., wobei die Moritzkirche als das ursprüngliche kirchliche Zentrum erscheint. Ihre geistliche Betreuung durch den zuständigen Pfarrer unterscheidet sich nur gering von der für einen Pfarrkirche.

Im Verlauf des 16. Jh. nimmt die Bedeutung der St. Moritzkirche ab. Die Mehrzahl der Gottesdienste wird nunmehr in St. Jakob zu Leutenbach gefeiert, wo offensichtlich im Jahre 1502 ein größeres Gotteshaus entstanden war.

Die Erhebung Leutenbachs zu einer eigenständigen Pfarrei erfolgt am 5. November 1620. Das Gotteshaus St. Jakob wird zur Pfarrkirche erhoben, St. Moritz wird als Nebenkirche angegliedert.

Am 8. August 1886 wurde die jetzige im neugotischen Stil von Friedrich Kratzer aus Forchheim erbaute Jakobuskirche geweiht. Den Kirchturm mit seinen vier Scharwachttürmen, der nun zum Eingang wurde, übernahm man von der alten zu klein gewordenen gotischen Wehrkirche, für die er einst den Chorraum beherbergte. Die gotische Sakramentsnische zeugt heute noch davon.

Sankt Moritz Kapelle

St.Moritz-Kapelle
St.Moritz-Kapelle


Die St. Moritz Kapelle zu Leutenbach wurde erstmals kirchengeschichtlich 1465 als eines der zwei Gotteshäuser im Leutenbacher Sprengel des Pfarrverbandes Kirchehrenbach erwähnt.

Laut Zeugenaussagen soll das "Moritzla", wie die kleine St. Moritzkirche umgangssprachlich genannt wird, schon zum Ende des 14. Jahrhunderts bestanden haben und das ursprüngliche Zentrum des Pfarrverbandes Leutenbach gewesen sein.
Die überlieferten Unterlagen aus dem 16. Jahrhundert fallen dagegen jedoch sehr spärlich aus. Laut den überlieferten Aufzeichnungen im ältesten Pfarrmatrikel von 1606 nahm die Bedeutung der Sankt Moritz Kapelle im kirchlichen Jahreskalender des Pfarrverbandes Leutenbach mehr und mehr ab.
In der Zeit von zwischen Ostern und Michaelis, im Sommerhalbjahr also, finden die Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen abwechselnd in beiden Kirchen statt, im Winterhalbjahr nur in Leutenbach selbst.
Dieser Bedeutungsverlust setzte sich stetig fort und wurde durch den Bau des Pfarrheimes in Leutenbach 1608 und dem Kirchenneubau 1884-1889 weiter fortgesetzt.
Auch heutzutage wird die schmucke St. Moritz Kapelle hauptsächlich in der Frühjahrs- und Sommerzeit benützt und dient darüber hinaus heiratswilligen Paaren als Ort der Vermählung.

St. Wendelin Mittelehrenbach

Kirche St. Wendelin in Mittelehrenbach
Kirche St. Wendelin in Mittelehrenbach


Die Katholische Filialkirche St. Wendelin Mittelehrenbach ist auf der linken Seite des Ehrenbachs 1925 im Bereich des sog. Weihers, des ehemaligen Dorfteichs erbaut worden. Der Baumeister war Johann Blank.
Das Gebäude selbst ist schlicht und auffallend modern. Fünf Rundbogenfenster im Langhaus und zwei kreisrunde Fenster im Chorbereich sorgen für eine gute Ausleuchtung des Gotteshauses. Der Chorraum hat eine Gewölbestruktur als Abschluss. Die Decke des Langhauses und die Emporenbrüstung sind als Kassettenstruktur aufgebaut, wobei die Rahmen in dunklen Braun und die Felder in einem gebrochenem Weiß gehalten sind. Die Eckleisten wurden 1993 in dunklem Rot ausgeführt. Die Empore wird von zwei Holzsäulen getragen. Im Chor sind der barockisierte Hochaltar und von links nach rechts eine Skulptur des Hl. Sebastian, Herz Jesu, Herz Mariae, Barbara angeordnet. An der Chorstufe befindet sich der schlichte Zelebrationsaltar, rechts von diesem der Ambo. Beide bestehen aus Kleinziegenfelder Dolomit, einem Stein der Fränkischen Schweiz. Links am Chorbogen befindet sich ein Statue des Hl. Antonius, rechts am Chorbogen eine Skulptur des Bruder Konrad. Links im Langhaus ist leicht schräg ein Marianaltar mit Maria Himmelskönigin und rechts ein Josefsaltar mit dem Hl. Josef angeordnet. An den Wändendes Langhauses befinden sich einfache Drucke eines Kreuzwegs. Links beim ersten Fenster ein modernes Schnitzwerk des Hl. Georg, gegenüber auf rechten Seite eine Pieta. Zur Beleuchtung sind im Kirchenschiff vier Hängeleuchten mit je sechs offenen Klarglasbirnen von der Decke abgehängt. Auf der Empore sind zwei ähnlich gestaltete Leuchten vorhanden. Hinter dem Zelebrationsaltar hängt vom Gewölbe eine Ewiglichtampel, die vermutlich deutlich älter ist als die Kirche. Vor dem Chorbogen ist an der Decke ein schlichtes Holzkreuz angebracht.

St. Otto Kirche von Mengersdorf

Geruhsam eingebettet am Tor zur Fränkischen Schweiz liegt der Ort Mengersdorf zwischen dem 516 m hohen wachstein im westen, dem Lehenberg im Süden und dem Marnstein im Nordwesten. fast rundum wird das Truppachtal, genannt nach dem munteren Bach Truppach, der die beiden Orte Truppach und Mengersdorf trennt, von bewaldeten Anhöhen geschützt. Wer den Ort Mengersdorf besucht, wird zunächst von dem fast vergessenen Truppacher Schloß begrüßt.Überquert der Besucher die Truppach, so grüßt ihn Mengersdorf mit seinem alten Kirchlein. die Geschichte dieses Ortes ist eng mit dieser Kirche verbunden, deren Entstehung dem Adelsgeschlecht der Herrn von Mengersdorf zu verdanken ist.

Dieses ausgestorbene Adelsgeschlecht, eine treue Anhängerin des katholischen Glaubens, hatte hier seinen Stammsitz und sein Schloß. Mit diesem war vermutlich das Kirchlein (Altarraum der jetzigen Kirche) verbunden und diente zunächst nur als Privatgottesdienstraum für die Schloßherrschaft. 1623 wurde es dann umgebaut und erweitert. Alte Schriften geben als ältesten Mengersdorfer einen Domherrn um 1315 an und bezeichnet als eigentlichen Stammvater ein Peter von Mengersdorf um 1450. Weiter heißt es in den Schriften, daß Otto und Eberhard von Mengersdorf die ersten sind, die in den Geschichtsquellen erscheinen und 1398 von Burggrafen mit 2 Höfen, 2 Sölden und der Pfarre zu Mengersdorf belehnt wurden, die demnach schon 1398 gegründet worden sein muß.

Als bedeutendste Persönlichkeit gilt Ernst von Mengersdorf, noch nicht 30 Jahre alt, der es wegen seiner hervorragenden wissenschaftlichen Bildung sogar bis zur Würde eines Fürstbischofs von Bamberg brachte. Nur 8 Jahre (1583 - 1591) hatte er den Bischofsstuhl inne. In Bamberger Dom liegt er begraben. Zu Lebzeiten ließ er zu Ehren seiner Eltern an der Rückseite der Wallfahrtskirche zu Gößweinstein ein Grabdenkmal errichten, das noch heute, zwar schadhaft, uns an dieses alte Adelsgeschlecht erinnert. Mit Pankratz von Mengersdorf starb das Adelsgeschlecht aus. 1601 verkaufte deren Witwe Susanne Schloß und Lehengut an die von Aufseß, die ja schon über das Rittergut Truppach Besitzungen in Mengersdorf hatten. Als Anhänger des evangelischen Glaubens und nunmehriger Besitzer und Patronatsherr von Mengersdorf glaubte er, den evangelischen Gottesdienst hier einführen zu müssen.Langjährige Auseinandersetzungen zwischen dem evangelischen Adelsgeschlecht der von Aufseß und dem katholischen Bamberger Bischof entbrannten, die erst ihr Ende fanden, als Mengersdorf 1614 der Markgrafenschaft Bayreuth einverleibt wurde.

Denn in jenen Zeiten, wo man Gewissensfreiheit nicht kannte, bestimmte der Landesherr die Religion seiner Untertanen.Lange Jahre besaßen die von Aufseß die Kirch- und Schulpatronate. Dazu schreibt Otto Freiherr von und zu aufseß in der Familiengeschichte:"Die Gutsherren haben das Recht, auf erledigte Pfarr- und Schulstellen der treffenden Güter Pfarrer und Schullehrer zu präsentieren und können verlangen, daß für sie und ihre Familie beim Gottesdienst besonders gebetet werde." Seit dem brüderischen Teilungsvertrag von 1631, nach dem Gehard Siegmund Mengersdorf, zum alleinigen Besitz erhalten hatte und als selbständiges Rittergut fungiert, blieb das Patronat über die Kirche zu Mengersdorf mit den Besitzern des Gutes Truppach zur Hälfte geteilt. 1835 wurde das Patronat ganz auf Mengersdorf übernommen. Die Patronatslasten wurden 1935 durch einen Vertrag mit der Kirche ganz abgelöst.

In den Zeiten des 30jährigen Krieges, wo das mengersdorfer Schloß große Zerstörungen erlitt, wurde es von Gerhard Siegmund von Aufseß neu aufgebaut. 1830 müssen noch Reste des alten Schlosses vorhanden gewesensein. Wann und auf welche Weise das Schloß eingegangen oder abgetragen worden ist, konnte bis heute nicht festgestellt werden.

St. Bartholomäuskirche in Mistelgau

"Ein Musterbeispiel einer Land-Barock-Kirche aus der Zeit der Markgräfin Wilhelmine"

Geschichtlicher Überblick:
erster Kirchenbau geht auf die romanische Zeit zurück (östl. Chorfenster, rom. Kapitel)
1488 erste Vergrößerung (Gedenkstein über dem westl. Eingang)
1678 "Welsche Hauk" (Zwiebelturm) durch Spitzturm ersetzt
1736 zweite Erweiterung (gegenwärtiges Kirchenschiff entstand / Stuckaturen an der Decke Triumphbogen über dem Altarraum)
1928 - 1936 Generalinstandsetzung unter Pfarrer Seggel
1980 Renovierung unter Pfarrer Fürte

Kunstschätze:
ein Hochaltar mit Christi Passion: Kreuzigung und Auferstehung

Barockaltar:
1705 vom Bildhauer Johann Caspar Fischer (Schüler von Elias Renz) aufgestellt

Kanzel:
1718 vom gleichen Künstler geschaffen Sie wird gestützt vom Riesen Simsen, von dem das Buch der Richter erzählt, er habe mit einem Eselkinn-Backenknochen 1000 Philister erschlagen. Die Kanzel ist ein figurenreiches Kunstwerk mit einer symbolhaften Darstellung der der matereglisia der Mutter Kirche, beginnt unten am Treppengeländer mit einer plastischen Galerie heiliger Gestalten, die bei Christus dem Weltenherrscher endet, Engel tragen den Schalldeckel der Kanzel mit der Gestalt des siegreichen Auferstandenen.

Chorwand:
sehr ornamentenreich mit dem Auge Gottes, es blickt hinab in ein Gotteshaus, das von den Börgern Mistelgaus und dessen Nachbarn mit Stolz "die Krone des Hummelgaus" genannt wird.

Orgel:
1852 von Ludwig Weineck aus Bayreuth erbaut

Taufstein:
1686 eingeweiht, gefertigt von Bildhauer Georg Brenk aus Kulmbach

Emporenbilder:
Bilder aus der biblischen Geschichte vom Kunstmaler Johann Heinrich Schertel aus Bayreuth

Deckengemälde:
Taufe Christi durch Johannes durch den Maler Georg Christof Gebhard aus Marktleuthen

Stuckaturen:
an der Decke, am Triumphbogen und im Chorraum von Martin Krasser

Grab-Epitaph des Sigmund von Wirsberg (li. im Altarraum):
Grabmal an der Chorwand für sich und seine Frau 1575 geschaffen. Er war wohl ein demütiger Sünder, denn er ließ das Gesicht des Schächers neben dem Gekreuzigten als sein Ebenbild gestalten. Vielleicht aber auch deshalb, weil Christus ihm versprochen hatte: "Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein."

St. Rupertuskapelle bei Obernsees

St. Rupert Kapelle

Östlich, außerhalb des Ortes gelegen, an der Kreisstraße nach Bayreuth, Abzweigung Frankenhaag, steht die St.-Rupert-Kapelle. Umgeben von einer alten Friedhofsmauer und mächtigen Linden hat sie eine idyllische Lage.

Die Vorfahrin der Rupertskapelle ist wahrscheinlich eine uralte Kultstätte an der dort befindlichen mineralhaltigen Quelle. In christlicher Zeit wurde durch die Errichtung einer dem Apostel der Bayern, Rupert, geweihten Kapelle der alte Kultus christianisiert. In einer Pfarrbeschreibung von 1811 ist zu lesen: "Die Rupertkapelle ist eines der ältesten kirchlichen Gebäude der ganzen weiten Umgebung, im Jahre 1080 erbaut vom Bischof Ruprecht in Bamberg."

Diese Kapelle gehörte zum Archidiakonat Hollfeld, das bereits 1017 genannt wird. Der Chorraum in seiner jetzigen, spätgotischen Gestalt aus dem Jahr 1479. Seine Altäre sind noch erhalten. Auf dem Hauptaltar befand sich ein Kruzifix, von dem sich abergläubische Personen Späne zu Amuletten abschnitten. 
  1710 wurde das Kirchenschiff erweitert und die Kirche mit ihrem Zwiebelturm versehen. Nur eines der schönen Ölgemälde, die die Felder an den Emporen ursprüglich zierten, ist heute noch erhalten. Die darunter stehenden Bibelsprüche jedoch sind alle ursprünglich.

Inschrift über dem Nordportal: C E M Z B = Christian Ernst, Markgraf zu Bayreuth - erweitert und erhöht: A.C. MDCCX = 1710.

Unter Pfarrer Thiermann, in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, wurde die Kapelle eingehend erneuert und mit allerlei Malerei verziert. Um die unaufhörlichen Beschädigungen zu verhindern, wurde der eigentliche Kirchenraum mit einem großen Eisengitter abgeschlossen. 
Als einmal ruchlose Diebe die drei Glocken der Kirche stahlen, musste der Gottesdienst von der Mutterkirche Obernsees eingeläutet werden, bis der Brauereibesitzer Maisel wieder eine Glocke stiftete.

Als vertriebene Salzburger 1731 an der Rupertskapelle vorbeizogen, hielt man ihnen vom Altar aus eine Bewillkommnungs- und Trostrede, die sie unter vielen Tränen anhörten. St. Rupert ist der Schutzheilige des Salzbergbaus.

Durch den einheimischen Künstler Fritz Föttinger wurde die Figur von St. Rupert neu in Ton gestaltet und bei der Wiedereinweihung der Kapelle der Kirchengemeinde übergeben. St. Rupert, Stammheiliger der Bayern, ist zugleich Schutzpatron der Salzbergwerke. Aus diesem Grund ist auch die von Fritz Föttinger erstellte Figur mit einem Krug verbunden, der voll mit Salz gefüllt ist.

Heute umgeben vier mächtige Linden die Kapelle und prägen ihre idyllische Lage. Weitere drei alte Linden wurden 1894 gefällt. Die oberfränkische Zeitung sprach in diesem Zusammenhang von einem Vandalismus.

Unter den Linden um St. Rupert wurde im Jahr 1962 das Kriegerdenkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege errichtet.

Noch heute werden viele Geschichten über die wundersame Hilfe St. Ruperts erzählt.

So bekam einst eine ehrbare Frau erst dann ein Kind, als sie sich in ihrer Not an St. Rupert wandte. Ein reicher Bauer, der einen blinden Sohn hatte, gelobte zwei Ochsen, falls der Sohn wieder sehend würde. Als er sich der Kapelle näherte, geschah auch dieses Wunder - nun aber glaubte der Bauer, nichts mehr geben zu müssen und trieb die Ochsen wieder heim. Sein Sohn aber wurde wieder blind.

Viele Menschen schätzen auch heute die besondere Qualität des Wassers der Quelle vor dem Kirchhof. Sie kommen oft aus der weiteren Umgebung, um dort zu schöpfen und sich zu erfrischen.

Die Altehrwürdigkeit und die schöne Lage der Kapelle, als auch ihr schmucker, zur Andacht einladender Innenraum, führten dazu, dass in letzter Zeit manch junges Paar seine Ehe dort unter Gottes Segen stellt.

In St. Rupert gibt es keinen Stromanschluss, die Gottesdienste werden im Kerzenschein gehalten. Auch die Orgel muß noch getreten werden. In den Sommermonaten Mai, Juni, Juli, August findet jeden Samstagabend um 19.30 Uhr eine Abendandacht statt. Diese Andacht hat großen Zuspruch aus der näheren und weiteren Umgebung sowie der Feriengäste.

Die Kirchen in Neudrossenfeld

Die Barrockkirche in Neudrossenfeld

Neudrossenfeld besitzt eine der schönsten Barockkirchen des Bayreuth-Kulmbacher Landes. Entwerfender Architekt und ausführender Handwerksmeister war der Schloss- und Stadtmaurermeister Johann Georg Hoffmann aus Kulmbach, der auch die Kirchen in Kulmbach (Spitalkirche 1737), Benk (1742), Trebgast (1742), Seibelsdorf (1745) und Nemmersdorf (1751) erbaute.

Geschichtlicher Überblick
Die große Drossenfelder Kirchengemeinde liegt zwischen den alten Urpfarreien Melkendorf und Bindlach. Früher hielt man Drosssenfeld für eine Tochterkirche von Melkendorf. Aber vermutlich wurde Drossenfeld im 12. Jahrhundert vom Bamberger Stift St. Jakob als eine eigenständige Kirche an dem alten Straßenknotenpunkt gegründet. Das St. Jacobs-Patrocinium und das hohe Alter der Langenstädter Filialkirche sprechen dafür.

25.6.1285
Erste urkundliche Erwähnung. Die Grafen von Orlamünde übertragen dem Kloster Langheim das Patrionatsrecht über die Patronialkirchen Culmnach und Drosenvelt.

25.4.1429
Der Landsherr Markgraf Friedrich I. erwirbt gegen Tausch das Patronatsrecht zurück.

1485
Auf dem alten Platz wird eine große Kirche mit 4 Altären erbaut, die Sankt Jakob dem Älteren (Schutzheiliger der Pilger und Reisenden) geweiht war.

1528
Pfarrer und Gemeinde werden evangelisch.

29.5.1753
Grundsteinlegung für die jetzige Kirche.

24.11.1753
Hebefeier.

9.10.1757
Einweihung des Gotteshauses.

1760
Turmbau und Abschluss des Gesamtbaues.

1957
Anschaffung von drei neuen Glocken (insgesamt sechs).

1958
Raumausstattung in der ursprünglichen Farbgebung.

Quelle:
Neudrossenfeld - Gegenwart und Vergangenheit
Hrsg. Gemeinde Neudrossenfeld, 1986

Die Kirchen in und um Neunkirchen am Brand

Foto: Veit Dennert

Mehrere, auch historische Gotteshäuser wie St. Michael und St. Augustinus mit mehreren gotischen Kostbarkeiten schmücken Neunkirchen am Brand und laden zu einem Besuch ein.

Evangelisch-Lutherische Christuskirche in Neunkirchen am Brand

Vorgeschichte des Baus:
einer evangelischen Kirche in Neunkirchen am Brand.
Neunkirchen am Brand war bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs nahezu vollständig katholisch. Die wenigen evangelischen Christen feierten ihre Gottesdienste in Neunkirchen zunächst in der Schule, vorübergehend in einer Gaststätte oder im Rathaus und dann in Kapellen, die die katholische Kirchengemeinde den evangelischen Christen in ökumenischem Entgegenkommen zur Verfügung stellte.
Erst 1978 konnte durch den Bau eines Gemeindehauses im eigenen Gemeindesaal jeden Sonntag Gottesdienst gefeiert werden.
Der Traum von einer eigenen Kirche nahm Ende der achtziger Jahre mit der Gründung eines Kirchbauvereins erstmals konkretere Formen an. Es dauerte dann jedoch noch bis zum Dezember 2000, bis die Christuskirche am 2. Advent durch Landesbischof Johannes Friedrich geweiht werden konnte.

Kirchbau mit theologischem Konzept:
Der Kirchbauverein sammelte nicht nur das nötige Startkapital für einen Kirchbau, sondern er erarbeitete in mehreren Arbeitskreisen auch ein theologisches Konzept für den Bau der Christuskirche. Es wurden die verschiedenen "Ich-Aussagen" Jesu Christi aus dem Neuen Testament gesammelt und den einzelnen Elementen und Orten der Kirche zugeordnet. Es ist gelungen, mit heutiger Architektur und modernen Baumaterialien in zurückhaltender Symbolik diesen Bibelworten Ausdruck zu verleihen. Altar, Lesepult, Taufbecken, Apsisbild und Portal werden dadurch Verkündiger Jesu Christi.

Architekten und Künstler:
Architekt der Kirche ist der Neunkirchener Bruno Rehm. Er plante die Kirche und begleitete ihren Bau in den Jahren 1999 und 2000. Das Besondere an diesem Kirchbau ist der ständige Dialog zwischen Architekten und Kirchengemeinde von Beginn der ersten Planungen bis hin zu den einzelnen Details im Innenraum.
Bekannt geworden ist die Christuskirche auch durch das bemerkenswerte Apsisbild (ca. 9 x 5 Meter) des 2004 verstorbenen Nürnberger Malers Oskar Koller. Da sich Koller intensiv mit der Konzeption der Christuskirche auseinandergesetzt hat, fügt sich das Bild hervorragend in Architektur und Theologie des Gebäudes ein. Das abstrakte Gemälde trägt den Titel "Licht" und steht im Rahmen des theologischen Konzeptes als Umsetzung des Ich-Bin-Wortes "Ich bin das Licht der Welt" (Joh 8,12) aus dem Munde Jesu.
Auch die Taufnische erfreut sich bei den Kirchenbesuchern großer Beliebtheit. Wie der Grundstein ist das Taufbecken mit dem Taufstein vom Kronacher Bildhauer Heinrich Schreiber geschaffen worden. In dem ebenerdigen quadratischen Becken mit einer Kantenlänge von gut zwei Metern sind grob behauene Steine in Gestalt einer Taube angeordnet. Anstelle des Kopfes erhebt sich ein kreisrunder Taufstein mit einem kleineren Wasserbecken auf seiner Oberseite, aus dem unaufhörlich Wasser quillt. Leise plätschernd tropft dieses in einem offenen Spalt im Taufstein herab in das große Taufbecken.

Eine Kirche für die Gemeinde
Beim Bau der Kirche - insbesondere bei der Raumverteilung und der technischen Ausstattung - wurde seitens der Kirchengemeinde sehr darauf geachtet, dass sie den aktuellen Anforderungen einer vielfältigen Gemeinde gerecht werden. So erlaubt die flexible Bestuhlung die Anpassung der Sitzordnung bei besonderen Gottesdiensten und Veranstaltungen. Eine große runde Fläche um den Altar mit drei Stufen an der Apsiswand für Chor oder andere Musiker bietet Raum für Musik, Spiel und andere Aktion während der Gottesdienste. Die Akustik wurde so errechnet, dass der Raum sowohl für Sprache als auch für musikalische Darbietungen gut geeignet ist. Für gute Akustik dient daneben eine technisch ausgereifte Verstärkeranlage. Ein sehr differenziertes Beleuchtungssystem setzt die verschiedenen Veranstaltungen in der Christuskirche ins rechte Licht. 

Sonstiges:
Kirchenführungen vereinbaren Sie bitte mit dem Pfarramt.

Kontakt:
Evang.-Luth. Kirchengemeinde Neunkirchen am Brand
Fuchsgasse 1
91077 Neunkirchen am Brand
Tel. 09134-883

Die Heilig Grab Kapelle in Neunkirchen am Brand

Foto: Daniel Arnold

Die Geschichte der Heilig Grab Kapelle in Neunkirchen

Schon zur Zeit des Augustinerchorherrnstiftes (1314-1555)  befand sich vor den Toren Neunkirchens am Hang des Gugelberges bereits 1355 eine Heilig-Grab Kapelle von bescheidenem Ausmaß.

1623 wurde die baufällige Kapelle abgebrochen und in ihrer heutigen Gestalt neu erbaut von Giovanni (Hans) Bonalino, dem Erbauer zahlreicher Kirchen im Bistum Bamberg, auch der Friedhofskirche in Gößweinstein hinter der Basilika, Die Heilig Grab Kapelle ist eines der ersten fühbarocken Kirchengebäude im Bistum Bamberg und so von besonderer kunsthistorischer Bedeutung. 1628 wurde sie durch Weihbischof Förner feierlich konsekriert. Die Rechnungen der damals schon bestehenden Heilig Grab Kapellenstiftung sind seit jener Zeit alle erhalten. Hundert Jahre später 1728 erfolgte eine umfassende Renovierung. Die jetzt aufgebrachte Fassung des Innenraumes geht nach Befunduntersuchungen auf diese Zeit zurück.

1811 im Zuge der Säkularisation wollte die Bayerische Regierung sie zum Abbruch verkaufen. 
Es bildete sich damals so etwas wie eine Bürgerinitiative. Zehn Neunkirchner Bürger kauften die Kapelle, nicht um sie abzubrechen, sondern zu erhalten. Sie hießen: Andreas Merkel, Benedikt Mehl, Georg Mehl, Veit Lierheimer, Georg Polster, Michael Lang, Johann Körber, Johann Ritter, Johann Vasold, Andreas Gast. 

Nach intensiven Bemühung der Pfarrei und der Kapellenstiftung erlaubte am 24.Mai 1823 die königliche Regierung Bayreuth den Wiederankauf der Kapelle zum Zwecke des Gottesdienstes. Für 1800 Gulden wurde die Kapelle von den 10 Bürgern zurückgekauft.

Leider ist der Gugelberg immer in Bewegung
Am 10.Febr. 1951 stand im ErlangerTagblatt folgende Überschrift: "Dreihundert Jahre alte Grabkapelle vor dem völligen Verfall. Eine Kirche wandert ins Tal hinab. Endgültiger Verfall nicht mehr aufzuhalten." 

Auf einer Bürgerversammlung bildete sich ein Ausschuss zur Erhaltung der Kapelle. 
Im FT stand am 19.4.1951: "Das Wahrzeichen Neunkirchens muss erhalten bleiben." In den Nürnberger Nachrichten wenig später: "Einwohner und Gemeinderäte beschließen: "Rettung der Gugelkapelle in Neunkirchen a.Br." Pfarrer Henkel rief einen Verwaltungsrat für die Kapelle ins Leben. Aber die Zeiten waren schwierig und die finanziellen Mittel gering. Alle bejammerten den Zustand der Kapelle. Aber geschehen ist nichts. 

Die Brandkatastrophe 1958 
Dann kam die nach der Säkularisation größte Katastrophe für die Heilig Grab Kapelle: In der Nacht vom 25. auf 26.März 1958 wurde die Kapelle durch einen Brand fast völlig zerstört. Damals ging die barocke Innenausstattung fast gänzlich verloren. Lediglich das Altarblatt des Hochaltares von J. Zwick blieb wie durch ein Wunder weitgehend unversehrt. Die Figuren der Seitenaltäre blieben vollständig erhalten. Sie wurden im Kapitelbau bis heute aufbewahrt. Erst dachte man an Brandstiftung. Es stelllte sich aber heraus, dass der Brand durch zündelnde Kinder verursacht war. 

Wiederaufbau bis 1961
Nach dem weitgehenden Wiederaufbau der Kapelle unter tatkräftiger Unterstützung durch den damaligen Bürgermeister Sauer konnten Geistlicher Rat Henkel und sein Verwaltungsrat (FritzRitter, Georg Hemmerlein, Merkel Leonhard Anton Schorr) den Wiederaufbau vorantreiben. Am 14.Mai 1961 wurde die Heilig Grab Kapelle unter großer Beteiligung der Bevölkerung durch Pfarrer Adam Henkel wieder eröffnet. 

Einsturzgefahr in den 90er Jahren
Anfang der 90er Jahre geriet der Gugelberg wieder in Bewegung. 1994 hatten die Bewegungskräfte die den Chorbogen zusammenhaltenden Anker aufgezogen. 1995 mußten in einer Notmaßnahme die Anker erneuert werden, um den Einsturz des Chorbogens zu verhindern. 

Generalsanierung und Altarweihe 1998-2002 
1998 konnte Pfarrer Veit Dennert endlich die Generalsanierung der Heilig Grab Kapelle einleiten. Mit der Planung wurde das in Sanierungsarbeiten erfahrene Architekturbüro Albert & Reinecke, Nürnberg beauftragt. Die Kirchenverwaltung St.Michael/St Augustinus, die 1994 durch das Erzb.Ordinariat mit der Verwaltung der Heilig Grab Kapellenstiftung beauftragt wurde, leitete die Renovierung und Finanzierung ein und begleitete sie.
Die angesparten Einkünfte der Heilig Grabkapellenstiftung bildete den Grundstock für die von 1995 - 2002 erfolgten Sicherung, Sanierungs- und Renovierungsarbeiten.

Die Weihe des neuen Altars nahm am Sonntag 11.August 2002 Domkapitular Plälat Herbert Hauf vor. Viele Gemeindeglieder feierten den Gottesdienst in und außerhalb der Kapelle mit.

Katholische Pfarrei St. Michael und St. Augustinus

Foto: Veit Dennert

1360-1390 Gotische Stifts- und Pfarrkirche St.Michael mit KapitelbauVon 1314 - 1555 Augustiner Chorherrnstift1695 Erhöhung des Langhauses1741-1751 BarockausstattungBesondere Kostbarkeiten:Die gotischen Steinfiguren (1360): Mutter Gottes mit Jesuskind und den Weisen aus dem Morgenland an den Säulen des Langhauses. Christophorus (ca.1515) an der Südwand des Langhauses.Grundlegende Renovierung von 1989 bis 1995 mit einem Kostenaufwandvon 6,3 Millionen DM. Vorausgehend umfangreiche Ausgrabungsarbeiten im Außen- und Innenbereich von St.Michael. Neugestaltung des Altarraums durch Helmuth Ulrich, Augsburg, Öffnung des Südportals, Erneuerung und Neuanordnung des Gestühls.Auf den Fundamenten des ehemaligen Kreuzganges Errichtung eines Umgang und eines zweigeschossigen Anbaus mit Aufgang zu den Emporen und zum Skriptorium nach Plänen der Architekten Schütte/Ruland (Dinkelsbühl).Wiederöffnung des Zugangs zum Kapitelsaal (Augustinuskapelle) vom Kreuzgang her. 1994/95 Im Rahmen der Städtbauförderung Neugestaltung und Einfriedung des Kirchplatzes. Die »Augustinuskapelle« im Kapitelbau des Augustiner Chorherrnstifts Neunkirchen am Brand Entstehung, Aufstieg und NiedergangDer Kapitelbau ist neben der Pfarr- und Stiftskirche St. Michael das wichtigste noch erhaltene Gebäude aus der Zeit des Augustiner Chorherrnstiftes (1314-1555). Der Bau des ihm vorgelagerten Kreuzgangs wurde 1368 begonnen. In der 2. Hälfte des 14.Jht. wurde auch der Kapitelbau errichtet. Er stammt aus einer Zeit des Aufbruchs und der Reform. Hier fanden die wichtigen Zusammenkünfte, Beratungen, Planungen und Theologischen Gespräche der Chorherrn statt.1552 musste Bischof Weigand im Krieg gegen den Markgrafen Albrecht Alcibiades, der sengend und plündernd in das Hochstift Bamberg eingefallen war, unter anderen auch das Amt Neunkirchen abtreten. Im Stift Neunkirchen war nur noch der Propst zurückgeblieben (der übrigens vom Markgrafen gezwungen wurde, die Pfarrei künftig nach der lutherischen Lehre versehen zu lassen!). Zwar wurde die Abtretung der Ämter durch den Kaiser später rückgängig gemacht, die Verheerungen, welche die Kriegszüge auch in Neunkirchen und seiner Umgebung angerichtet hatten, waren aber katastrophal. Der letzte Probst Augustin Kraus starb 1555. Der Zerfall der Klostergebäude oder deren Zweckentfremdung war damit eingeleitet.Als 1822 auch noch der Nordflügel des Kreuzgangs entlang der Südwand der Michaelskirche abgebrochen wurde, war der heute noch stehende Ostflügels des Kreuzgangs längst verbaut. Damit hatten Kapitelsaal und das drüber liegende Skriptorium ihren ursprünglichen Zugang vom Kreuzgang her verloren. Bis 1974 waren die gotischen Fenster des Kapitelsaals zugemauert, der vordere Teil diente als Autogarage, der hintere als Holzlege. Gott, sei Dank:Die Zeit der Erneuerung brach an.Dem damaligen Pfarrer und Stiftungsverwalter Geistlichen Rat Matthäus Schmittlein ist es zu verdanken, dass der Kapitelsaal restauriert und als Gottesdienstraum unter dem Namen Augustinuskapelle genutzt werden konnte. Freilich wegen der schwierigen Zugangssituation war die Nutzung nur eingeschränkt möglich. Ebenso wurde das darüber liegende Skriptorium statisch gesichert, von späteren Einbauten befreit, restauriert und museal genützt.Von außen zugänglich war der Kapitelbau im Untergeschoss nur über eine niedrige schmale Tür an der Nordseite des Chörleins oder von der Sakristei her über ein in den Raum hineinragendes Podest mit Treppe. Bis Ende der 60er Jahre des 20. Jht. war das Skriptorium nur über einen niedrigen schmalen Durchgang im 1. Stock des alten Pfarrhaus zugänglich. Ende der 60er Jahre wurden zwischen dem Kapitelbau und Chor der Pfarrkirche die Kirchenheizung und WC's eingebaut. Über eine Treppe und das Flachdach gelangte man Über einen Mauerdurchbruch in die Schatzkammer und von dort in das Skriptorium. Die über diese Einbauten eindringende Feuchtigkeit gefährdeten allerdings die Fresken an der inneren Nordwand der Augustinuskapelle erheblich. Die Absicht der 1991/92 durchgeführten Renovierung und Einbindung in das Ganze der Anlage sollten eine Annäherung an die Ursprünge sein. Bei der großen Renovierung von St. Michael (1989 - 1994) wurden diese Einbauten zwischen dem Chor von St. Michael und dem Kapitelbau entfernt und die Fresken im Inneren gesichert. Das Schlupfloch im Chörlein konnte geschlossen werden, weil überraschenderweise bei der Entkernung des noch stehenden östlichen Kreuzgangsflügels die beiden gotischen Zugangstüren zum Kapitelsaal wieder zum Vorschein kamen und der Kapitelsaal (heute Augutinuskapelle) wieder wie ursprünglich zugänglich war. Durch die Absenkung des Fußbodens in der Sakristei auf das ursprüngliche Niveau wurde auch die störend in den Raum ragende Treppenrampe überflüssig. Die Zugangstreppe von der Sakristei in die Kapelle konnte in der Türlaibung untergebracht werden. 

Die Gestaltung des gottesdienstlichen Raumes 
wurde dem Bildhauer Heinrich Schreiber aus Kronach übertragen. Er gestaltete den runden Altar, Ambo und Tabernakel. Der Tisch des Herrn ist der Brennpunkt des Raumes. Ambo und Tabernakel sind auf ihn hingeordnet. Der Altar ist Zeichen für Christus, der uns sein Wort und seinen Leib als das Brot des Lebens reicht. 
Der Tabernakel stellt den brennenden Dornbusch dar. Unter dem Zeichen des Dornbuschs, der brannte und doch nicht verbrannte, offenbarte Gott seinen Namen JAHWE - ICH-BIN-DER-ICH-BIN-DA.(Ex 3,3 ff.) Durch Jesus Christus, der uns im eucharistischen Brot seine besondere Nähe und Gegenwart schenkt, ist der Name Gottes gegenwärtig. Unter dem Namen »brennender Dornbusch« treffen sich heute an vielen Orten charismatische Gruppen zu Lobpreis und Anbetung des Herrn in der Eucharistie. Der Fußboden aus handgeschlagenen Tonplatten, das neue von dem Architekten Ruland entworfene Gestühl, die vom Ehrenbürger Georg Hemmerlein und seiner Frau Wiltrude gestiftete Orgel vollenden den liturgischen Raum.

Die alles überstrahlende Kraft der Fresken und der Architektur
geben der Augustinuskapelle ihre faszinierende und meditative Kraft. Die Fresken sind die einzigen in Oberfranken, die nie übermalt wurden. Ihr originaler Erhaltungszustand macht die nie übertünchten Malereien sogar noch wertvoller. In den Jahren 1970-1973 reinigte und konservierte die Firma Wiedl die in ursprünglicher Form und Farbe erhaltenen Malereien. Das Gleiche geschah auch bei der Renovierung 1991/92 durch Herrn Turek.
Die Darstellung im kleinen Chor der Kapelle und im Gewölbe des östlichen Joches gehören zu den künstlerisch bedeutendsten der Epoche in Franken. Dies gilt namentlich für die Südseite des Chores mit der Darstellung der Taufe des hl. Augustinus durch den hl.Bischof Ambrosius 387 in Mailand.
Mit betend erhobenen Händen sitzt der junge Augustinus in einem gotischen Taufbecken; die Mitra auf dem Haupt und das erklärende Spruchband darüber weisen auf die künftige Bischofswürde und Heiligkeit hin: »Sanctus augustinus eps (episcobus«). Das Sakrament spendete in der Osternacht des Jahres 387 in Mailand der heilige Bischof Ambrosius, wie die Schrift »sanctus ambrosius eps« an der rechten Seite erweist. Das Spruchband über seinem Haupt sagt uns, wozu der Getaufte berufen und wozu die geweihten Diener Gottes das Volk anleiten sollen: »te dominum confitemur / te deum laudamus« (Dich Herr bekennen wir, dich Gott loben wir).
Links kniet betend die hl. Monika, die Mutter des Augustinus, deren Spruchband sich an ein Zitat aus den Bekenntnissen des Augustinus anlehnt (Conf.Buch IX,11): »Sancta Monica ait fili mi nulla re iam delector in hc vita quia te iam christianum video et servum christi«. (Die hl. Monika spricht: »Mein Sohn, in diesem Leben erfreut mich nichts so sehr, wie Dich als Christ und Diener Christi zu sehen«.) Gott hat ihre Gebete, die sie unter Tränen unaufhörlich vor ihn brachte, erhört.
Darunter eine Szene aus der Sebaldus Legende. 
Sie hilft bei der Datierung des Freskos. Am 26. März 1425 wurde Sebaldus durch Papst Martin V. heilig gesprochen. Er ist der Stadtpatron der Stadt Nürnberg. Also ist das Fresko nach 1425 entstanden. Der Heilige liegt auf der Bahre, über ihn beugt sich eine Gestalt in langem Gewand, vermutlich ein Mönch, von dem die Legende berichtet, daß er den Heiligen verspottete, dieser jedoch nachdrücklich auf seine Verehrung drängte. Links am Fuß der Bahre steht eine Frau, die eine sich neigende Kerze hält, an ihrem rechten Arm ist ein dunkles Band sichtbar. 
Der Legendendichter erzählt von ihr, die als äußeres Zeichen schwerer Sündenschuld einen Eisenring um die Hand tragen musste, daß sie betend und büßend ihre Zuflucht zu St. Sebald nahm. Als sie eine Kerze an seinem Grab vor dem Umfallen bewahrte, sprang der eiserne Ring von ihrem Handgelenk, dem mittelalterlichen Menschen sichtbarer Ausdruck der Vergebung und des Dankes für die Verehrung des Heiligen. Nürnbergs Stadtpatron an so herausragender Steile, im Chor des Gebetsraumes, in Gemeinschaft mit dem Ordenspatron zu ehren, beweist wiederum die enge Verbindung mit der nahen Reichsstadt. 

Die Darstellung des hl. Augustinus als Lehrender auf der gegenüber liegenden Seite ist leider weniger gut erhalten. Vor einer die Illusion eines Innenraumes vermittelnden Architekturmalerei sitzt unter einem Rundbogen St. Augustinus, die Mitra auf dem Haupt, ein offenes Buch auf den Knien, möglicherweise die Ordensregel enthaltend. Vor dem Kirchenlehrer knien und sitzen Kleriker in der Ordenstracht der Augustiner-Chorherren. Außer dem ikonographisch einzigartigen Bildprogramm verdient der Nichtfigurale Schmuck des kleinen Chores mit ursprünglicher Farbigkeit und Ornamentik besondere Erwähnung, so ein Vorhang mit reichem Faltenwurf an den Sockelzone und die sehr dekorativen Rosenblüten, die zusammen mit Rosettenschlußsteinen den Namen Rosenkapelle begründen. Nach dem Bau des Neuen Pfarrhauses 1983/84 wurde deshalb zwischen diesem und dem Chörlein ein kleiner Rosengarten angelegt, um auch von außen auf diesen Namen der Kapelle hinzuweisen. 
Der Schlussstein im Chörlein ist wie auch sonst in St. Michael das Christushaupt den drei Strahlen (Dreifaltigkeitsnimbus) , darauf folgt im Joch davor die Rosette. Wie wir das Geheimnis einer Rose nur meditativ (im sich hinein Versenken) erfassen können, so erschließt sich das Geheimnis des Gottmenschen Jesus Christus erst dem Meditierenden, der es in seiner ganzen Wahrheit auf sich wirken lässt. Von gleich hoher Qualität und insgesamt noch besserem Erhaltungszustand als die Malereien im Chörlein sind. 

Die Evangelistensymbole im Ostgewölbe des Langhauses.
Ausdrucksstarke Gesichter mit teils anthropomorphen Zügen verbindet der Maler mit möglichst naturalistischer Darstellung der Körper und sehr schwungvoller Flügel. Durch sichere Grund- und feine Haarstriche gelingen ihm Differenzierungen, die der Wechsel von grüner und roter Farbe noch betont. Auch unterschiedlich expressive Ausdruckskraft kennzeichnet die vier himmlischen Wesen.
In weit weniger gutem Erhaltungszustand und wohl auch von anderer Künstlerhand geschaffen, präsentieren sich die Wandmalereien in den vier Jochen der Langhausnordwand. (Abendmahl) 
Vom Zyklus der Passion sind Abendmahl, Christus am Ölberg und Gefangennahme sowie die Kreuztragung zu erkennen; das Bild im dritten Bogenfeld stellt vermutlich die Verurteilung Christi in der einen Hälfte und in der anderen die Geißelung des Herrn dar. Inhaltlich in Verbindung mit der Passion zeigt der Chorbogen links mit Leiter und Hammer nur noch zwei der Leidenswerkzeuge des Herrn, dazu den Kopf eines Kriegsknechtes.

Die Verehrung Mariens, der Mutter Gottes war auch den Augustiner Chorherren wichtig. In der Ostnische des Anbaues, vor einem gemalten Wandbehang, ist Maria mit dem Kind auf dem rechten Arm zu sehen, zwei gekrönte heilige Frauen begleiten sie, deren Attribute nicht mehr zu erkennen sind; in die Bogenlaibung malte der Künstler auf grünen Untergrund zwei Engel.
Vor dem stark verblassten Fresco steht heute die sog. Gugelmadonna (um 1460), wahrscheinlich die ursprüngliche Madonna in St. Michael. Sie wurde von der um 1812 erworbenen Alfelder Madonna (um 1480), einem im Hersbrucker Land hochverehrten Gnadenbild verdrängt. Lange Zeit stand sie in der heilig Grabkapelle herum. Bis sie von Felix Müller und Hans Mehl 14 Tage vor dem Brand der Heilig Grabkapelle 1958 ins Pfarrhaus geschafft wurde und so der Brandkatastrophe entging. Vom Eingang rechts die Heilige Sippe, die Verwandtschaft Jesu« (1512).
Zweimal durfte ich unseren Alterzbischof Dr. Karl Braun (erst vor kurzem wieder) durch St. Michael und den Kapitelbau führen. Als er das erste Mal die Augustinuskapelle betrat, sagte er: "Kaum ist man diesem Raum und man ist in der Haltung der Meditation." Die Augustinuskapelle ist tagsüber immer geöffnet. Sie lädt ein zum Schauen und Meditieren, zum stillen Gebet und zu Anbetung.

Veit Dennert, Pfarrer i. R.
im August 2008
Quellen: Breuer, Stadt und Landkreis Forchheim 1961
Elisabeth Roth, Gotische Wandmalereien in Oberfranken, Echter Verlag 1982

 

Rupertkapelle in Obernsees

St. Rupert Kapelle bei Obernsees

St.Rupertkapelle
Östlich, außerhalb des Ortes gelegen, an der Kreisstraße nach Bayreuth, Abzweigung Frankenhaag, steht die St.-Rupert-Kapelle. Umgeben von einer alten Friedhofsmauer und mächtigen Linden hat sie eine idyllische Lage. Die Vorfahrin der Rupertskapelle ist wahrscheinlich eine uralte Kultstätte an der dort befindlichen mineralhaltigen Quelle. In christlicher Zeit wurde durch die Errichtung einer dem Apostel der Bayern, Rupert, geweihten Kapelle der alte Kultus christianisiert. In einer Pfarrbeschreibung von 1811 ist zu lesen: Die Rupertkapelle ist eines der ältesten kirchlichen Gebäude der ganzen weiten Umgebung, im Jahre 1080 erbaut vom Bischof Ruprecht in Bamberg. Diese Kapelle gehörte zum Archidiakonat Hollfeld, das bereits 1017 genannt wird. Der Chorraum in seiner jetzigen, spätgotischen Gestalt aus dem Jahr 1479. Seine Altäre sind noch erhalten. Auf dem Hauptaltar befand sich ein Kruzifix, von dem sich abergläubische Personen Späne zu Amuletten abschnitten. 1710 wurde das Kirchenschiff erweitert und die Kirche mit ihrem Zwiebelturm versehen. Nur eines der schönen Ölgemälde, die die Felder an den Emporen ursprüglich zierten, ist heute noch erhalten. Die darunter stehenden Bibelsprüche jedoch sind alle ursprünglich.
 

St. Jakob in Obernsees

Schon weit vor 1390 stand an der Stelle der heutigen Kirche ein Gotteshaus. Es war nach dem frühchristlichen Märthyrer St.Vitus benannt. Ob es eine Klosterkirche oder eine Burgkappelle war, bleibt ungewiss.
In der Kirche begraben liegen H. S. von Aufseß (+ 1586), und seine Gemahlin Ursula, geb. Giech (+ 1581), ferner eine andere von Aufseß, welche die Stifterin der Kirche gewesen sein soll. Ihre Grabdenkmäler wurden mit dem Taufstein in die neue Kirche übernommen. Als 1707 die Kirche aufgrund ihres hohen Alters baufällig wurde, begann man mit dem Neubau eines Turmes. 1727-1729 wird die jetzige Kirche gebaut. Schon im 17. Jahrhundert benannte man sie nach dem Schutzheiligen der Pilger, Kaufleute und Reisende St.Jakob.
Der Bayreuther Markgraf Christian Ernst hatte damit das Aufbauwerk seines Vaters fortgesetzt. Nach einem großen Dorfbrand 1666, dem auch das Pfarrhaus zum Opfer fiel, wurde dieses bald ganz herrlich wieder erbaut und im Jahre 1757 mit einem schönen Eingangstor versehen. Zur gleichen Zeit wurden die Innenräume mit kunstvollen Stuckdecken verziert. Der Maler J.P. Langheinrich besorgt die Ausschmückung der Kirche, die 1770 von dem Hofmaler E.W. Wunder ergänzt wird. Besonders gelungen sind ihm drei Ölgemälde auf Kalkputz in drei rautenförmigen Feldern an der Langhausdecke. Sie stellen Christi Geburt, Kreuzigung und Auferstehung dar. Bei der jetzigen Renovierung hat der Kirchenmaler erfolgreich versucht, diese alten Kunstwerke in ihrer ursprünglichen Farbenpracht wieder herzustellen.
Schriftstücke, die im Turmkopf verwahrt sind, geben von der baulichen und künstlerischen Veränderung der Kirche Zeugnis. 1860 wird die neue Orgel in St.Jakob geweiht, sieben Jahre später das Bahrhäuschen gebaut. In den letzten Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden Turmuhr, Glocke und Fußboden erneuert. 1928-1929 findet eine eingehende Restaurierung der Kirche statt, 1952 wird der Turm neu eingedeckt.
Im Jahre 1968 hat die damals noch selbständige politische Gemeinde Obernsees neben dem Friedhof auf einem Kirchengrundstück eine Leichenhalle errichtet. 1969 begann man mit den Vorarbeiten für eine neue, umfassende Kirchenrenovierung. Sie wurde mit einem Kostenaufwand von rund 300 000 Euro durchgeführt, der teils von kirchlichen Einrichtungen, teils vom Freistaat Bayern getragen wurden. Mit der Einweihung in Jahr 1979 wurde diese große Erneuerung der Kirche zum Abschluss gebracht. Die Kirche St.Jakob wird mit Recht als schönstes Schmuckstück von Obernsees bezeichnet. Sie zählt zu den schönsten Kirchen der näheren Umgebung. Der schönste Schmuck einer Kirche jedoch ist und bleibt die anbetende und dankende Gemeinde. Im Zuge der politischen und kirchlichen Reformen wurde der Kirchengemeinde Obernsees und Mengersdorf nur eine Pfarrstelle zugestanden. Es besteht aber nach wie vor für jede Kirchengemeinde ein eigener Kirchenvorstand und eine getrennte Haushaltsführung. Jede der beiden Gemeinden besteht aus ca. 700 Seelen, die auf viele Ortschaften verteilt sind. Als Sitz für die Pfarramtsführung wurde Obernsees bestimmt.
Im Besitz der Kirchengemeinde Obernsees befindet sich ein gut erhaltenes früheres Schulhaus, das Kantorat. Im Jahre 1988 hat die politische Gemeinde eines ihrer früheren Schulhäuser in einen Kindergarten umgebaut. Der Kindergarten wurde am 1.5.1990 eröffnet. Die Trägerschaft hat die Kirchengemeinde übernommen. Im kircheneigenen Friedhof ist ein erhaltenes Grabdenkmal zu erwähnen

Kirchen in und um Obertrubach

Obertrubach ist der Pfarrort der katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius Obertrubach.
Dort befinden sich die gleichnamige Pfarrkirche und die katholische Begegnungsstätte St. Elisabeth. Zur Pfarrei Obertrubach gehören auch die Filialkirchen: Bärnfels, Maria-Schnee-Kirche Geschwand, Mariä Himmelfahrt Untertrubach, St. Felicitas.
Zu besichtigen sind auch die Schlosskirche St. Bartholomäus in Egloffstein, Hinweise auf die Pestkapellen und die Kirchenruine Dietersberg.

Pfarrkirche St. Bartholomäus

Wir wissen, dass spätestens ab dem 14. Jahrhundert an der Südostseite der Burg, etwa an der Stelle, wo jetzt der Turm der Pfarrkirche  St. Bartholomäus ist, die Burgkapelle stand. Nach alten Beschreibungen war dieser offenbar recht kleine sakrale Bau auch anderen Aufgaben zugedacht, wenn es zum Beispiel heißt: es befand sich ein Schüttboden darinnen. Erst mit der Gründung der Kirchenstiftung im Jahre 1358 fand regelmäßig Gottesdienst statt. Ansonsten unterstand dieser Kirchdienst der Mutterpfarrei von Kirchehrenbach. Die Kapelle war, wie die Kirche von Kirchehrenbach, dem hl. Bartholomäus geweiht. Man entschied sich, die seinerzeitige Burgkapelle abzutragen und an ihrer Stelle nach Plänen des markgräflichen Bauinspektors Steingruber die heutige, neue, zu errichten. Am 5. Juni 1750 legte man den Grundstein, die Einweihung erfolgte am 11. Juni 1752.
Beachtenswert in dieser Kirche ist die Einheit: Altar - Kanzel - Kanzeldeckel sind übereinander angeordnet. Der Geistliche am Altar wirkt als Spender des Sakramentes, auf der Kanzel als Künder des Wortes Gottes in der Einheit des Heiligen Geistes. Auch die Loge des Patronatsherren befindet sich unmittelbar daneben. Links und rechts der Kanzel befinden sich zwei Holzfiguren, Mose und Aaron, von einem Bamberger Künstler vor 1750 aus einem Lindenstamm gefertigt. Auf der Kanzeldecke sitzen zwei Engel und ein Pelikan, der seine Jungen füttert, als Symbol für aufopfernde Fürsorge, somit als Zeichen für Christus. Über dem Eingangsportal ist das Wappen und eine Inschrift der Freiherrn von und zu Egloffstein angebracht, sowie die Jahreszahl 1750.
Die Kirche ist im Sommer bei schönem Wetter täglich geöffnet.
Gottesdienst ist an Sonn- und Feiertagen um 9.30 Uhr.

Filialkirche Mariä Himmelfahrt Geschwand

Die Grundsteinlegung fand im Jahre 1951 statt. Die Weihe der Kirche 1953 Mariä Himmelfahrt.
Im Jahre 1987 wurde die Kirche innen saniert und renoviert und im November durch Weihbischof Werner Radspieler feierlich eingeweiht. Es wurde unter anderem ein neuer Altar aufgestellt und neue Fenster eingebaut.
Am 15. August 2003 feierten die Bürger von Geschwand die 50-jährige Weihe ihrer Kirche.
Zum 50-jährigen Kirchenjubiläum im Jahre 2003 erfolgte die fällige Turm- und Außenrenovierung. Vor allem dem großen Engagement die Kirchenrates und den vielen freiwilligen Helfern, die ca. 900 Arbeitsstunden leisteten, war es zu Verdanken, dass rechzeitig zu den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum die Außenrenovierung abgeschlossen werden konnte. Es wurden auch viele Sach- und Geldspenden erbracht. Das Jubiläum begann mit einem Festzug aller örtlichen Vereine und Ehrengästen zur neu renovierten Kirche mit anschließendem Festgottesdienst. Am Nachmittag umrahmten verschiedene Singgruppen bei einem Konzert in der Kirche die Feierlichkeiten zum Jubiläum.

Die Geschichte:
Das Hochfest 'Mariä Himmelfahrt' - 'Assunta' von 'assumptio', 'Himmelfahrt' - wurde im 6. Jahrhundert zunächst als Fest der 'Dormition', der 'Entschlafung' Mariens begangen und Ende des 6. Jahrhunderts vom oströmischen Kaiser Mauritius auf den jetzigen Tag gelegt. 

In der Ostkirche wird das Fest bis heute als Tag der Entschlafung bezeichnet und Maria als die 'Panagia', die 'Allerheiligste', bezeichnet.

Im 7. Jahrhundert feierte man das Fest 'Aufnahme Mariens' in Gallien, es entwickelte sich ab dem 8. Jahrhundert zum Himmelfahrtsfest, zunächst in Rom am 15. August gefeiert, 813 wurde das Marienfest auch in Deutschland eingeführt. In der römisch-katholischen Kirche ist es Ausdruck der Glaubenslehre, dass der Leib Marias in den Himmel aufgenommen wurde.
Vom 13. Jahrhundert an wurde die Aufnahme Marias in den Himmel zu der immer großartiger und festlicher dargestellten Szene der Marienkrönung. Papst Pius XII. verkündete im Jahr 1950 das Dogma 'von der ganzmenschlichen Aufnahme Mariens in den Himmel'.

Marias Leichnam schwang sich der Überlieferung nach in strahlender Lichtaura, von Engeln unterstützt, empor. 1216 schrieb Cäsarius von Heisterbach die Legende nieder, doch sind ältere Vorstellungen in einem Hymnus des 2. Jahrhunderts vorhanden, der Maria schon als Braut Christi und 'Ecclesia' - 'Kirche' bezeichnet. Die das leere Grab umstehenden Apostel schauten der empor Schwebenden nach. Thomas, der zu spät gekommene Zweifler, erhielt Marias Gürtel zur Bestätigung, Marias Kleider aber blieben zur Stärkung der Gläubigen im Sarkophag; sie gehören zu den noch heute gezeigten Reliquien, so in Trier, Aachen, Prato und anderswo.

Andere Legenden erzählen, dass die Jünger das Grab der Maria öffneten und darin nicht mehr Marias Leichnam, sondern nur noch Blüten und Kräuter fanden. Deshalb wird in der katholischen Kirche seit Jahrhunderten zu Maria Himmelfahrt eine Kräuterweihe vorgenommen: aus sieben verschiedenen Kräutern - die Zahl symbolisiert die sieben Sakramente oder die sieben Schmerzen Mariens - werden Sträuße gebunden und zur feierlichen Kräuterweihe gebracht. Die Sträuße werden dann auf dem Dachboden aufgehängt und sollen gegen Krankheiten, Unheil, Gewitter und Blitzschlag helfen, oft werden zerriebene Blätter davon kranken Tieren ins Futter gemischt.

Filialkirche Maria Schnee Bärnfels

Der Name Maria Schnee erinnert an die Feier der Neueinweihung der Basilika S. Maria Maggiore in Rom am 5. August 432. Der Legende nach soll sich folgendes ereignet haben:

Zur Zeit des Papstes Liberius weihten der römische Patrizier Johannes und seine ihm ebenbürtige Gattin - sie hatten keine Kinder, die sie als Erben ihres Vermögens einsetzen konnten - ihren ganzen Besitz der seeligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria und flehten ohne Unterlass inständigst zu ihr, sie möge ihnen auf irgendeine Weise zu erkennen geben, zu welchem frommen Zweck sie das Geld verwendet wissen wolle. Ihre von Herzen kommenden Bitten und Gebete erhörte die heilige Jungfrau Maria gütig und bestätigte dies durch ein Wunder. Am 5. August, zu einer Zeit also, wo in Rom gewöhnlich die größte Hitze herrscht, bedeckte eines Nachts Schnee einen Teil des esquilinischen Hügels. In der gleichen Nacht forderte die Gottesmutter den Johannes und seine Gattin getrennt im Traume auf, sie sollten an dem Orte, den sie mit Schnee bedeckt sähen, eine Kirche bauen, die zu Ehren der Jungfrau Maria geweiht werden solle; auf diese Weise wolle sie von ihnen als Erbin eingesetzt werden. Als Johannes dies dem Papste Liberius berichtete, sagte ihm dieser, er habe im Traume das Gleiche erfahren. Der Papst zog deshalb in einer feierlichen Prozession mit den Priestern und dem Volke zu dem schneebedeckten Hügel und bezeichnete daselbst den Platz für die Kirche, die dann auf Kosten des Johannes und seiner Gattin erbaut wurde. Später wurde sie von Sixtus III. wieder hergestellt. Zunächst wurde sie verschieden benannt: Basilika des Liberius, St. Maria bei der Krippe. Als es aber bereits viele Kirchen zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria in Rom gab, nannte man diese Basilika, die durch dieses unerhörte Wunder und ihre Würde vor den übrigen Kirchen gleichen Namens hervorragt, Santa Maria Maggiore (d.h. die größere). So wird schon durch den Namen ihre bevorzugte Stellung zum Ausdruck gebracht. Die Erinnerung an ihre Einweihung wird wegen des Schnees, der an diesem Tag wunderbarerweise fiel, jedes Jahr feierlich begangen.

Filialkirche St. Felicitas Untertrubach

Zur Geschichte:

Felicitas und ihre Söhne (* 2. Jahrhundert in Rom; † um 166 in Rom) sind frühchristliche Märtyrer.

Felicitas (auch Felizitas) lebte in Rom und wurde Opfer der Christenverfolgung unter den gemeinsam regierenden Kaisern Mark Aurel und Lucius Verus. Sie wurde der Überlieferung zufolge zusammen mit ihren sieben Söhnen durch Enthauptung hingerichtet, als sie sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören.

Die Überlieferung nennt als Namen ihrer Söhne: Alexander, Felix, Januarius, Martialis, Philippus, Silvanus (Silanus), Vitalis. Diese Namen sind historisch umstritten. Als Vorbild der Felizitas-Legende diente möglicherweise auch die alttestamentliche Geschichte von den makkabäischen Brüdern (2. Makk. 6, 7). Der Name Felizitas ist lateinisch und bedeutet Glück oder Glückseligkeit.

Felicitas ist in der katholischen Kirche Patronin der Frauen und Mütter und der Fruchtbarkeit. In der Kunst wird Felicitas mit den Attributen Schwert und Märtyrerpalme dargestellt, umgeben von ihren Söhnen begleitet oder deren Häupter tragend. Bestattet ist Felicitas in der Maximus-Katakombe an der Via Salaria.

Felizitas ist Schutzpatronin von Vreden, wohin im 9. Jahrhundert zur Gründung eines Frauenstifts Reliquien von Felicitas überführt wurden. Ein wertvolles Armreliquiar aus dem Schatz der Stiftskirche befindet sich in der Domkammer Münster.

Weitere Reliquien befinden sich in der ihr geweihten Kirche Santa Felicità in Affile in der Nähe von Rom.

Der Gedenktag der Hl. Felicitas ist in der katholischen Kirche der 23. November bzw. der 10. Juli
(Quelle: Wikipedia)

Pfarrkirche St. Laurentius Obertrubach

Die Kirchengeschichte

Die Geschichte unserer Pfarrkirche Obertrubach lässt sich nur im Zusammenhang mit der Historie des Ortes Obertrubach erforschen.

Eine Chronik von Obertrubach ist aber nicht einfach zu erstellen, da Aufzeichnungen, Urkunden oder sonstige Schriftstücke und Quellen sehr spärlich sind. Häufiger werden die Aufzeichnungen mit der Gründung des Bistums Bamberg im Jahre 1007. Aus der Zeit davor (Karls des Großen 786 - 814) gibt es nur kärgliche Nachrichten. In dieser Zeit (794) tauchen zum ersten Mal die Orte 'Trobach' und 'Herzewin' auf.
Zwölfuhrläuten aus Obertrubach vom Bayerischen Rundfunk  

Von Karl dem Großen bis zur Gründung des Bistums Bamberg
In die Regierungszeit Karls des Großen fällt die Errichtung der sogenannten Gaugrafenschaften. Als Grenzen für einen Gau kamen von Anfang an nur natürliche Grenzen, in der Regel Gebirge und Flüsse, in Betracht. Zum östlichen Gau, dem Radenzgau, gehörte auch Obertrubach. In Bavaria Band III ist unter den ältesten Ortschaften im Radenzgau 'Trucobaha' genannt.

In Wachters 'Geschichte zu Pottenstein' ist nachzulesen:
'Die Gegend von Pottenstein liegt an der äußersten Grenze des Radenzgaues, die sich von Trubach her über Brunn, Horlach und Troschenreuth nach Kreussen zog.'

Im Jahre 741 gründete der Hl. Bonifaz das Bistum Würzburg und gab im Burkhard als ersten Bischof. Weit in das Land östlich der Regnitz hinein erstreckten sich die Besitzungen und Rechte des neuen Hochstifts. Eines der wichtigsten Rechte, das die Kirche besaß, war der Zehnt. Lässt sich in einem im späteren Bistum Bamberg gelegenen Ort nachweisen, dass er den Zehnt an das Bistum Würzburg entrichtete, den sog. Würzburger Altzehnt, so war dies ein Zeichen dafür, dass die Gemeinde schon vor der Gründung des Bistums Bamberg im Jahre 1007 bestanden hat. Nach dem ältesten Lehensbuch des Bistums Würzburg hat im Jahre 794 Siboto von Egloffstein als Würzburger Lehen den Zehnt im Dorfe 'Alfalterthal', 'Almes', 'Trobach', 'Herzewin' und andere Dörfer inne gehabt. Daraus ist zu entnehmen, dass 'Trobach', 'Herzewin' und 'Almes' die ältesten Ansiedlungen unserer Gegend waren und vor 794 bestanden.

Die Gegend gegen Südosten (Richtung Betzenstein) gehörte zum bayerischen Nordgau. Obertrubach lag also hart an der Grenze zwischen Radenzgau und Nordgau.

Karl der Große bemühte sich, die Wenden zu unterjochen und die zurückgebliebene heidnische Bevölkerung dem Christentum zuzuführen. Eine Schrift des Joh. Heinrich von Falkenstein, der hochfürstlich brandenburgischer-anspachischer Hofrat war, berichtet, dass der Bischof von Würzburg im Pago Iphigau und Radenzgau 14 Kirchen für die von Karl dem Großen dorthin versetzten heidnischen Sachsen hat auferbauen lassen. Nach dieser Quelle könnte man annehmen, dass die Kirche von Obertrubach eine von diesen 14 Kirchen ist, da ja der Zehnt von Trubach 794 als Würzburger Lehen vorkommt. Diese Ansicht ist auch Looshorn in seiner Geschichte des Bistums Bamberg. Seite 15 führt er aus:

'Die sechste von den streitigen Slavenkirchen dürfte mehr auf dem Gebirge, vielleicht St. Jakob in Drosenfeld oder in Buzbach (Büchenbach) oder Casendorf zu suchen sein, wenn es nicht die Kirche von Obertrubach ist.'

Um das Jahr 930 finden wir als Gaugrafen in unseren fränkischen Gauen, also im Radenzgau, das Geschlecht der Babenberger (Altenburg). Das Geschlecht ging durch Krieg und Enthauptung zugrunde. Ein Teil der Stammgüter dieses Hauses - darunter auch Obertrubach - wurde zur königlichen Kammer eingezogen. Diesen Teil schenkte Kaiser Otto II (973 - 983) am 27. Juni 973 seinem Vetter, Herzog Heinrich dem Zänker von Bayern, zum vollen Eigentum. Von ihm kamen diese Güter an seinen Sohn Heinrich, welcher später als Kaiser Heinrich II das Bistum Bamberg gründete und die Güter dem neuen Bistum schenkte.

Da unsere Pfarrkirche dem Hl. Diakon St. Laurentius geweiht ist, könnte das erste Gotteshaus unserer Gemeinde während der Zeit der Zugehörigkeit zum Herzogtum Bayern erbaut worden sein. St. Laurentius war der Familienpatron dieses Regensburger Adelsgeschlechtes.

Die Gründung des Bistums Bamberg
Als Heinrich II. im Jahre 1002 deutscher König wurde, stand bei ihm der Gedanke fest, an seinem Lieblingssitz Bamberg ein neues Bistum zu gründen. Die Anerkennung des Reiches zu dieser Gründung erfolgte am 1.11.1007 auf dem Reichstag zu Frankfurt. Die Südgrenze des neuen Bistums verlief von der Erlanger Schwabach und dem Oberlauf der Trubach quer durch Waldgebiete zur Pegnitz.

Dem neuen Bistum schenkte Kaiser Heinrich II. am 1. November 1007 den alten Königshof Vorchheim (Forchheim), im Radenzgau gelegen mit allem Zubehör im weiten Umkreis, alle nach Forchheim zuständigen Hörigen; solche sind: Truobaha (Trubach), Tuoisbrunno (Thuisbrunn) u.a.

Am 25. Juli 1109 verlieh Bischof Otto von Bamberg neben anderen auch den Zehnten von Truobaha mit Leibeigenen beiderlei Geschlechts und allen Nutzungen dem Collegiatstift St. Jakob in Bamberg zur Wiedererneuerung des verfallenen Stifts.

Am 28.10.1143 bestätigt Papst Cölestin II. (1143 - 1144) dem Kloster St. Jakob in Bamberg seine Besitzungen. Unter den Gütern wird aufgeführt 'Trubaha cum cpella'. Also bestand die Kapelle damals schon. Wie weit man über das Jahr 1143 hinaus gehen darf, ist schwer zu sagen. Jedenfalls heißt es bei der Aufzählung der Güter, die zum Weihetag 1109 nach St. Jakob gegeben wurden, nur 'Truobha cum mancipiis utrusque sexus et omni utilitate'. Eine Kapelle wird nicht genannt. Deshalb läge die Vermutung nahe, sie wäre zwischen 1109 und 1143 entstanden. Aber man wird das Schweigen der Urkunden nicht als strikten Beweis dafür nehmen können, dass die Kapelle noch nicht bestanden habe. Im Jahre 1217 wird die Kirche in Trubach (= Obertrubach) wiederum erwähnt. Sie wird 1230 als Basilica bezeichnet, war damals also bereits Pfarrkirche. Die Kirche unterstand der alten Pfarrei Bühl (Urpfarrei Schnaittach), die schon tief in ehemals eichstädtischem Diözesangebiet liegt.

In lebendiger Erzählung schildert eine Urkunde von etwa 1227 einen dramatischen Vorfall bei einer Diözesansynode in Bamberg; dort gelang es dem Pfarrer von Bühl nachzuweisen, dass er befugt sei, den Seelsorger in Trubach (Obertrubach) einzusetzen. Er bewies das Recht durch 14 namentlich genannte und anwesende Zeugen. Man möchte annehmen, dass das Besetzungsrecht von der früheren Pfarrzugehörigkeit herstammt. Allerdings, das soll nicht verschwiegen werden, sprechen gewisse Gründe dafür, dass der Pfarrsprengel von Obertrubach nicht schon immer zu Bühl gehörte. Der Würzburger Bischof war noch im 14. Jahrhundert Besitzer gewisser Zehntrechte in Herzogwind, Almos, Strahlenfels, Reipertsgesee, Waiganz und Trubach. Daraus ließe sich der - freilich nicht zwingende - Schluss ziehen, dass die Diözesanrechte Würzburgs von Westen her in der Zeit vor der Bamberger Bistumsgründung bis in diese Gegend gereicht hätten. Außerdem muss auffallen, dass die Grenze zwischen Radenzgau und Nordgau die spätere Pfarrei Obertrubach durchschneidet, so dass der größere Teil sogar im Radenzgau liegt. Eine Tatsache, die doch sehr gegen die Annahme spricht, als seien hier von Anfang an die Pfarrverhältnisse so gelegen gewesen.

Durch unser Gebiet führte also nicht nur die Grenze zwischen Radenzgau und Nordgau, sondern auch die Grenze der Bistümer Würzburg und Eichstätt.

Im Jahre 1016 wird der Raum zwischen Regnitz, Schwabach bzw. Trubachoberlauf und der Pegnitz vom Bistum Eichstätt an das Hochstift Bamberg abgetreten. Somit ist unser ganzes Gebiet dem Bamberger Bischof unterstellt.

1648 oder danach wurde mit dem Neubau, unter Beibehalt des spätgotischen Turmes, der Kirche, welche im 30jährigen Krieg zerstört wurde, begonnen und 1658 - unter Pfarrer Johann Wolfgang Winkler vollendet.

In den Jahren 1694 bis 1724 wurde die Obertrubacher Kirche nach und nach barockisiert. Mehrmals musste auch ein neues Glockengeläut angeschafft werden. Etwa im Jahr 1886, als eine Glocke beim Trauergeläute für den verstorbenen bayerischen König Max II zersprang.

1888 musste das Gotteshaus umfangreich renoviert werden. Dieses im 17. Jahrhundert erbaute Gotteshaus stand bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Kirchenbau wurde mit der Zeit aber baufällig und zu klein. Deshalb wurde es im Jahre 1954 komplett bis auf den besagten Kirchturm abgerissen.

Im Jahr 1955 baute man unter dem damaligen Pfarrer Robert Grieb die heutige moderne Kirche mit ihrem weit gespannte Saalbau. Von den Barockaltären der alten Kirche wurden nur Einzelfiguren in die neue Kirche übernommen - darunter die Bistumspatrone Kaiser Heinrich und Kaiserin Kunigunde sowie die Figur des heiligen Laurentius. Die Konsekration (Weihe) der neugebauten Pfarrkirche erfolgte am 25. Mai 1956.

Im Jahr 1993 wurde die Kirche unter der Leitung von Pfarrer Werner Wolf von Grund auf saniert und im Innenraum modernisiert.

Im Jahr 1999 bekam die Pfarrkirche neue Glocken. Das alte Geläut aus Stahlguss aus dem Jahre 1949 war durch Risse in den Glocken mehr als erneuerungsbedürftig geworden. Nur die alte 'Sterbeglocke' aus Bronze blieb erhalten.

2007 - 2009 wurde unter der Leitung von Pfarrer Werner Wolf das gesamte Kirchenumfeld neu gestaltet.

Der Pfarrpatron St. Laurentius
Der heilige Laurentius - Erzdiakon und Märtyrer

geboren: um 230 (?) in Spanien (?)
gestorben: 10. August 258 in Rom, Italien
Eine Laurentiusfigur ist in der Pfarrkirche Obertrubach

'Das Feuer, das in ihm brannte, half ihm, das äußere Feuer des Martyriums zu bestehen.'
Diese Worte von Papst Leo dem Großen, gesprochen zwei Jahrhunderte nach dem Tod von Laurentius, drücken aus, was die Größe diese Märtyrers ausmachte: leidenschaftliche Liebe zu Jesus Christus bis in den Tod. Laurentius gehört zu den meistverehrten Heiligen in aller Welt. In Rom folgte er gleich auf Petrus und Paulus, was die Stärke seiner Verehrung angeht. Außer der berühmten Basilika S. Lorenzo fuori le mura, die um 330 über dem Grab des Märtyrers erbaut wurde, tragen noch 30 weitere Kirchen den Namen von Laurentius. Weltweit sind es viele tausend.

Über die Herkunft von Laurentius weiß man so gut wie gar nichts. Eine Überlieferung sagt, er sei aus Spanien nach Rom gekommen, wo er Erzdiakon von Papst Sixtus II. wurde. Der Papst war für den jungen Christen nicht nur sein Vorgesetzter, er war sein väterlicher Freund und vor allem Vorbild. Die weitere Überlieferung ist wahrscheinlich durch Legenden ausgeschmückt, entspricht in ihrem Kern jedoch der Wahrheit. In den ersten Augusttagen des Jahre 258 ließ Christenverfolger Valerian, jener Kaiser, auf den die Gläubigen nach der Schreckensherrschaft von Decius zuerst so große Hoffnungen gesetzt hatten, Papst Sixtus II. festnehmen und am 6. August enthaupten. Auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte begleitete ihn der weinende Laurentius. Er wollte nicht mehr leben und rief aus: 'Wo gehst du hin, Vater, ohne deinen Sohn?' Sixtus tröstete seinen Diakon und prophezeite ihm sein eigenes Martyrium wenige Tage später. Er erteilte Laurentius den Auftrag, zuvor noch den gesamten Kirchenschatz unter den Armen auszuteilen.

Nach der Ermordung von Sixtus II. erhob Valerian Anspruch auf den Kirchenbesitz. Laurentius verweigerte die Herausgabe und bat um drei Tage Bedenkzeit. In dieser Zeit verteilte er die Güter der Kirche unter den Notleidenden und führte am dritten Tag alle diese Menschen Valerian vor. Er erklärte dem Herrscher, dass hier die wahren Kirchenschätze vor ihm stünden.

Da kannte Valerian keine Gnade mehr. Er ließ den Diakon festnehmen und verurteilte ihn zum Tode. Die kaiserlichen Häscher schlugen Laurentius mit Bleiklötzen und legten ihn zwischen glühende Platten, doch der Christ blieb standhaft. Keine Klage kam über seine Lippen, im Gegenteil, er pries Gott und betete. Schließlich ließ der Kaiser Laurentius auf einem Rost zu Tode brennen. Nach der Legende soll der Märtyrer noch kurz vor seinem Tod zu seinem Henker gesagt haben: 'Der Braten ist schon fertig, dreh ihn um und iß.' Der Todestag von Laurentius war der 10. August 258.

Bis zum heutigen Tag ruhen die Gebeine von Laurentius zusammen mit denen des heiligen Stephanus in einem antiken Sarkophag in der Kirche S. Lorenzo fuori le mura an der Piazza di S. Lorenzo, direkt beim römischen Campo Verano. Die von Kaiser Konstantin errichtete Basilika gehört noch heute zu den sieben Hauptkirchen Roms und wurde in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach umgebaut. Der heutige Bau ist in seiner Art wohl einzigartig. Zwei aneinandergrenzende Kirchen wurden unter Papst Honorius III. um 1220 vereinigt, eine der Kirchen bildet nun den Chor des Haupthauses. Auf Wunsch führt der Mesner den Besucher in die tiefer liegende Pelagius-Basilika aus dem 6. Jh., einen Erweiterungsbau der ursprünglichen konstantinischen Basilika. Zu den Resten der wirklich allerersten Laurentius-Kirche, eben jener von Konstantin errichteten, gelangt man am Ende des ersten Seitenschiffes. Bemerkenswerte alte Fresken sind hier zu sehen, außerdem interessante Ausgrabungen. Im 'Tesoro delle Reliquie' im Vatikan wird seit Jahrhunderten das Haupt des heiligen Laurentius auf bewahrt, eine der kostbarsten Reliquien der Christenheit überhaupt.

Verehrung/Brauchtum:
Im bäuerlichen Kalender gilt der Laurentiustag als Los- und Wettertag. Laurentius ist der erste 'Herbstbruder', der den Anbau der herbstlichen Feldfrüchte einleitet. Soll etwa der Raps gut gedeihen, dann, so sagt es das Brauchtum, sollte er am Todestag von Laurentius, also am 10. August, gesät werden. In früheren Zeiten wurden am Laurentiustag auf dem Land die Glocken geläutet.

Auch Sprüche aus dem Bauernleben gibt es: 'Ist Lorenz und Bertl schön, wird der Herbst gut ausgehn.' Und: 'Auf Laurenzi ist es Brauch, hört das Holz zu wachsen auf.' Auch 'Laurentiustränen' gibt es; genannt werden so die Sternschnuppen in den Nächten Mitte August. Das 'Laurentiusbrot' hatte ebenfalls seine Bedeutung: Am 10. August brachten die Bauern früher eines oder mehrere Brote zur Kirche, wo sie gesegnet und danach an die wartenden Bedürftigen verteilt wurden. Auch das Vieh erhielt oft ein Stück 'Laurenzibrot', damit es ebenfalls gesegnet war. Als Heilmittel bei verschiedenen Krankheiten wurden früher das 'Laurenzikräutl' oder 'Laurenzilorbeer' angesehen, die Pflanze Goldrute. Vor Feuergefahren sollten 'Laurenzikohlen' bewahren, der 'Laurentiussegen' galt als Brandsegen bei Feuer, aber auch bei seelischen, brennenden Qualen. Eine bedeutende Laurentius-Wallfahrt gibt es in Gau-Algesheim im Bistum Mainz. Auf dem dortigen Laurenziberg steht eine Kapelle, die im 17. Jh. während einer Pestepidemie dem heiligen Laurentius, dem Pestpatron, geweiht wurde. Die Festoktav beginnt an dem Sonntag, der dem 10. August am nächsten liegt; während der Oktav werden eine Monstranz mit einer Laurentius-Reliquie ausgestellt und den Wallfahrern der Laurentius-Segen erteilt. Auch Pferde und Autos werden gesegnet.

Darstellung:
Laurentius ist immer als junger Diakon, meist mit einem Rost, dargestellt; auch einen Geldbeutel oder Brote als Sinnbilder für das Verteilen der Kirchengüter an die Bedürftigen hat er oft bei sich. Häufig wurde auch das Martyrium dargestellt, so um 1558 von Tizian (Venedig, Jesuitenkirche). Berühmt sind auch die Fresken von Fra Angelico in der Nikolaus-Kapelle des Vatikan (15. Jh.), die sich Papst Nikolaus V. als Privatoratorium hatte erbauen lassen; die Darstellungen zeigen Szenen aus dem Leben von Laurentius und Stephanus. Unter anderem findet sich hier auch das Bildnis, wie Laurentius Almosen an die Armen verteilt. Im Dom von Spello ist ein Fresko von Pinturicchio zu sehen (um1501), auf dem Laurentius mit Rost und Buch zu sehen ist. Ein Gemälde von Giuseppe Ribera in der Galerie Dresden (17. Jh.) zeigt das Martyrium des Laurentius. Die möglicherweise ältesten Darstellungen von Szenen aus dem Leben des Diakons Laurentius sind wahrscheinlich jene Fresken, die die Vorhalle von S. Lorenzo fuori le mura in Rom schmücken; sie entstanden wohl um 1217.

Die Pestkapelle in Obertrubach und Bärnfels

Westlich von Obertrubach, auf dem Wanderweg mit der Markierung roter Kreis zu erreichen, befindet sich die Pestkapelle aus dem 18. Jahrhundert. Als im Mittelalter wiederholt der Schwarze Tod ausbrach, waren die Orte um Obertrubach selbst zwischenzeitlich fast vollständig ausgestorben.

Auch in Bärnfels befand sich eine Pestkapelle. Diese wurde jedoch bei der Erweiterung der Schule abgebrochen. Eine Tafel erinnert an die Pestkapelle.

Kirchenruine Dietersberg

Die einstige Kirche war die Pfarrkirche von Egloffstein und wurde mit der Erbauung der neuen Pfarrkirche im Jahre 1750 aufgelassen. Im Kirchhof wurden die Verstorbenen der Gemeinde bis zum Jahre 1803 beigesetzt. Über ihr Aussehen existieren weder Zeichnungen noch Stiche. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Natur das Gemäuer der inzwischen zur Ruine gewordenen Kirche wieder vereinnahmt. Man wollte mehr erfahren und entschloss sich, sie wieder freizulegen. Die Arbeiten geschahen unter Annemarie Preis mit Hilfe von Gönnern und freiwilligen Helfern. Am 3. September 1973 wurde sie als Ort der Besinnung der Öffentlichkeit übergeben. Auch das Grabmal des ersten evangelischen Pfarrers stand dort, es ging bei der Einlegung der Kirche verloren. Die Dietersberger Kirche war den Heiligen Drei Königen geweiht und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Am Kirchweihsonntag (3. Sonntag nach Pfingsten) feiert die evang. Kirchengemeinde Egloffstein ihren Gottesdienst um 9.30 Uhr, bei schönem Wetter, in der Kirchenruine Dietersberg. Zu erreichen ist die Kirchenruine über den Rundwanderweg Dietersberg, Kugelspiel und Augustusfelsen, markiert mit dem roten Ring.

Die Plecher Pfarrkirche

Kirche von Plech

Wie der Ort Plech hatte auch die Kirche unter der wechselvollen Geschichte zu leiden. Zweimal wurde sie von durchziehenden Kriegsvölkern zerstört: Im 15. Jh. rissen die Hussiten die Holzkapelle nieder und rund 200 Jahre später richteten die Schweden großen Schaden am Gotteshaus an. Im 18.Jh. waren es die Plecher selbst, die die zu klein gewordene Kirche abtragen ließen. Heute ist das über zwei Jahrhundert alte Kirchengebäude mit dem barocken Kanzelaltar von Johann Caspar Fischer dank umfangreicher Renovierungen - zuletzt 1989 - gut erhalten geblieben.

Kirche St. Martin in Hohenmirsberg bei Pottenstein

Sie sehe den Hauptaltar der Pfarrkirche St. Martin in Hohenmirsberg
Sie sehe den Hauptaltar der Pfarrkirche St. Martin in Hohenmirsberg

540 Jahre Pfarrei Hohenmirsberg - Helmut Wunder findet Gründungsurkunde – Hohenmirsberger Pfarrer wurde Bischof von Speyer

Auf den Tag genau hätte man in Hohenmirsberg am 5. Februar, den 540sten Jahrestag der Pfarrerhebung feiern können. Es ist zwar bekannt, dass die heutige Pfarrei St. Martinus Hohenmirsberg im Jahre 1472 selbstständig wurde. Doch in keiner Quelle wurden bisher das genaue Datum und die Umstände genannt, wie es dazu kam. Der Waischenfelder Stadthistoriker Helmut Wunder hat nun im Domarchiv Bamberg mehr aus Zufall die originale Gründungsurkunde der Pfarrei Hohenmirsberg gefunden, die dort lange Zeit im Verborgenen schlummerte.

Diese dreiseitige Urkunde in lateinischer Schrift ist datiert auf den 5. Februar 1472 und trägt die Unterschrift des damaligen Bamberger Bischofs Georg I. von Schaumberg. Georg I., der aus einer fränkischen reichsfreien Adelsfamilie entstammte, trennte nach der von Wunder nun wiederentdeckten Urkunde die Kapelle des Heiligen Martinus „Hohenmürsperg“, so die damalige Schreibweise von Hohenmirsberg, von der Mutterkirche Sankt Bartholomäus in Pottenstein und erhob sie zur eigenständigen Pfarrkirche. Dieser Akt war gleichzeitig die Geburtsstunde der noch heute bestehenden Pfarrei St. Martin Hohenmirsberg.  Bereits 1439 stand nach Looshorn eine Kapelle in Hohenmirsberg. Die heutige Pfarrkirche wurde aber erst in den Jahren 1720 bis 1722 erbaut, der Turm stammt aber noch aus der Zeit der Pfarreierhebung vor 1472. Wie weiter aus der Urkunde hervorgeht, kamen ebenfalls am 5. Februar 1472 die umliegenden Dörfer „Püttla, Pullendorpf und Stapfling“, so die damaligen Schreibweisen von Püttlach, Pullendorf und Steifling, zur neu gegründeten Pfarrei, der sie noch heute angehören. Pfarrer von Sankt Bartholomäus Pottenstein war zum Zeitpunkt der Pfarrerhebung von Hohenmirsberg Heinrich Kohler, der in die Trennung von St. Martin und St. Bartholomäus einwilligen musste. Dieser Pottensteiner Pfarrherr war im Bistum Bamberg kein Unbekannter, war Heinrich Kohler doch  gleichzeitig „Subkustos“ im Dom zu Bamberg, also der Stellvertreter des Domkustos, der für den baulichen Unterhalt, die Ausstattung und den Schmuck des Bamberger Domes verantwortlich und außerdem der Hüter des Domschatzes war. Heute würde man den Subkustos als stellvertretenden Dombaumeister bzw. stellvertretenden Leiter des ordinariatlichen Bauamtes bezeichnen. Der letzte Pfarrherr der Pfarrei St. Martin war geistlicher Rat Georg Popp, der heute seinen Lebensabend im Hohenmirsberger Pfarrhaus verbringt und als Ruhestandspfarrer noch immer die heiligen Messen hält. Aus der Pfarrei Hohenmirsberg ging aber auch ein Pfarrer hervor, der später Bischof von Speyer wurde. Und dies gehört sogar zur neueren Hohenmirsberger Kirchengeschichte. Der am 6. Oktober 1862 in Frankenstein in der Rheinpfalz geborene und am 20. Mai 1943 in Speyer gestorbene Bischof Ludwig Sebastian war von 1892 bis 1900, also acht Jahre lang, Pfarrer von St. Martin in Hohenmirsberg. Dieser ehemalige Hohenmirsberger Pfarrer ist im Dom zu Speyer bestattet.

Text: Thomas Weichert

Kirchen in Püttlach

Von der Pfarrkirche St. Martin in Hohenmirsberg, wurde am 20 September 1720 der Rohobau der Barockkirche fertiggestellt. Die Pfarrkirche St. Vitus in Büchenbach ist hingegen eine romanische Kirche und wurde vermutlich im 14. Jahrhundert erbaut.

Pfarrkirche St. Martin

Über die spätgotischen Kirche die wohl im Anschluss an die Pfarrgründung 1472 erbaut wurde fehlen Baunachrichten, von ihr blieben nur die vier Untergeschosse des Turmes erhalten. 1719 war sie baufällig, so daß 1720 der Abriss erfolgte und bereits am 20.September 1720 stand der Rohbau der neuen Barockkirche St.Martin.

Der Hochaltar wurde um 1686 von dem Schnaittacher Schreinermeister Hans Doser und dem Bildhauer Conrad Vogel errichtet und stand vorher in der Schnaittacher Stadtpfarrkirche und wurde 1727/28 um 50 Gulden erworben und im Jahre 1730 erneuert und ergänzt unter anderem mit der Holzfigur des Kirchenpatrons St.Martin als Bischof zwischen zwei spätgotischen  Schnitzreliefs von den Vorhang haltenden Engeln, einer Arbeit um 1510/20.

Am nördlichen Seitenaltar befindet sich eine spätgotischen Schnitzfigur der Muttergottes auf der Mondsichel, einer nürnbergischen Arbeit um 1470, also aus der Gründungszeit der Hohenmirsberger Pfarrei. Zu Füßen der Muttergottes zwei kniende Leuchterengel, beides Arbeiten um 1470/80. Die Bistumspatrone Kaiser Heinrich II. und seine Gemahlin Kunigunde, zu beiden Seiten des Hochaltars, stammen ebenfalls aus einer Zeit vor dem Kirchenneubau, vermutlich sogar aus der Gründungszeit der Pfarrei Hohenmirsberg.

Ein Kuriosum ist die Geschichte der Hl. Anna mit dem Kinde, sie ist eine wohl um 1510 in Bamberg entstandene Arbeit und stand bis 1957 ungeschützt und ungesichert in der alten Feldkapelle am Weg Richtung Püttlach, bis ein kundiger Kunstliebhaber darauf aufmerksam machte welch seltenes und wertvolles Stück dort stand und so wurde die Hl. Anna 1957 in die Pfarrkirche verbracht, wo man sie links neben dem Seiteneingang bewundern kann.

Vermutlich wurde Sie von Hohenmirsberger Bürgern in den Kriegswirren früherer Zeiten aus der ersten Pfarrkirche entfernt, um sie vor Plünderung zu schützen und das Wissen über Herkunft und Alter der Holzfigur ging dann in den folgenden Jahrhunderten verloren.

Artikel von Thomas Weichert vom 10.02.2012:

540 Jahre Pfarrei Hohenmirsberg - Helmut Wunder findet Gründungsurkunde – Hohenmirsberger Pfarrer wurde Bischof von Speyer

Auf den Tag genau hätte man in Hohenmirsberg am 5. Februar, den 540sten Jahrestag der Pfarrerhebung feiern können. Es ist zwar bekannt, dass die heutige Pfarrei St. Martinus Hohenmirsberg im Jahre 1472 selbstständig wurde. Doch in keiner Quelle wurden bisher das genaue Datum und die Umstände genannt, wie es dazu kam. Der Waischenfelder Stadthistoriker Helmut Wunder hat nun im Domarchiv Bamberg mehr aus Zufall die originale Gründungsurkunde der Pfarrei Hohenmirsberg gefunden, die dort lange Zeit im Verborgenen schlummerte.

Diese dreiseitige Urkunde in lateinischer Schrift ist datiert auf den 5. Februar 1472 und trägt die Unterschrift des damaligen Bamberger Bischofs Georg I. von Schaumberg. Georg I., der aus einer fränkischen reichsfreien Adelsfamilie entstammte, trennte nach der von Wunder nun wiederentdeckten Urkunde die Kapelle des Heiligen Martinus „Hohenmürsperg“, so die damalige Schreibweise von Hohenmirsberg, von der Mutterkirche Sankt Bartholomäus in Pottenstein und erhob sie zur eigenständigen Pfarrkirche. Dieser Akt war gleichzeitig die Geburtsstunde der noch heute bestehenden Pfarrei St. Martin Hohenmirsberg.  Bereits 1439 stand nach Looshorn eine Kapelle in Hohenmirsberg. Die heutige Pfarrkirche wurde aber erst in den Jahren 1720 bis 1722 erbaut, der Turm stammt aber noch aus der Zeit der Pfarreierhebung vor 1472. Wie weiter aus der Urkunde hervorgeht, kamen ebenfalls am 5. Februar 1472 die umliegenden Dörfer „Püttla, Pullendorpf und Stapfling“, so die damaligen Schreibweisen von Püttlach, Pullendorf und Steifling, zur neu gegründeten Pfarrei, der sie noch heute angehören. Pfarrer von Sankt Bartholomäus Pottenstein war zum Zeitpunkt der Pfarrerhebung von Hohenmirsberg Heinrich Kohler, der in die Trennung von St. Martin und St. Bartholomäus einwilligen musste. Dieser Pottensteiner Pfarrherr war im Bistum Bamberg kein Unbekannter, war Heinrich Kohler doch  gleichzeitig „Subkustos“ im Dom zu Bamberg, also der Stellvertreter des Domkustos, der für den baulichen Unterhalt, die Ausstattung und den Schmuck des Bamberger Domes verantwortlich und außerdem der Hüter des Domschatzes war. Heute würde man den Subkustos als stellvertretenden Dombaumeister bzw. stellvertretenden Leiter des ordinariatlichen Bauamtes bezeichnen. Der letzte Pfarrherr der Pfarrei St. Martin war geistlicher Rat Georg Popp, der heute seinen Lebensabend im Hohenmirsberger Pfarrhaus verbringt und als Ruhestandspfarrer noch immer die heiligen Messen hält. Aus der Pfarrei Hohenmirsberg ging aber auch ein Pfarrer hervor, der später Bischof von Speyer wurde. Und dies gehört sogar zur neueren Hohenmirsberger Kirchengeschichte. Der am 6. Oktober 1862 in Frankenstein in der Rheinpfalz geborene und am 20. Mai 1943 in Speyer gestorbene Bischof Ludwig Sebastian war von 1892 bis 1900, also acht Jahre lang, Pfarrer von St. Martin in Hohenmirsberg. Dieser ehemalige Hohenmirsberger Pfarrer ist im Dom zu Speyer bestattet.

Pfarrkirche St.Vitus in Büchenbach

Am 06. Mai 1119 stiftete der Hl.Otto das vom Grafen Berengar um 1112 gebaute Kloster Michelfeld, zu den Ausstattungsgütern gehörte auch damals schon die gut fundierte "Pfarr Biechenbach" (Büchenbach) mitsamt dem Dorfe. Von der romanischen Kirche die bereits zur Zeit Bischofs Otto bestanden hat ist nichts erhalten. Die Mauern des Langhauses sind in ihrer Substanz gotisch und besteht aus altem Steinmauerwerk, vermutlich 14.Jahrhundert.

Für die gotische Kirche, die den Kern der bestehenden Anlage bildet, sind keine Baunachrichten überliefert.

Die Zeit der Reformation brachte auch für Büchenbach einschneidende Veränderungen. 1525 wurde Büchenbach mit der Pfalz protestantisch, 1559 dann kalvinistisch, 1576lutherisch, 1583wieder kalvinistisch und 1620 dann bayerisch und wieder katholisch.

In den Jahren 1740 und 1741 erfolgte eine Barockisierung der Kirche, hierbei wurde auch das Südportal in seiner jetzigen Form erstellt.

Gügel-Kirche in Scheßlitz

Östlich der Giechburg erhebt sich, majestätisch auf steilem Fels gebaut, die Gügelkirche über die prachtvolle Landschaft. Ursprünglich stand an der Stelle eine Burg mit einer Kapelle zu Ehren des heiligen Pankratius. Die Geschichte des Gügels ist eng mit der der Giechburg und der Stadt Scheßlitz verwoben. Während des Hussitenkrieges erlitt der Gügel das Schicksal der Giechburg. Danach verfiel die Burganlage und nach mehreren Umbauten blieb nur die Kapelle. Sie wurde mir ihrer reichen Innenausstattung, ihrer malerischen Lage und dem lohnenswerten Ausblick zum Wallfahrts- und Ausflugsziel des Bamberger Umlandes. Für die hohe Qualität ihrer Ausstattungn stehen der Hochaltar, ein für diese Gegend seltenes Werk der Spätrenaissance, die Kanzel mit dem heiligen Georg aus dem Bamberger Dom und der gotische Christus eines unbekannten Meisters. Hinter dem Akanthusschnitzwerk des Orgelgehäuses verbergen sich beträchtliche Teile eines barocken Orgelwerkes, weshalb der Gügel auch regelmäßig ein Ort festlicher Orgelmusik wird.

St.-Laurentius-Kirche Thurnau

Die Kirche St.Laurentius in Thurnau in der Fränkischen Schweiz.

Von der ehemals spätgotischen Kirche ist der geostete Chorturm noch erhalten, während das fast quadratische Langhaus von je 3 zu 3 Achsen dem Neubau zwischen 1701 – 1706 angehört.
Doppelemporen an der Nord- und Südseite. Stuckkanzel und Deckenstuck von Bernardino Quadri. Wiegleb-Orgel mit Orgelprospekt (1767) von Johann Gabriel Räntz. Patronatsloge (1731) der Grafen von Giech und der Freiherren von Künßberg; gearbeitet von Elias Räntz.
Der Altar (1703) wird Elias Räntz zugeschrieben. Er zeigt das seltene Bild des lehrenden Christus. Deckenfresken von Gabriel Schreyer und Johann Adam Raab.

Die Kirche ist im Sommerhalbjahr von 9.00 - 18.00 Uhr geöffnet, im Winterhalbjahr von 9.00 bis Einbruch der Dunkelheit.

Friedhofskirche Thurnau

Kubische Bauweise, schlichter, nahezu quadratischer Grundriss. Zeltdach mit vierseitigem Dachreiter als Uhrturm und spitzgeschweiftem Zwiebelhelm, denkmalgeschützt, trägt über dem korbbogigen Ostportal im Schlussstein die Jahreszahl MDLXXVI (1576).
Die Erbauung der Friedhofskirche erfolgte seinerzeit unter dem damaligen Pfarrer Johannes Weidner (von 1576 bis 1579 Ortsgeistlicher von Thurnau).
Seit 1614 wurde sie mehrmals erweitert und renoviert.

Kath. Kirche St. Marien Thurnau

Erbaut 1953. Anlass für den schlichten Bau war der große Zustrom von Flüchtigen und Heimatvertriebenen aus den Ostländern nach dem 2.Weltkrieg. Zwei Glocken (1638 und 1758) aus Schlesien (Heinzendorf und Breslau) aus den Glockenlager in Hamburg zieren den Glockenturm. Auf einem Triptychon sind in den zwei Seitenflügeln die 14 Nothelfer und im Mittelteil der Hl. Laurentius dargestellt.
Eine handgeschnitzte Weihnachtskrippe mit Lindenholzfiguren von Erich Weiser aus Nordmähren zeigt die Darstellung  der Geburt Christi und die Drei Könige von Weihnachten bis Lichtmess (2. Febr.) auf einer Fläche von 3 x 3 m.

Kirchen und Kapellen in Waischenfeld

Hier finden Sie viele interessante Informationen über die Anna-Kapelle, die Nankendorfer Kirche, die Stadtpfarrkirche und die Stadtkapelle in der Gemeinde Waischenfeld.

Anna-Kapelle Waischenfeld

Die Anna-Kapelle in Waischenfeld

Die Anna‑Kapelle, ein schlichter romanischer Bau, gebaut auf das massive Gewölbe des Ossariums (hier befinden sich die Totengebeine des aufgelassenen Friedhofes) soll schon Ende des 13.Jhs. als Familiengruft der Burgherren errichtet worden sein. Erstmals erwähnt wird die Kirche 1509, als aus Spenden der Bürger Reparaturen ausgeführt und Kirchenge­wänder angeschafft wurden. Innen an der Ostwand der Kapelle steht der Altar (um 1660), mit barockem Knorpelwerk umrahmt er das Altarbild der hl. Anna mit der Jungfrau Maria und dem Jesuskind auf dem Schoß. Dieses Ölbild malte 1851 der damalige Pfarrherr Michael Störcher. Auf dem Altar stan­den früher zwei Anna‑Selbdritt‑Figuren. Eine davon befindet sich heute in der Stadtkapelle, die zweite Figur steht in der Stadtpfarrkirche. Aus dem Jahre 1775 ist bekannt, dass ein Schreiner Bogner aus Trockau eines Nachts in die Anna‑Kapelle einbrach. Er stahl eine der zwei Anna‑Selbdritt‑Figuren und vergrub sie in einem Garten in der Nähe der Hammermühle. Dabei wurde er beobachtet, so dass der Kirchenraub aufgeklärt und der Täter bestraft werden konnte. (In jener Zeit hackte man den Dieben vorzugsweise die Hände ab.) Von 1834 ist bekannt, dass der gebürtige Waischenfelder und Lederhändler zu Wien, Georg Kellermann, der Anna­-Kapelle 120 Gulden für Reparaturen am Dachstuhl stiftete. 1838 riefen Waischenfelder Bürger den Anna‑Verein ins Leben (monatlicher Beitrag damals 10 Pfennig). Auf das Jahr 1851 geht ein Gelöbnis zurück. Im Juli dieses Jahres brach über die Stadt ein schweres Gewitter herein, das viel Schaden anrichtete. In ihrer Not gelobten die Waischenfelder, alljährlich einen festlichen Anna‑Tag zu begehen, um vor weiteren Unwettern verschont zu bleiben. (Zwei Jahre später übrigens traf dies ein, als rings um Waischenfeld schwere Unwetter tobten, die Stadt selber aber verschont blieb.) Bis in die dreißiger Jahre unseres Jahrhunderts hielt man diesen Brauch aufrecht, dann wurde der Feiertag, wie viele andere, auch eingestellt. 1882 stiftete eine Bürgerin der hl. Anna neue Kirchenstühle (vom Waischenfelder Schreiner Hofknecht angefertigt) sowie zwei Ölgemälde, die den hl. Josef und den hl. Joachim darstellen. 1885 vermachte ein Saugendorfer der Kapelle einen Kronleuchter, 1886 wurde das Harmonium angeschafft. 1958 unter Pfarrer Völker versah man das Beinhaus mit einem schmiedeeisernen Gitter (hergestellt von den Schmitt­Brüdern am Kaulberg). Heute präsentiert sich die Anna‑Kapelle in relativ gutem Zustand. Sie dient als Aufbewahrungsort von Fahnen und Figuren (die noch für Prozessionen gebraucht werden), die alten Kirchenstühle ersetzte man durch neue, das alte schadhafte Harmonium wurde entfernt, die bei den Anna‑Selbdritt‑Figuren stehen in der Pfarrkirche bzw. in der Stadtkapelle, die Türe ist wie immer versperrt. Der Festtag der heiligen Anna ist der 26. Juli. Sie gilt als Helferin in allen Nöten, besonders aber gegen Blitz, Donner und Hagel. Bei einsetzendem Gewitter entzündeten die Leute eine geweihte schwarze Sturmkerze und dazu rief man die hl. Anna an: Jesus, Maria und Anna, treib die Gewitter von danna, Joachim und Anna, treib die Gewitter von danna. oder: Heilige Sankt Anna, treib die Gewitter von danna, treib sie in ein anderes Land, wo es niemand schaden kannt. Es ist auch nachgewiesen, dass bis Anfang des 19.Jhs. die große Anna‑Glocke bei Gewitter geläutet wurde, damit die Einwohner die Fürbitte der hl. Anna erflehen.

Nankendorfer Kirche bei Waischenfeld

Kirche Nankendorf bei Waischenfeld

Über Ursprung und Gründung der Pfarrei Nankendorf schweigen Urkunden und chronikalische Quellen. Deshalb konnte das Alter der Pfarrei vielfach umstritten sein. Sehen wir ab von mit solcher Bestimmtheit behaupteten, aber in den Geschichtsquellen nirgends zu findenden Jahreszahlangaben, die Kirche habe schon 850, die Pfarrei schon 987 bestanden und ziehen wir die strenge wissenschaftliche Forschung zu Rate, dann ergibt sich folgendes: in seiner Territorienbildung am Obermain glaubte Prof. Erich Frhr. v. Guttenberg der Pfarrei Nankendorf nur ein jüngeres Bestehen zusprechen zu dürfen. Noch vorsichtiger war der katholische Kirchenhistoriker Dr. Wilhelm Deinhardt, der in seinen frühmittelalterlichen Kirchenpatrozinien schrieb: Vermutlich sind auch die östlich der Regnitz gelegenen Martinikirchen im heutigen Bistum Bamberg, namentlich die Jurakirchen Tiefenpölz, Hohenmirsberg, Nankendorf, Troschenreuth jüngeren Datums. Nankendorf, ist eine Urpfarrei, ist älter als das Bistum Bamberg, ist wahrscheinlich eine fränkische Königskirche.

Stadtpfarrkirche Waischenfeld

Stadtpfarrkirche mit Anna-Kapelle und Burg Waischenfeld

Nach dem Heiltumsverzeichnis von 1558 gilt Konrad von Schlüsselberg als Stifter der Waischenfelder Pfarrkirche. Da ihr unverändert gebliebener Standort im damaligen unteren Burghof liegt (der das jetzige Pfarrhaus, das alte Schulhaus und die Annakapelle mit einschloß), liegt die Vermutung nahe, daß sie vielleicht auch als Schloßkapelle diente. 1415, also fast 70 Jahre nach dem Tode des letzten Schlüsselbergers, wird erstmals ein Pfarrer erwähnt. Im Hussitenkrieg 1430 soll die Kirche zusammen mit der ganzen Stadt zerstört worden sein. 1455 wird laut Aufzeichnung im Staatsarchiv Bamberg bereits eine neue Kirche bezeugt. 100 Jahre später ist die Kirche neu oder völlig umgebaut worden. Nachweisbar ist der spätgotische Chor, den der um 1496 in Waischenfeld geborene Friedrich Grau, genannt Nausea, Bischof von Wien, hat erbauen lassen, und zwar von Meister Jacob Malik 1548-50. An Nausea und seine Stiftung erinnert eine Gedenktafel (ebenfalls von Malik), die an der rechten Innenwand der Pfarrkirche angebracht ist. Während des Markgrafenkrieges 1552-54 (Markgraf Albrecht von Bayreuth gegen Bistum Bamberg) ist die Stadt mehrmals von Truppen besetzt und am 7. Juli 1553 von Bayreuther Kriegsvolk völlig niedergebrannt worden. Der Nausea-Chor überstand die Verwüstungen. Das heute schlicht wirkende Langhaus wurde von den verarmten Bürgern nach und nach angebaut. Bereits 1585 (Gedenktag Heinrichs II. und seiner Gemahlin Kunigunde) hat man die Pfarrkirche wieder eingeweiht. Das Gotteshaus erfuhr bis heute mancherlei Veränderungen, einige seien nur genannt. So erneuerte man 1661 die Kanzel und 1771 den Hochaltar. Zwischen 1750 und 1756 bekam die Kirche unter Leitung des Waischenfelder Baumeisters Wenzel Schwesner eine neue Ausstattung.

1896 sind Teile der Inneneinrichtung (zum Beispiel der Altar) dem neugotischen Stil angepaßt worden. Bei einer Renovierung 1935 konnten in den Deckengewölben beider Chöre alte Freskengemälde aus der 2. Hälfte des 16. Ihs. freigelegt werden. Sie zeigen unmittelbar über dem Hauptaltar Christus und Maria, ferner die vier abendländischen Kirchenlehrer mit ihren Symbolen, so den hl. Ambrosius mit Adler, den hl. Augustinus mit Engel, den hl. Gregorius mit Ochsen und den hl. Hieronymus mit dem Löwen. Im Gewölbe des Nebenchores sehen wir Adam und Eva in einem Kreuz. Im neugotischen Altar des Hauptchores sind links des Tabernakels der heilige Wendelin sowie die Eltern der Muttergottes dargestellt. Auf der rechten Altarhälfte sehen wir das Kaiserpaar Kunigunde und Heinrich II. (Gründer des Bistums Bamberg 1007) sowie die hl. Margarete. Die Fenster des Hauptchores zeigen von links den hl. Laurentius, die Taufe Jesu durch Johannes, daneben das Bild des hl. Michael sowie die hl. Familie. Im Fenster des Nebenchores unter der Anbetung der hl. Eucharistie sieht man eine alte Waischenfelder Stadtansicht. An der Säule zwischen den Chören steht eine Muttergottes im Strahlenkranz (16. Jh., stand früher in der Stadtkapelle).

Als besonders wertvoll gelten eine Anna-Selbdritt (um 1500), die früher in der Anna-Kapelle auf dem Altar stand, eine Muttergottes aus dem 14. Jh. sowie eine Vespergruppe aus dem 16. Jahrhundert. Bei der schon erwähnten völligen Umgestaltung der Kirche 1896 ist der zweite Chor wieder freigelegt worden, die Nausea-Gedenktafel bekam ihren heutigen Platz (vorher befand sie sich im Nebenchor), und die Decke des Langhauses erhielt fünf neue Bilder, gemalt von Prof. Tobias Weiß aus Nürnberg. Sie zeigen Szenen aus dem Marienleben. Sein heutiges Aussehen bekam der Innenraum 1968/69. Dabei entfernte man die zweistöckige Empore. Pfarrer Josef Kraus weihte 1984 die neue Orgel ein, 1986 erhielt das Gotteshaus einen neuen Außenanstrich, den Dachreiter unterzog man einer gründlichen Renovierung. Zu erwähnen wäre noch der alte Friedhof, der früher um die Kirche angelegt war, er wurde 1837/38 aufgelassen. Die Totengebeine werden seither im Ossarium unter der Anna-Kapelle aufbewahrt. Die Glocken sind 1949 installiert worden, die drei alten aus dem 14. bis 16. Jh. mußten 1942 abgeliefert werden.

Stadtkapelle Waischenfeld

Stadtkapelle in Waischenfeld

St. Laurentius und St. Michael
Errichtet wurde sie als Dank dafür, dass Waischenfeld von der Pest verschont wurde. 1482 wird sie erstmals erwähnt, im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) soll sie total ruiniert dagestanden haben. Bis auf den dreiseitig geschlossenen Chor (um 1641 erbaut) errichtete man die Kapelle in jetziger Form von 1699-1701 unter Leitung von Pfarrer Kohler mit Unterstützung des Bürgermeisters Michael Hofmann und tatkräftiger Hilfe der Waischenfelder Bürger. Die stimmungsvolle Ausstattung stammt in der Hauptsache aus der Werkstatt des Oberpfälzer Kunstschreiners und Bildhauers Johann Michael Doser (1678 1756). So die plastischen Figuren des Hochaltars, wie der Erzengel Michael, sowie die Seitenfiguren Johannes des Täufers und St.Zeno, auch die Engel und Gottvater im Auszug. Der Hochaltar selbst wurde 1701 vom Bamberger Hofbildhauer Sebastian Degler (1670 1730) errichtet. Die beiden barocken Seitenaltäre von 1707 sind ebenfalls von J. M. Doser entworfen worden. Doch nur der linke Marienaltar (gestiftet von Amtskastner J. G. Bühner) wurde von ihm ausgeführt. Er zeigt in der Mitte ein Maria Hilf Bild, dann die Heiligen Zacharias, Elisabeth, Joachim und Anna, oben die Sendung Gottes mit Engeln und Propheten. Der rechte Antoniusaltar (gestiftet von Amtskastner Sigmund Handel) wird J. N. Lauter (1641 1721), einem Hollfelder Kunstschreiner und Bildhauer, zugeschrieben. Die Figuren dieses Altars sind aber auch aus der Hand Dosers, mit Ausnahme des heiligen Wendelin, der dem Ebermannstadter Bildhauer Theiler zugeschrieben wird. Die Kanzel mit der Halbfigur Gottvaters auf dem Schalldeckel stammt ebenfalls aus Dosers Werkstatt. Die im Chorbogen hängende Muttergottes im Rosenkranz soll um 1700 geschnitzt worden sein, der Nepomuk links im Chorbogen um 1750. Die Nothelfer - Figuren an der Empore stammen von Ditterich aus Lichtenfels. Wer das Deckengemälde mit dem Auge Gottes und dem IHS Symbol verfertigt hat, ist nicht bekannt. Unter Leitung von Pfarrer Pieger ist die Kapelle 1939 restauriert, die doppelstöckige Empore gegen die jetzige ausgetauscht worden. In den 70er Jahren bekam das Gotteshaus einen neuen Anstrich. Einen kleinen Hinweis auf den Kinderreichtum im 18. Jahrhundert gibt die Nachricht aus einem Fränkische Schweiz- Vereins- Heft (Nr. 10, 1926), die besagt, dass eine ganz besondere Ehrung der Kapelle zuteil wurde, als hier, 1702, 507 Kindern das Sakrament der Firmung gespendet wurde.

Kirchen und Kapellen in Weilersbach

Wallfahrtskirche St. Anna
Wallfahrtskirche St. Anna


Die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Anna


befindet sich auf dem Kirchberg im Zentrum von Weilersbach

Schon 1511 wird eine Kapelle zu Ehren der Hl. Anna in Weilersbach erwähnt. Zu dieser machen an bestimmten Tagen die Kirchehrenbacher Prozessionen. 1521 steht diese Kapelle schon in einer Urkunde. Die Pfersfelder Grundherren sorgten für eine qualifizierte pastorale Betreuung der ansässigen und pilgernden Gläubigen.

30 Jahre später wird im "Markgräfler Krieg", den Albrecht Alkibiades von Kulmbach-Bayreuth gegen das Hochstift Bamberg führte (1552/53), diese Kirche zur Ruine gemacht. So lag sie lange Zeit da. Noch 1619 heißt es: "Verödet, eingefallen, Gottesdienste sind keine möglich." Wo doch früher Wallfahrer zu diesem Gotteshaus zogen!
Heinrich Küffner besann sich auf eine bischöfliche Sammelerlaubnis dorch den Bischof von Aschhausen (1622) und machte sich eifrigst auf Geldsuche. Man fing an zu bauen – und schon setzten (jetzt nach dem Dreißigjährigen Krieg 1618-1648) die Wallfahrten wieder ein. Die Forchheimer waren 1653 die Ersten, die in großer Prozession kamen. Auch die Opfergelder flossen wieder reichlich. Zu den Forchheimern gesellten sich bald andere Orte: Ebermannstadt – Pretzfeld – Drügendorf – Leutenbach – Wiesenthau – Reuth – Drosendorf. Ab 1662 kommt Niedermirsberg.
An manchen Tagen musste der Gottesdienst vor die Kirche verlegt werden. Somit ist Die Forchheimer Wallfahrt nach Weilersbach über 300 Jahre alt.

Der Erweiterungsbau

Schon bald nach der Amtsübernahme am 1. August 1963 war der neue Pfarrer Alfred Mayer davon überzeugt, dass der vorhandene Kirchenraum den Anforderungen einer würdigen Gottesdienstgestaltung für die ganze Pfarrei und die Gottesdienstbesucher nicht mehr gerecht werden konnte.
Eine erste Besprechung des Pfarrers mit dem seit 1963 laut Erzbischöflichen Dekret ins Leben gerufenen Pfarrausschuss, führte unter Vorsitz von Willi Übelacker schon bald zu dem Ergebnis, dass unbedingt und alsbald eine räumliche Verbesserung angestrebt werden müsse.

Bestärkt durch die positive Einstellung der Pfarrei und die einmütige Haltung der beiden Gemeinden Oberweilersbach und Unterweilersbach, unternahm Pfarrer Alfred Mayer schon am 26. August 1966 einen ersten Schritt beim Erzbischöflichen Ordinariat in Bamberg, um die kirchenaufsichtliche Genehmigung für die Kirchenerweiterung "St. Anna" einzuholen. Nach mehreren ausführlichen Berichten des Pfarrers, Besprechungen und längeren Verhandlungen, wurde schließlich am 14. November 1968 grundsätzlich die Einwilligung zum Kirchenerweiterungsbau erteilt. Gleichzeitig wurde die Pfarrei angewiesen, die Verhandlungen zur Planung mit dem Architekturbüro Peukert & Henke in Erlangen unverzüglich aufzunehmen.

Die unter dem 30. Januar 1969 gefertigte erste Planung wurde von der Bauabteilung der Erzdiözese  Bamberg zurückgegeben mit der Bemerkung, die Bauweise gleiche eher einem Dom als einer Dorfkirche. Die beabsichtigte Planung war offenbar nach Meinung der kirchlichen Oberbehörde in Bamberg zu groß ausgefallen.
Die zweite Planung erfolgte schließlich nach den Vorschlägen des Erzbischöflichen Bauamtes und den Weisungen des Bayr. Landesamts für Denkmalpflege. Dabei ging es ebenfalls um eine Erweiterung in Richtung Norden, wobei die vorgesehene Breite fast die ganze Länge der bestehenden alten St.-Anna-Kirche ausmachte. Dazu kam die Auflage, dass der Anbau nicht höher als der bisherige Altbau sein dürfte und so niedrig gehalten werden musste, das „Alt-St. Anna“ auch nach der Erweiterung noch dominant bleibe. Diese Vorstellungen wurden dann zu einer genehmigungsreifen Planvorlage ausgearbeitet.

Doch diese der Meinung der Kirchenverwaltung, des Gemeinderates und der Gemeindegremien eher plump wirkende Planvorlage löste allseitig eine stark negative Einstellung aus. Da das Bayrische Landesamt für Denkmalpflege und die zuständigen Genehmigungsbehörden jedoch weiterhin darauf beharrten, blieb nichts anderes übrig als diese unverändert zur Genehmigung vorzulegen.

Durch einen glücklichen Zufall ergab es sich jedoch, dass der Fall einem anderen Sachbearbeiter bei der Baubehörde in Bayreuth zugeteilt wurde, welcher die Planung spontan verwarf. Er war der Meinung, diese Bauweise passe nicht in die gegenwärtige Zeit und übergab die Unterlagen wieder an das Architekturbüro mit der Bitte eine modernere in Form eines Sechs- oder Achteckbaues zu entwerfen. Diese Entscheidung löste in Weilersbach große Genugtuung und Erleichterung aus.

Am 1. September 1970 wurde mit dem Erweiterungsbau nun endlich begonnen. Bereits am 7. Mai 1971 konnte Richtfest gefeiert werden. Ein Jahr später am 21./22. Mai 1972 erhielt der Bau durch Exc. Der Hw. H. Erzbischof DDr. Josef Schneider. 

Kapellen

Mariahilf-Kapelle
(Weihe: 22.09.1991)
1991 entstand am Rande des Auerbergwaldes, auf dem sog. Paradiesäckern, ein Kapellenbau von besonderer Schönheit und Bedeutung, ein verkleinerter Nachbau des am 30.05.1946 durch Blitz zerstörten Heidebrünnelkirchleins im Altvatergebirge das in einer Höhe von 1300m stand.




Vexierkapelle St. Nikolaus zu Reifenberg
Hoch über dem breiten Wiesenttal liegt auf einem Südlichen Bergvorsprung der langen Meile die St.-Nikolaus-Kirche. Sie wird im Volksmund "Vexierkapelle" genannt und ist vermutlich aus der 1140 erstmals erwähnten mittelalterlichen Burg der Edelfreien von Reifenberg entstanden. Das Gotteshaus des Juradorfes Reifenberg Gehört zur Pfarrei Kirchehrenbach.

(Quelle: Verwaltungsgemeinde Kirchehrenbach)


Maria Hilf Kapelle
Maria Hilf Kapelle

Kloster & Klosterkirche Weißenohe

Die Reste einer barocken Klosteranlage im Ortskern von Weißenohe sind schon von weitem zu sehen. Die erst vor kurzem renovierte Klosterkirche St. Bonifatius überragt den Ort mit ihrem 45 m hohen Turm.

Das Kloster kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken. Aufgrund seiner geographischen Lage - Weißenohe und sein Kloster gehörten fast während seines ganzen 750-jähriges Bestehens zur Oberen Pfalz - ragte es geradezu wie ein Fremdkörper in das Gebiet der Freien Reichsstadt Nürnberg. Es war zeitweise sogar vollständig von der Oberpfalz getrennt. Nürnberg ließ deshalb nichts unversucht, um seine meist ungerechtfertigten Ansprüche über Jahrhunderte hinweg geltend zu machen. Auch die Geistlichkeit, besonders der Bischof von Bamberg, versuchte ihren Einfluß, auch in weltlicher Hinsicht, immer wieder geltend zu machen.

Im Jahre 1692 wurde mit dem Bau der heutigen Klosterkirche begonnen. Die Pläne stammen von Wolfgang Dietzenhofer (1648 - 1706), einem Mitglied der berühmten oberbayerischen Baumeisterfamilie. Am Bonifatiustag im Jahre 1907 wurde die Kirche feierlich durch den Bamberger Weihbischof Johann Werner Schnatz geweiht.

Kontakt:
Katholisches Pfarramt
Dorfhauser Straße 6
91367 Weißenohe
Telefon: 09192/280

Gottesdienst:
Samstag: 19.00 Uhr
Sonntag: 10.00 Uhr
Sonntag: 8.45 Uhr (in Gräfenberg)

Susanne Anker

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