Hollfeld Rosentage

Events in der Fränkischen Schweiz

Ruth Ebensfeld

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Veranstaltungen in der Fränkischen Schweiz

Annafest in Forchheim

In der Fränkischen Schweiz wird Tradition und Brauchtum noch sehr gepflegt. Hiervon zeugen auch die vielen verschiedenen alljährlich stattfindenden Feste. Zum Beispiel findet in Forchheim um den 26.Juli das 10-tägige Annafest in Forchheim statt. Das Annafest ist ein bekanntes Volksfest mit Riesenrad, zahlreichen Blaskapellen und Unterhaltung aller Art. Ein Erntedankfest der besonderen Art feiert man in Muggendorf, nämlich das Kürbisfest. Die Kürbisse werden von den Kindern kunstvoll ausgehöhlt, angemalt und beleuchtet. Das Kinderfest lockt alljährlich viele Besucher eigens nach Muggendorf.

Hier ist für jeden das Passende dabei...

Fronleichnamstag

Fronleichnamsprozession in der Fränkischen Schweiz

Dieser katholische Feiertag findet in jeder Gemeinde der Fränkischen Schweiz statt, aber in Effeltrich, wo Hunderte Männer und Frauen in ihrer schönsten Feiertagstracht den Zug begleiten, ist der Umzug am farbenprächtigsten. In der Regel findet dieser Umzug, an dem die Frauen zum Beispiel die jeweilige Standestracht (die berühmten Hochzeitskronen) tragen, nach der 9 Uhr Messe statt und bewegt sich in großem Bogen durch das Dorf. Die Umzugsteilnehmer tragen die Statuen der beliebtesten Heiligen mit sich. Begleitet werden Sie von den hiesigen Vereinen, dem Pfarrer mit der Monstranz und einigen Musikkapellen. An fünf Altären wird unterwegs angehalten, gebetet und gesungen.

Johannifeuer - Fränkische Schweiz

Johannifeuer in der Fränkischen Schweiz

Johannisfeuer um den 20. Juni

Das alljährliche Johannisfeuer findet am längsten Tag des Jahres (Sommersonnenwende) statt. Dieser Brauch enstand in entstand in altgermanischer Zeit als Reinigungsbrauch, der vor Mißernte und Seuchen schützen sollte. Mit diesem Brauch wird die Sonne mit Ihrer Heilkraft und als Wachstumstrieb verehrt. Die Kirche christianisierte den heidnischen Brauch und verlegte ihn vom 21. Juni auf den 24. Juni (Geburtstag Johannes des Täufers). Hiervon stammt der Name Johannitag.
Der Brauch des Kanz-feuers (Kurzform von Johannes) startet in der Regel am frühen Nachmittag. Die jungen Leute des Dorfes sammeln mit einem Leiterwagen und lustigen Sprüchen Reisig, Äste und Bäume bei den Dorfbewohnern ein. Dann wird das Holz zur höchsten Stelle des Dorfes transportiert und auf einen Haufen aufgeschichtet. In der Mitte des Holzhaufens wird eine Strohpuppe befestigt, die die bösen Geister verkörpert. Das Verbrennen der Strohpuppe soll auch die bösen Geister auslöschen. Wenn es dunkel wird, zündet jedes Dorf seinen Holzhaufen an und schaut auf die Feuer der umliegenden Gemeinden, wer wohl das größte Feuer angezündet hat.

Georgi-Ritt in Effeltrich

Georgiritt ist die Bezeichnung für Pferdewallfahrten zu Ehren des Heiligen Georg, die meist auf jahrhundertalte Traditionen zurückgehen. Sie finden alljährlich in verschiedenen Orten, insbesondere in Bayern und im Salzburger Land statt.

Effeltrich in der Fränkischen Schweiz ist bekannt für sein lebendiges Brauchtum. Der wichtigste und bekannteste ist der Georgiritt, bei dem an jedem Ostermontag der Kirchenpatron geehrt wird. In einem farbenprächtigen Zug werden Pferde aus der Umgebung durch das Dorf und an der Kirchenfestung vorbeigeführt, allen voran der Pfarrer hoch zu Ross.
Früher kamen die Bauern mit ihren Ackergäulen, heute sind es die Reitervereine mit ihren großen und kleinen Mitgliedern, die beim Georgi-Ritt durch Effeltrich ziehen.

In Effeltrich, der "Apfelreichen", ist der Heilige Georg übrigens so beliebt, dass noch heute der Vorname Georg überdurchschnittlich häufig vergeben wird.

Genaueres können Sie bei der Pfarrei Sankt Georg nachlesen!

Anna-Fest in Forchheim

Zum Entstehen dieses in der Zeit um den 26. Juli, dem Namenstag der Hl. Anna und Mutter Marias, stattfindenden Volksfestes, trugen mehrere Faktoren bei:
Die Annaverehrung und der Annakult (in Forchheim bereits seit dem 28. Februar 1446 bezeugt - Benefizium des Schultheißen Hauger in der St. Martinskirche)
die Annawallfahrt mit anschließender Rast und Einkehr auf den Kellern Die Aufnahme des Schießbetriebes ab 1840 im Bürgerwald.

Während des bunten Treibens mit unzähligen Schau- und Fahrgeschäften, vom Riesenrad bis zum Kinderkarussell sorgen auch 23 Schank- und Speisewirtschaften, hiervon rund 7 ganzjährig geöffnet, zahlreiche Bratwurst-, Grill und Imbißbuden, Fischbratereien sowie sonstige diverse Verkaufs- und Vergnügungsbetriebe einschließlich zünftiger Musikkapellen für die notwendige Unterhalt und Stärkung der Festbesucher.
Mit rund 30.000 Sitzplätzen bietet der Kellerwald für ca. 450.000 bis 500.000 Gäste während des 10tägigen Festbetriebes genügend Raum, so daß jeder, egal ob aus nah oder fern, immer einen Platz findet.
Auf allen Kellern gibt es ein Musikprogramm von 13.00 Uhr bis 23.00 Uhr. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Auf das Auto kann verzichtet werden. Ab Bahnhof und im ganzen Landkreis verkehren Annafestbusse - der Fahrplan wird jeweils im Juli vom Landratsamt bekanntgegeben.

Kürbisfest Muggendorf

Alljährlich findet in Muggendorf im malerischen Wiesenttal am ersten Wochenende im Oktober das Kürbis- und Erntedankfest statt. 2015 fällt das Fest auf das Wochenende vom 2. bis 4. Oktober.
Für das ganze Wochenende wird mitten im Ort ein Festzelt aufgestellt und ein buntes Programm geplant, das neben den Einheimischen auch Besucher von nah und fern nach Muggendorf lockt. Dieses Jahr lädt die Gemeinde am Freitag, 2. Oktober zum Beat-Abend ein. Am Samstagabend steht ein fränkischer Heimatabend mit musikalischer Untermalung auf dem Programm. Das eigentliche Kürbisfest folgt am Sonntag, 4. Oktober 2015. Auf dem Programm stehen zwei Festumzüge sowie das feierliche Entzünden des Erntefeuers.

Zur Mittagszeit werden in einem feierlichen Gottesdienst die Erntegaben sowie die Erntekrone geweiht, bevor um 13:40 Uhr der Erntefestzug beginnt. Dieser Zug aus zahlreichen Verbänden, Trachtenvereinen und Blaskapellen zieht durch den ganzen Ort und bietet ein sehenswertes Spektakel für Jung und Alt. Die Mitwirkenden präsentieren historische Erntegeräte wie beispielsweise Dreschflegel oder alte Traktoren sowie regionale Ernteprodukte wie Getreide, Kürbisse, Kartoffeln, Äpfel, Birnen und vieles mehr. Die Erntegaben werden während des Kürbisfestes auch an die Besucher verkauft. Wer regional angebaute, frische Zwiebeln, Karotten, Walnüsse, Kartoffeln, Kürbisse, rote Beete oder vieles mehr probieren möchte, sollte hier also unbedingt zuschlagen.
Am Sonntagnachmittag laden die Muggendorfer Vereine alle Besucher herzlich zu Grillspezialitäten, Getränken sowie Kaffee und Kuchen im Festzelt ein. Musikalisch untermalt wird der Nachmittag von den Hohenmirsberger Juramusikanten.
Zur Dämmerung wird nach festlichen Ansprachen von Dekan Günther Werner und Bürgermeister Helmut Taut das Erntefeuer festlich entzündet.
Um etwa 19 Uhr beginnt der zweite Festzug: der Kürbiszug. Schon Wochen vorher bereiten die Schüler der Grundschule Wiesenttal in Muggendorf diesen Umzug vor und höhlen Kürbisse aus, welche sie anschließend kunstvoll bemalen und verzieren. Am Sonntagnachmittag ziehen sie stolz mit ihren beleuchteten Kürbissen durch Muggendorf. Nach dem Umzug winkt den Kindern eine süße Belohnung. Zum krönenden Abschluss des Kürbisfestes und des ganzen Wochenendes wird am Rathaus ein Feuerwerk entzündet.

Bereits in vorchristlicher Zeit feierten Menschen in Nordeuropa oder im Römischen Reich Erntefeste. In der christlichen Kultur sind Erntedankfeste, mit welchen gläubige Christen Gott für die Gaben der Ernte im Herbst danken, bereits seit dem dritten Jahrhundert nach Christus bekannt. Aufgrund unterschiedlicher Erntetermine in verschiedenen Klimazonen und aufgrund von Wetterunterschieden gab es lange Zeit keinen einheitlichen Termin für die Feierlichkeiten zur Ernte. Etwa seit dem 18. Jahrhundert fällt das Fest einheitlich auf den Michaelistag, wird aber zumeist auf den ersten Sonntag nach diesem Feiertag, den ersten Sonntag im Oktober, verlegt. Bekannte Bräuche zum Erntedankfest in Franken sind das Flechten einer Erntekrone, das Entzünden eines Erntefeuers sowie die Segnung der Erntegaben in einem feierlichen Gottesdienst. Das Fest soll vor allem daran erinnern, dass nicht die Menschen alleine es in der Hand haben, ob und wie eine Ernte gedeiht und ob genug Nahrung für alle zur Verfügung steht.

Text: Christin Förster

Hier können Sie auf Facebook alle Bilder des Kürbisfestes in Muggendorf von 2012 anschauen.

Lichterprozession - Ewige Anbetung in Pottenstein

Seit 246 Jahren Ewige Anbetung in Pottenstein mit Lichterprozession

Immer am Dreikönigsnachmittag (06. Januar) werden in Pottenstein wieder Tausende Schaulustige aus Nah und Fern erwartet die die weithin bekannte Lichterprozession mit über 1000 Holzfeuern auf den Berghängenum das Felsenstädtchen miterleben wollen. Der Beschluss der "Ewigen Anbetung" - für Fremde besser bekannt unter dem von den Pottensteinern unbeliebtem Begriff "Lichterfest" – ist in Pottenstein Brauch seit mindestens 200 Jahren. Pünktlich um 17 Uhr wird sich die Prozession auch am 6. Januar 2006 von der Stadtkirche aus wieder in Bewegung setzten. Nach und nach werden dann auch die Holzfeuer auf den Berghängen rund um das Felsenstädtchen entzündet.  Pottenstein bleibt einfach der Hauptanziehungsrot in der Fränkischen Schweiz in Sachen "Lichterprozession" mit alljährlich den meisten Besuchern. Auch alle Pottensteiner Vereine und natürlich die Stadtkapelle beteiligten sich mit ihren Fahnenabordnungen alljährlich an der Prozession und gleich mehrere Vorbeter rufen die Gläubigen zum mitbeten auf. Neben den rund 1000 brennenden Holzfeuern, für die rund 80 Kubikmeter Brennholz nötig sind, sorgen auch zahlreiche bengalische Leuchtfeuer wieder für eine einmalige Illumination. Der Brauch des "Feuerschürens" an Dreikönig geht wohl auf das Jahr 1905 zurück. In diesem Jahr wurde der Dreikönigstag als Tag der Ewigen Anbetung in Pottenstein neu festgelegt. Die aus Holz von einheimischen Handwerkern gefertigten Triumphbögen sind jedenfalls etwa 100 Jahre alt und wurden von Pottensteinern damals gestiftet. Das eigentliche Fest der ewigen Anbetung geht allerdings auf das Jahr 1759 zurück. In der "Wachter-Chronik" heißt es hierzu: "Die zehnstündige Anbetung welche Bischof Adam Friedrich anordnete, begann für Pottenstein am Patronatsfeste, dem Tag des heiligen Bartholomäus, am 24. August. Ursprünglich dauerte diese große Anbetung fünf Tage lang und zu jener Zeit war Pottenstein auch noch einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte in der Fränkischen Schweiz. Einer der allerdings so gut wie noch nie an der Prozession teilgenommen hat ist der 71-jährige Pottensteiner Lorenz Dütsch aus dem Mariental. Seit nunmehr genau 60 Jahren, genauer seit dem 6. Januar 1946, verfolgt Lorenz Dütsch die Lichterprozession im Tal hoch über Pottenstein auf der sogenannten Prüllsleithe, dem Hang im oberen Püttlachtal auf dem 1954 die heutige Bergwachthütte gebaut wurde. Lorenz Dütsch ist einer der über 100 "Feuerschürer" die Pottenstein alljährlich an Dreikönig zu einem einmaligem Lichterglanz verhelfen. Als damals elfjähriger Bub war Lorenz Dütsch zum ersten Mal auf der Prüllsleithe dabei. Zum ersten Mal nach dem zweiten Weltkrieg als die amerikanische Besatzungsmacht das Feuerschüren wieder erlaubt hatte. Seither ist noch kein Jahr vergangen in dem Lorenz Dütsch nicht auf der Prüllsleithe beim Aufbau der dort etwa 400 Feuerstellen und dem Entzünden pünktlich zu Prozessionsbeginn um 17 Uhr dabei war. Neben Dütsch sind nur noch Georg Körber, Hans Donhardt und Georg Buhl die letzten Feuerschürer nach dem Krieg die von Anfang an mitgemacht haben. Wie sich Dütsch zurückerinnert, genehmigten die Amerikaner das Feuerschüren auf den Berghängen erst Ende 1945 wieder. Erst dann als ihnen von den Pottensteinern plausibel gemacht wurde, das ein religiöser Brauch – laut Dütsch gibt es diesen seit etwa 200 Jahren in Pottenstein – dahinter steht. Die Sperrstunde in Pottenstein wurde erst im August 1945 aufgehoben. Damals, als der Brauch des Feuerschürens wieder auflebte, war eine schöne Zeit, sagt Dütsch noch heute. Damals wie heute wurde das Holz – meist einjähriges Fichtenholz – von den Pottensteinern zuvor gesammelt. Als Anzündfackel der Holzstöße diente nach dem Krieg ein etwa 35 Zentimeter langer Kienspan der vom "Hirtmüller", einem damaligen Mitarbeiter des Pottensteiner Forstamtes, geliefert wurde. Und Anzündhilfe nach dem Krieg war Petroleum das es in Kübeln beim "Wasserfritz", dem damaligen Gemischtwarenhändler Hans Krieg gab. Außerdem wurden Hobelspäne und Reisiggebinde mit verwendet. Heute dienen zum Anzünden handelsübliche Wachsfackeln und als Anzündhilfe ein Gemisch aus Heizöl und Benzin mit dem die Hobelspäne getränkt werden. Es wird heute mehr auf den Umweltschutz geachtet. Nur trockenes Fichtenholz sorgt so für ein restloses Verbrennen der Holzstöße. Damals, so erinnert sich Dütsch, gab es auch noch nicht den großen Massenandrang wie heute. An der Prozession nahmen nur die Mitglieder des Pottensteiner Pfarrsprengels teil. Erst als die Motorisierung Mitte der 50-ger Jahre immer mehr zunahm kamen auch immer mehr Schaulustige zur Lichterprozession, die nicht mit einem Lichterfest verwechselt werden darf, sagt Dütsch und betont, das die Lichter schließlich nur zur Ehre Gottes angezündet werden. Vor dem Krieg fand die letzte Lichterprozession im Jahre 1939 in Pottenstein statt. Als Fünfjähriger war Dütsch in diesem Jahr ein einziges Mal beim Umgang im Tal dabei. Professor Hans Brand, der Entdecker der Teufelshöhle, der im Dritten Reich jedoch als SS-Sturmbandführer und Chef der Karstwehr zu unrühmlichen Ehrengelangte, hatte vor dem Krieg auch die ersten bengalischen Leuchtfeuer eingeführt, die noch heute teilweise entzündet werden. Das schönste Erlebnis für Dütsch waren dann auch immer die Brotzeiten die zusammen mit den "Feuerschürer-Kollegen" von der Schloßleithe in der Werkstatt vom "Wagners Michel" und später beim "Heckels Hans" gemacht wurden. Das Bier spendierte der "Schöpf" und die Brotzeit Josef Gemperlein, der dazu extra ein Schwein geschlachtet hatte. Da gab es dann auch Geräuchertes, Kraut- und Blutwürste.

Schofmelkerkerwa in Kühlenfels bei Pottenstein

Schofmelkerkerwa Kühlenfels – Ein einzigartiger Brauch in der Gemeinde Pottenstein in der Fränkischen Schweiz

Kirchweih, im Volksmund auch "Kerwa" oder "Kirwa" genannt, hat in der Fränkischen Schweiz eine schon Jahrhunderte alte Tradition und gehört in jedem noch so kleinen Ort mit einer Kirche oder Kapelle zum festen Bestandteil der Brauchtumspflege im Jahreslauf. So auch in Kühlenfels, einem Ortsteil der Stadt Pottenstein, wo alljährlich eine der größten Kirchweihen in der Fränkischen Schweiz mit jährlich Tausenden von Besuchern über fünf Tage hinweg ausgelassen gefeiert wird. Höhepunkte des Kerwatreibens in Kühlenfels sind heute wie damals der traditionelle "Schofmelkerumzug" der Kerwaburschen am Kirchweihmontag, die seit fünf Jahren durchgeführte Kirchweiholympiade am Sonntag mit Gaudiwettkämpfen und natürlich das Aufstellen der Kerwabaumes am Samstagnachmittag. 
Wann genau die "Kerwagaudi" ihren Ursprung in Kühlenfels hat, weis heute so recht niemand mehr. Der "Hausers Friedel" kann sich nach Überlieferungen aber noch erinnern, dass es schon im Jahre 1912 die sogenannten "Schofmelkerumzüge" in Kühlenfels gegeben hat. Freilich, sagt Friedrich Neuner, wie der Hauser bürgerlich heißt, waren die Umzüge am Kerwamontag zu jener Zeit schöner als er noch Kerwabursche gewesen ist. Da kamen noch mindestens 1000 Leute nach Kühlenfels um am Montagnachmittag das Spektakel mitzuerleben. Heute hat das alles nachgelassen. Nachgelassen jedoch hat wohl nicht die Intensität früherer Zeiten. Da verkleiden sich die Kerwaburschen noch genauso wie eh und je, auch der Frühschoppen – der übrigens der längste der Welt sein soll - beginnt schon frühmorgens und dauert mindestens bis Mitternacht und die Mädchen und Frauen werden immer noch so rasiert wie in alter Zeit. Auch am Austanzen des Kerwabaumes nach dem Umzug hat sich nichts geändert. Wie der Pottensteiner Allgemeinarzt und Sportvereinschef Dr. Franz Macht, der heute einer der Hauptakteure der Kirchweih ist, von der "Kerwa in Kühlenfels" zu berichten weis, geht der Name "Schoofmelker" auf die armen Bauern der Kühlenfelser Jurahochebene zurück. Die "Külmerser", so wie die Kühlenfelser im fränkischen Sprachgebrauch heißen, waren früher ganz arme Leute, die sich keine Kuh leisten konnten. Deshalb wurden die genügsameren Schafe gemolken und schon schnell hatten die Kühlenfelser in der Umgebung den Namen "Schoofmelker" weg. Wann der erste Umzug der "Schoofmelker" stattgefunden hat, weis auch der Dr. Macht nicht mehr genau. Es existieren aber noch Bilder nach dem Ersten Weltkrieg, das älteste aus dem Jahr 1918, die dieses Kirchweihtreiben belegen. Auch im Zweiten Weltkrieg stellte man den Brauch nicht etwa ein, da gibt es ebenfalls Fotos, wo der Umzug, der heute etwa zwei Kilometer lang ist, mit einem Armee Jeep gemacht wurde. "Und unser Doktor", für den die das Kerwa Non-Plus-Ultra ist, "nimmt mindestens zwei Wochen Auszeit", sagte einer der Kerwaburschen am Kirchweihmontagnachmittag beim Kerwaumzug durch das Dorf. Einer der Höhepunkte der Külmerser Schofmelker-Kerwa ist eben noch heute der traditionelle Schofmelkerumzug, bei dem nicht nur jedes eingefangene weibliche Wesen mit einer geheimen Mixtur aus Schlagsahne, Bier und anderen Zutaten rasiert wird, sondern bei dem natürlich auch das Schaf nicht fehlen darf. Dabei haben die Krewaburschen, die seit fünf Tagen unter "Strom" stehen, einen Riesenspaß mit dem toll geschmückten Kerwawagen auf dem diesmal Norbert Seybold mit dem Akkordeon und Sebastian Polster mit der Tuba für den richtigen Klang der Kerwaliedla sorgten. Fehlen bei solch einer Gaudi dürfen natürlich auch nicht die Külmerser Originale wie "Alter Mann", alias Frank Eckert und "Alte Frau", alias Manuel Speckner, sowie die beiden Schafhirten, die heuer von Raimund Zitzmann und Thomas Linke gemimt wurden. Als "Frisöre" fungierten Jörg Arnold und Daniel Wiegärtner die in der Manier früherer Bader die Gesichter der Damen wieder zum glänzen brachten. Da braucht es eben kein Make-up mehr, enthält doch der Rasierschaum angeblich genügend Proteine die der Gesichtshaut Spannkraft verleihen. Zudem kam auch keiner der Passanten umhin, einen kräftigen Schluck aus der Gieskanne der Kerwaburschen zu nehmen in dem sich ein alkoholisch-weinhaltiger Fitnesstrank befindet um auch noch den letzten Kerwatag einigermaßen zu überstehen. Durch nichts und niemanden lassen sich die Kühlenfelser ihr Kerwamontagsnachmittagsgaudium verderben. Da kommt es schon einmal vor, das ein Linienbus auf offener Straße "überfallen" wird und die darin befindlichen weiblichen Wesen zum "Rasieren" abgeschleppt werden. Der Fahrer ist machtlos, auch wenn er nach seinem Handy greift und auf die Uhr zeigt. Der Bus wird geentert und alle Autos mit weiblichen Insassen werden gekapert. Dadurch wird so regelmäßig am Kerwamontag ein Verkehrsstau in Kühlenfels verursacht gegen den selbst die Polizei machtlos wäre. Auch auf welchen Ursprung der Brauch des Rasierens der holden Weiblichkeiten zurückgeht, ist nicht mehr bekannt. Es war halt schon immer so und so wird`s auch bleiben, ist sich einer der Akteure sicher. Der Rasierschaum besteht aus einer Mischung von süßer Sahne und Bier sowie weiteren Zutaten, die nicht verraten werden. Dies soll ein Geheimrezept bleiben das lange überliefert ist. Als Rasierklinge dient den beiden mit weißen Kitteln und Strohhut bekleideten Frisören ein Holzspatel, mit dem natürlich niemand verletzt werden kann. Dieser Brauch ist einzigartig und sonst nirgends in der Fränkischen Schweiz zu finden und schon deshalb erhaltenswert. Unbedingt muss man auch einen tiefen Zug aus der 10 Liter Gießkanne nehmen, wenn man dazugehören will. Mit im Festzug befinden sich natürlich auch die "Schoofmelker" selbst. Zwei Kerwaburschen mit dem Nötigsten aus Schafwolle bekleidet laufen seit jeher angeheitert mit einem leibhaftigen "Betzen" hinter dem "Ehepaar", bei dem der Mann meist als Mohr geschwärzt ist, her. Fehlen darf bei der "Alten Frau" natürlich nicht der fränkische Huckelkorb aus Weidengeflecht und die original Fränkische Tracht, die heute noch die älteren Frauen teilweise tragen. Schade, das diese einfache Tracht im heutigen High-Tech-Zeitalter immer seltener wird, hat sie doch früher eine gewisse Gemütlich- und Urigkeit vermittelt. Einer aus dem angrenzenden Waidacher Ortsteil "Rabertshof", das gleich neben "Külmers" liegt, besteht darauf, dass auch erwähnt werden soll, dass "Rabertshof" schon immer die Kerwa in Kühlenfels mitgefeiert hat. Dies sind alles kleine Eindrücke, die man bei der Kühlenfelser Kirchweih auch am Rande mitbekommt. Die "Kerwa" jedenfalls dauert immer von Donnerstag bis Mittwoch, wobei am Mittwoch die "Kerwaleiche" in der Lindenallee ihre letzte Ruhestätte mit Bier, Schnaps und anderen einzugrabenden alkoholischen Getränken bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt: "Auf geht’s zur "Külmerser Schofmelker-Kerwa", finden wird. Dr. Franz Macht ist dann zum letzten Mal aktiv. Er beerdigt als "Pfarrer" die "Kerwa in Külmers."

Feste - Feiern in Pretzfeld

Pretzfelder Kirschenfest Mitte Juli

Die Fränkische Schweiz lebte früher und zum Teil noch heute fast ausschließlich von der Landwirtschaft. Ackerbau und Viehzucht betrieben früher alle Haushalte. Einige Bauern dagegen spezialisierten sich, vor allem wegen des milden Klimas, schon frühzeitig (17. Jh.) auf den Obstanbau und das Schnapsbrennen. Die Gegend rund ums Walberla gerhört heute mit zum größten zusammenhängenden Süßkirschenanbaugebiet Süddeutschlands. Die Obstanbauern feiern jedes Jahr ihr eigenes Erntedankfest, das Kirschfest im Juli. Hier erleben Sie 5 Tage lang, unterhalb des Judenfriedhofs in den schattigen Sandsteinkellern das wahrscheinlich schönste Sommerfest dieser Gegend. Man feiert traditionell mit Trachtenumzug, Gottesdienst, Bier und Brotzeiten

Sie können eine Vielzahl von traditionellen Bräuchen und Festen in unserer Gemeinde kennenlernen:

  • Kilian-Kirchweihmarkt im Umfeld der Kirche Pretzfeld (Mitte Juli)

Ewige Anbetung in Nankendorf bei Waischenfeld

Ewige Anbetung, Lichterzauber & Lichterprozession in Nankendorf

Bis Silvester ist es zwar noch etwas hin, doch in dem Waischenfelder Ortsteil Nankendorf denken die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr fast an nichts anderes mehr. Denn pünktlich am späten Silvesternachmittag müssen bei der Prozession zur Ewigen Anbetung rund 5000 Lichter – davon 3000 Wachslichter - rund um die Hänge sowie am Wiesentufer brennen. Nicht nur dies ist eine schweißtreibende Arbeit, sondern bereits das Gießen der Wachslichter, dass in diesen Tagen bereits von zahlreichen Helfern erledigt wurde. Rund 5000 Schaulustige die auch mit Bussen sogar aus ganz Deutschland nach Nankendorf kommen, werden auch an Silvester 2005 hier wieder erwartet. Grund für unsere Redaktion einmal bei der Vorbereitung hinter die Kulissen zu blicken und das Kirchenfest näher zu beleuchten.
Schon das ganze Jahr über haben die Nankendorfer Haushalte fleißig Wachreste gesammelt, der größte Teil sind aber das Tropfwachs und die Kerzenreste aus der Basilika in Gößweinstein. Um 3000 solcher Wachslichter herzustellen werden etwa 20 Zentner Kerzenwachs benötigt, dies sind rund 40 Säcke voll die das Jahr über gefüllt werden müssen. Die Blechbüchsen sind meist noch von den Vorjahren vorhanden, es kommen aber auch wieder neue hinzu. Auch ausgebrannte Friedhofsschalen dienen als Wachsbehälter. Neben dem Rohstoff Wachs ist die zweite Komponente einer „Blechdosenkerze“ der Docht, der aus alten Teppichresten oder einer speziellen Sorte von Putzlappen geschnitten wird. So weit zu den Vorbereitungen. Nun galt es dieser Tage, die 3000 Wachskerzen aus dem gesammelten Material herzustellen. Unter der Leitung von Werner Bischoff trafen sich dazu die Feuerwehrleute und die Kinder der Dorfjugend am Nankendorfer Feuerwehrgerätehaus. Zunächst wird am Flussufer der Wiesent ein großes Lagerfeuer entzündet auf dem das Wachs in einem riesigen Kessel erhitzt werden kann. Ist das Wachs flüssig wird es mit eigens konstruierten Schöpfkellen in Blecheimer geschüttet um dort etwas abzukühlen. In der Zwischenzeit sind die Dochte in Wachs getaucht und die erste Reihe der Blechbüchsen wurde zum Befüllen aufgestellt. Jetzt muss alles sehr schnell gehen, da das Wachs ja nur in flüssiger Form in die Blechbehälter gegossen werden kann. Besonders die Dorfkinder haben jedes Jahr ihre helle Freude, wenn sie bei der Produktion mithelfen dürfen. Ist das Wachs in die Blechbüchsen gegossen und erkaltet, so können diese in Pappkartons verpackt und bis kurz vor Silvester gelagert werden. Ortschronist Kurt Neuner weis zu berichten, dass die vielen Tausend Lichter – neben den Wachskerzen noch weitere Tausende Lichter aus Holzfeuern sowie bengalischen Lichtern und in der Zwischenzeit auch elektrischen Lichtern – zum Beschluss der ewigen Anbetung schon in den 20-ger Jahren des vorigen Jahrhunderts abgerannt wurden, auf jeden Fall aber seit 1927 als Nankendorf zur Kuratie erhoben wurde. Damals wie heute beteiligen sich alle örtlichen Vereine an der Schlussprozession nach Beendigung des Gottesdienstes in dem sie hinter dem Allerheiligsten durch den festlich beleuchteten Ort ziehen. Besonders eindrucksvoll ist dabei, dass sich viele Tausend Lichter auch in der Wiesent widerspiegeln die Nankendorf in zwei Hälften teilt. Ausgangs- und Endpunkt der Prozession ist die heutige Nankendorfer Pfarrkirche die in den Jahren 1746 bis 1748 vom Waischenfelder Baumeister Wencelaus Schweßinger (ein Vorfahre von Altbürgermeister Hans Schweßinger) erbaut wurde. Auch wenn an Silvester weit über 1000 Schaulustige nach Nankendorf kommen um die „Lichterprozession“ zu sehen, gibt es dort noch keine kommerzielle Vermarktung des Anbetungsschlusses. Vergeblich wird man daher auch Glühweinstände oder Bratwurstbuden, wie beispielsweise in Pottenstein, suchen und im letzten Jahr wurden gerade einmal sechs Reisebusse gezählt. Dennoch muss die Organisation mit rund 100 Helfern, auch aus der Nachbarortschaft Löhlitz, wie am Schnürchen klappen um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Bereits in den Tagen nach Weihnachten müssen die Holzstöße auf den Bergen und Hängen rund um den Ort aufgeschlichtet und an eher unzugänglichen Stellen die Wachskerzen postiert werden. Manchmal kein einfaches unterfangen, besonders dann nicht wenn bereits Schnee liegt. Bei starken Schneefällen sind dann sogar oft Seilschaften notwendig geworden um sich gegenseitig abzusichern. Wie gewohnt wird auch heuer wieder der Glockenklang am Spätnachmittag des 31. Dezembers den Beginn der Abschlussprozession – den die Einheimischen auch „Beschluss“ nennen – angekündigt werden. Heute ist es wegen der motorisierten Welt dabei schon Tradition, dass auch viele Besucher von weither nach Nankendorf kommen um an diesem seltenen Ereignis teilhaben zu können. In Nankendorf ist der Silvestertag nicht nur der Tag der Abschlussprozession der Ewigen Anbetung, sondern auch der Höhepunkt des Kirchenjahres.
 

Weitere Impressionen der Ewigen Anbetung in Nankendorf

Walberlafest am 1. Wochenende im Mai

Das Walberla, die Ehrenbürg, mit ihrem langgestreckten Hochplateua ist der bekannteste Berg der Fränkischen Schweiz, zwischen Forchheim und Ebermannstadt gelegen. Schon vor 3000 Jahren lockte die günstige Lage Siedler an, Befestigungen wurden angelegt, wie heutige Funde beweisen. Im 14. Jahrhundert wurde die Walpurgiskapelle gebaut, die dem Berg seinen heutigen Spitznamen gibt. Seit dieser Zeit gibt es die Kirchweih des Walberlafestes auf dem höchsten Punkt des Berges (514 Meter über NN) jeweils am ersten Maiwochenende. Im Laufe der Jahre diese Kirchweih im ganzen Land zu der beliebtesten geworden und zieht alljährlich Tausende von Besuchern an. Heutzutage kommen verschiedene Frauenzirkel aus der Gegend um Nürnberg, zünden Feuer an und beschwören verschiedene Formeln.

Ruth Ebensfeld

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